Silurana tropicalis – Tropischer Krallenfrosch

Silurana tropicalis
Quelle: Aquarium Dietzenbach

Herkunft

Der tropische Krallenfrosch kommt aus Westafrika, genauer gesagt aus Nigeria.

Beschreibung

Er ist der kleinste Krallenfrosch, der sich einen Platz in der Aquaristik erobert hat. Kleiner ist nur noch der bekannte Zwergkrallenfrosch, Hymenochirus spec..

Mit einer Größe von ca. 5 cm Kopf-Rumpflänge bleibt er deutlich kleiner, als sein naher Verwandter Xenopus leavis. Die Haut ist allerdings genauso glatt wie beim Xenopus leavis und unterscheidet sich damit deutlich vom Hymenochirus spec., dessen Haut rau ist.

Die Tiere sind sehr gut haltbar und für die Aquarianer interessant, für die der Zwergkrallenfrosch zu klein ist und der Xenopus leavis wiederum zu groß ist. In der Haltung sind die Tiere komplett problemlos und sie lassen sich auch in einem Gesellschaftsaquarium einfach halten. Man sollte allerdings dann auf zu kleine Fische wie Zwergpanzerwelse, Dornaugen und zu kleine Salmler verzichten. Ausgewachsene Salmler, wie schwarze Neon und ähnliche Arten, werden nicht behelligt.

Ernährung

Gefressen wird alles, was der Markt bietet, vom Lebendfutter über Frostfutter bis hin zum Granulat, was besonders gerne gefressen wird. Als vorteilhaft hat sich eine Ecke mit Schwimmpflanzen erwiesen. Dort ruhen sich die Tiere gerne einmal wenige mm unter der Wasseroberfläche aus.

Besonderheiten

Die Tiere, die wir in der Vergangenheit aus Afrika importierten, erwiesen sich manchmal etwas schwieriger in der Eingewöhnung. Deshalb versuchten wir es einmal mit der Zucht der Tiere. Dabei hat sich gezeigt, dass es total spannend ist, diese Tiere einmal zur Nachzucht zu bringen und diese in den verschiedenen Entwicklungsstadien zu beobachten.

 

Temperatur: 22°-29°C
pH: 6-8
KH:
GH: weich-hart
Leitwert:
 
Zucht
 
Also unsere Zuchtgruppe stammt aus Nigeria und umfasst ca. 15 Tiere. Die Geschlechter lassen sich sehr einfach an der Kloakenöffnung der Weibchen unterscheiden. Allerdings nur deutlich bei erwachsenen Tieren. Wir füttern unsere Gruppe täglich, vor allem mit einem guten Granulatfutter. Von Zeit zu Zeit kann man bei den Weibchen einen Eiansatz erkennen, denn sie sind deutlich fülliger als die Männchen, die wiederum richtig schlank erscheinen. Wenn dies der Fall ist, ist es Zeit, die Tiere für einen Zuchtversuch anzusetzen. Dabei müssen wir die Natur nachahmen und den Tieren einen kräftigen Regenschauer simulieren, indem wir die Wassertemperatur deutlich absenken. Das machen wir in einem separaten Aquarium, welches wir mit Kunstpflanzen oder einer Koi-Ablaichbürste bestückt haben. Also einen Wasserunterschied von ca. 28 ° C auf 18 ° C. Wenn alles vorbereitet ist, setzen wir ein Paar am Abend in das Zuchtaquarium und decken es gut ab.Wenn man ein Frühaufsteher ist, kann man die Tiere noch am Morgen beim Klammern erwischen, ansonsten findet man die Tiere extra im Aquarium, welches voll mit Eiern ist. Nicht etwa in Laichschnüren, wie wir es von unseren Erdkröten kennen, sondern in kleinen Gruppen verteilt an den Kunststoffpflanzen oder der Koi-Ablaichbürste. Die Eltern müssen jetzt raus, ansonsten sammeln sie den Kaviar wieder ein.

Nach ca. 24 Stunden hängen lauter kleine Kommas an den Blättern, die nach weiteren 24 Stunden als Kaulquappen frei schwimmen und nach Futter suchen. Und jetzt kommt der deutlichste Unterschied zu den Zwergkrallenfröschen, diese sind nämlich in diesem Stadium Räuber und brauchen Pantoffeltierchen oder kleine, frisch geschlüpfte Artemia, unsere hingegen sind Filtrierer und mögen am liebsten eine Mischung aus frischer Bäckerhefe und Spirulinapulver und das täglich. Wenn die Tiere jetzt durch das Aquarium schwimmen, erinnern sie sehr stark an einen Walhai, der nach Plankton fischt. Nach ca. 8 Wochen haben sich die ersten Tiere zu Fröschen verwandelt, wo sie wiederum sofort, wie ihre Eltern, nach Granulat am Boden suchen.

 

QuelleHerbert Nigl, Aquarium Dietzenbach

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beate becker

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