Raritäten & Neuimporte im Fokus 231

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Raritäten & Neuimporte im Fokus 231

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

Quelle: Aquarium Glaser GmbH

oben links: Protomyzon pachychilus – Pandaschmerle

Die unfassbar niedlichen Jungtiere der Pandaschmerle sind nur wenige Wochen im Jahr erhältlich. Offenbar hat sich die Art in dieser Saison reichlich vermehrt, denn es werden verhältnismäßig viele Tiere zu vergleichsweise moderaten Preisen angeboten. Unter den recht zahlreichen Exemplaren sind auch etliche farblich deutlich abweichende Tiere. Aber die meisten sehen so klassisch schwarz-weiß geringelt mit schwarzer Stupsnase aus, wie man das von dieser Art gewohnt ist. Im Alter – die Fische werden etwa 6-7 cm lang – verliert sich die Schwarzweiß-Färbung und macht braunen und grauen Farben Platz.
Ganz aktuell wird die Pandaschmerle übrigens in der Gattung Yaoshania geführt, heißt also korrekt Yaoshania pachychilus.


oben rechts: 
Ammocryptocharax elegans

Es gibt wohl keinen anderen Süßwasserfisch, der ein derartiges Giftgrün als Körperfärbung aufweisen kann, wie der etwa 4-5 cm lange Bodensalmler Ammocryptocharax elegans aus Brasilien. Allerdings verfügen die Tiere über ein extremes Farbwechselvermögen und wenn sie Gefahr wittern, sind sie blitzschnell Tarnbraun. Man sollte die Tierchen in bepflanzten Aquarien pflegen, denn nur, wenn sie auf Pflanzen sitzen können, bleiben sie dauerhaft grün – das hat man in Feldstudien herausgefunden.

unten links: Mogurnda mogurnda

Die australische Tüpfelgrundel gehört zu den ganz wenigen Fischen des fünften Kontinents, die bereits vor der Mitte der 1950er Jahre in den Aquarien heimisch wurden. Es handelt sich um sehr schön gefärbte Tiere, die im Gegensatz zu vielen anderen Grundeln zudem relativ leicht zu züchten sind.
Leider eignen sich die Tiere nur bedingt zur Vergesellschaftung, denn sie können bei falsch gewähltem Beckenbesatz ausgesprochen zänkisch sein. Und so verschwand die Art nach und nach. Doch einige Züchter blieben der schönen Art treu.
Die Artbezeichnung ist nicht ganz gesichert, denn es gibt einige ähnliche Arten und selbst spezialisierte Wissenschaftler können ohne genetische Untersuchungen oder ohne dass das Herkunftsgebiet bekannt ist die Arten nicht bestimmen.
Mogurnda sind freischwimmende Grundeln und bilden ihr Revier daher nicht – wie viele andere Grundeln – am Boden, sondern in der gesamten Wassersäule. Das Becken muss versteckreich und unübersichtlich eingerichtet sein, damit Artgenossen sich nicht ständig sehen müssen. Zur Vergesellschaftung eignen sich Regenbogenfische, große Danios oder Barben, aber auch robuste Salmler.
Tüpfelgrundeln sind Fleischfresser, pflanzliches Material bleibt unbeachtet. Gelaicht wird nicht in Höhlen, sondern auf Holz, Steinen, breitblättrigen Pflanzen etc., das Männchen bewacht den Laich. Die Geschlechter lassen sich am sichersten anhand der Genitalpapille unterscheiden (Männchen flach und zugespitzt, Weibchen verdickt und am Ende gefranst), doch liefert auch die Kopfform gute Anhaltspunkte. Männchen entwickeln einen deutlichen Buckelkopf.
Das Wasser kann weich oder hart sein, der pH-Wert sollte um den Neutralpunkt liegen, die Temperatur zwischen 22 und 28°C. Die Maximallänge wird mit 17 cm angegeben, gewöhnlich erreichen die Tiere um 10 cm, laichreif sind sie bereits mit 6 cm Länge.


unten rechts: Apistogramma atahualpa

Vor seiner wissenschaftlichen Beschreibung war dieser schöne Zwergbuntbarsch aus Peru als „Sunset-Apistogramma“ bekannt. Und tatsächlich erinnert die Brutpflegefärbung, die die Weibchen entwickeln, an einen Sonnenuntergang. Der wissenschaftliche Artname, atahualpa, erinnert an den letzten großen Inka-Herrscher. Atahualpa, so sein Name, wurde 1532 von dem Spanier Pizarro gefangen genommen und 1533 hingerichtet, was den Untergang des Inkareiches einläutete.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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