Raritäten & Neuimporte im Fokus 271

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Raritäten & Neuimporte im Fokus 271

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Guyanancistrus guahiborum L106
Diese sehr hübsche Jungtiere vom L106 stammen aus Venezuela. Vom ansonsten sehr ähnlichen L122 unterscheidet sich L106 durch den höheren Körperbau. Die Maximallänge von L106 wird mir rund 15 cm angegeben, gegenwärtig sind die Exemplare bei Glaser 4-6 cm lang.

Die Art wurde im Jahr 2005 von Werneke, Armbruster, Lujan & Taphorn als Hemiancistrus guahiborum wissenschaftlich beschrieben. Die Art kommt im Orinoko-Einzug verbreitet vor, Typuslokalität ist der Rio Ventuari bei raudales Tencua. Als artcharakteristisches Merkmal, das sie von allen anderen wissenschaftlich beschriebenen Arten der Verwandtschaftsgruppen um Hemiancistrus und Peckoltia unterscheidet, wird der orangefarbene Saum in Rücken- und Schwanzflosse genannt. Unter L-Wels-Aquarianern ist man sich ziemlich einig, dass die Art zu Guyanancistrus zu stellen ist.

L106 sind Aufwuchsfresser und friedliche Gesellen, man sollte sie, wie alle L-Welse aus dem Orinoko-Einzug, bei höheren Wassertemperaturen (28-30°C) pflegen, ansonsten sind sie anspruchslos.


oben rechts: Poecilia reticulata Yellow Taxi Glass Belly

Diese Glass Belly Guppys sind etwas ganz besonderes, ihnen fehlt nämlich nicht nur jegliches schwarze Pigment – es sind echte Albinos – sondern auch die silberfarbene Pigmentierung der Bauchdecke. Somit kann man die Entwicklung der Jungtiere im Bauch des Muttertieres beobachten, eine perfekte Studienmöglichkeit für alle naturwissenschaftlich Interessierten und ganz besonders gut auch für den Schulunterricht geeignet. In der Pflege sind die Yellow Taxi Glass Belly nicht anspruchsvoller als andere Hochzucht-Guppys auch, man sollte allerdings darauf achten, dass das Aquarium nur normal beleuchtet ist, da Albinos generell etwas lichtempfindlicher als normal gefärbte Tiere sind.

unten links: Rasbora daniconius
Schlankbärblinge der Art Rasbora daniconius verfügen über ein sehr großes Verbreitungsareal in Südost-Asien. Zwischen der malaiischen Halbinsel dem Mekong und dem Indusgebiet konnten sie in den verschiedensten Lebensräumen nachgewiesen werden. So besiedeln sie Gräben, Kanäle, Teiche, überflutete (Reis-) Felder und langsam fließende Flüsse. Infolge des riesigen Verbreitungsgebietes und der Anpassung an verschiedene Gewässertypen lässt sich vermuten, dass R. daniconius keine übermäßigen Ansprüche an das Leben im Aquarium stellt. Solange keine extremen Verhältnisse herrschen sind Schlankbärblinge robuste Pfleglinge. Das Becken sollte allerdings nicht zu klein (1 m) sein, da sie mit einer Gesamtlänge von 15 cm und ausgesprochener Schwimmfreude einfach Bewegungsraum brauchen. Ansonsten sind sie anspruchslos und bei abwechslungsreicher Fütterung und regelmäßigen Teilwasserwechseln gut im Aquarium zu halten.


unten rechts: Akysis portellus

Die Wespenwelse der Gattung Akysis erfreuen sich unter Aquarianern zunehmender Beliebtheit. Ihren deutschen Gebrauchsnamen haben sie, weil sie an der Basis der Rücken- und Brustflossen eine Giftdrüse besitzen. Der Stich mit den Stacheln dieser Flossen ist sehr schmerzhaft, aber harmlos, nur Allergiker sollten doppelt vorsichtig sein.

Akysis portellus wird 4-5 cm lang und stammt aus dem Sittang River-Einzug in Burma. Dort bewohnt er klare Bäche. Man sollte die Tiere, die sehr friedlich sind, immer in Trupps in Aquarien pflegen, die zumindest stellenweise feinen Sand als Bodengrund enthalten, denn die Wespenwelse graben sich gerne ein.

Sauerstoffreiches, klares, sauberes Wasser: das sind die Bedingungen, unter denen A. portellus sich wohlfühlen. Die Temperatur sollte um 22-26°C liegen, zeitweise darf sie auch niedriger sein. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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