Ergebnis der Koalitionsverhandlungen im Bereich Umwelt und Landwirtschaft gefährdet Artenschutz

Ergebnis der Koalitionsverhandlungen im Bereich Umwelt und Landwirtschaft gefährdet Artenschutz

In den letzten Monaten haben wir dir bereits mehrfach über die möglichen politischen Einflüsse auf unser Hobby berichtet. Das Thema “Importverbot von Wildfängen” ist hierbei ein durchaus kritisches Thema. Auch aus diesem Grund haben wir vor den Wahlen einen Flyer entworfen und dich auf das Thema aufmerksam gemacht.

In regelmäßigen Abständen führen auf my-fish eine so genannte „Zuchtaktion“ mit seltenen, teils vom Aussterben bedrohten Tierarten durch, die wir erhalten wollen.  Die Bewerber machen sich, bevor die Bewerbung abgesendet wird, bewusst, dass sie  die Verantwortung für seltene, lebende Tiere übernehmen.

Die erste Aktion zeigt, dass dies gewissenhaft von allen Züchtern angenommen wird. Ebenfalls erhielten wir Zuschriften, die Lob für eine solche Aktion aussprachen und zeigten, dass Personen mit nicht ausreichendem Wissen bewusst auf eine Bewerbung verzichtet haben. Das zeigt ebenfalls die Wichtigkeit einer solchen Aktion auf. Schließlich können diese eine der ersten sein , die diese Art zur Vermehrung bringen und damit einen wertvollen Beitrag für die Wissenschaft leisten. Durch diese Wissen können sinnvolle Maßnahmen zur Erhaltung solcher Arten ergriffen werden.

Im Nachfolgenden findest du die aktuellen Informationen anlässlich der Koalitionsverhandlungen im Bereich Umwelt und Landwirtschaft, die den Artenschutz gefährden.

Yaoshania pachychilus Panda Schmerle
Quelle: Chris Lukhaup

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) kritisiert Thematisierung eines grundsätzlichen Importverbots von Wildfängen in der Koalitionsverhandlungsgruppe Umwelt und Landwirtschaft: Verbot würde Umwelt- und Artenschutz behindern. 

Aus einer Pressemitteilung von Katharina Reiche (CDU) und Ute Vogt (SPD) der Koalitionsverhandlungsgruppe Umwelt und Landwirtschaft vom 4. November 2013 geht hervor, dass die Koalitionsverhandlungsgruppe Umwelt und Landwirtschaft das Thema „Importverbot von Wildfängen“ aufgegriffen hat. Nach Auffassung des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) könnte ein generelles Verbot des Handels mit Wildfängen die Biotope dieser Arten gefährden und so deren Rückgang bis hin zum Aussterben beschleunigen, Entwicklungshilfe behindern sowie das Niveau der Biodiversitäts-Forschung um Jahrzehnte zurückwerfen.

Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), erklärt:

„Ein Verbot der Einfuhr von Wildfängen würde die Grundlagen vor allem der Hobbys Aquaristik und Terraristik zerstören, die von Millionen Heimtierbesitzern verantwortungsvoll ausgeübt werden. Nachzuchtbemühungen würden behindert, da bei vielen Heimtierarten die Nachzuchtpopulation noch recht klein ist und ohne gelegentliche Einkreuzung von Wildfängen Inzuchtdepressionen drohen.

Darüber hinaus ermöglicht der Fang von Vivarientieren auf der Grundlage biologischer Nachhaltigkeit in strukturarmen Ländern ein Einkommen aus der Natur. Tiere überleben nur in intakten Lebensräumen. Die einheimische Bevölkerung ist daher am Schutz der jeweiligen Tierart und der Verteidigung ihrer Lebensräume gegen schädigende Eingriffe interessiert. Aus diesem Grund ist auf der 16. Artenschutzkonferenz im April 2013 in Bangkok bei der Erörterung von Vorschlägen zur Aufnahme von Arten in die Anhänge des Washingtoner Artenschutzabkommens der Lebensunterhalt von Menschen, die von den Maßnahmen betroffen sind, weiter in den Mittelpunkt gerückt.

Der ZZF unterstützt Initiativen, die dem erforderlichen Schutz bestimmter Arten dienen: Grundsätzlich befürwortet er Importbeschränkungen des Washingtoner Artenschutzabkommens bzw. der Europäischen Artenschutzverordnung.

Der Handel mit beliebten Aquarienfischen trägt dazu bei, dass diese nicht aussterben. Viele Fischarten, wie beispielsweise die Haibarbe, der Rote von Rio oder der Kardinalfisch, kommen aufgrund von Umweltzerstörung in der Wildnis nicht mehr vor oder sind gefährdet, werden aber noch in der Aquaristik vermehrt.

Die Mehrheit der in Deutschland handelsüblichen Zierfische stammt aus Nachzuchten im In- und Ausland oder aus einer nachhaltigen Fischerei. Der spezialisierten Aquaristik verdankt die Wissenschaft die meisten Erkenntnisse zur Biologie von Kleinfischen.

Die fachkundigen Halter von Kleintieren wie Ziervögeln, Kleinsäugern, Wirbellosen, Korallenfischen, Reptilien und Amphibien beschreiben neu entdeckte und importierte Tierarten und sind die Basis der Biodiversitäts-Forschung. Ein Handelsverbot mit Wildfängen würde diese Forschung erheblich behindern.“

Quelle: ZZF

Gerne möchten wir mit dir über dieses Thema diskutieren. Teile uns deine Emotionen und Meinungen zu diesem Thema mit. Es geht um dein und unser aller Hobby.

 

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