Paracheirodon simulans
Beschreibung
Paracheirodon simulans, der blaue Neon, gehört zur Ordnung Characiformes und Familie Characidae. Der Fisch erreicht im Schnitt etwa 3,5 cm. Sein Körper zeigt ein leuchtendes Blau mit einem breiten weißen Streifen entlang der Flanke. Diese Farben helfen, sich in den blauen, sauren Flussgewässern des Amazonasgebietes zu tarnen. Dort fließt das Wasser ruhig, ist weich und hat im Durchschnitt 27 Grad. Er lebt in kleinen Schwärmen, was seinen Schutz vor Räubern und die Nahrungssuche unterstützt. Der Fisch passt sich an niedrige Sauerstoffwerte an und wechselt seine Aktivität je nach Lichtverhältnissen. Im Aquarium sollten vergleichbare Wasserbedingungen herrschen, mit pH-Werten um 6 bis 6,5 und ausreichend Pflanzen als Versteck. Einige Quellen geben leicht abweichende Werte an, weshalb die Daten mit weiteren Studien abgeglichen werden sollten.
Besonderheiten
Paracheirodon simulans – Blauer Neon beeindruckt mit seinem leuchtend blauen Schimmer, schmaler Körperform und feiner Streifung. Sein ausgeprägtes Schwarmverhalten und die grazile Schwimmbewegung verleihen ihm eine besondere Ausstrahlung im Gemeinschaftsaquarium.
Vergesellschaftungshinweise
Paracheirodon simulans ist ein ausgeprägter Schwarmfisch, der in der Natur in großen Gruppen lebt und auch im Aquarium mindestens in einer Gruppe von 10–12 Tieren gehalten werden sollte, um sein natürliches Verhalten zu zeigen und Stress zu vermeiden. Der Blaue Neon ist friedlich und eignet sich gut für die Vergesellschaftung mit anderen ruhigen, kleinbleibenden Schwarmfischen wie Hyphessobrycon-Arten oder kleineren Rasboras sowie mit friedlichen Bodenbewohnern wie Corydoras oder Otocinclus. Zu vermeiden sind aggressive oder sehr lebhafte Arten, da diese den Blauen Neon stressen können, ebenso wie größere oder räuberische Fische, die ihn als Beute betrachten könnten. Auch langflossige Fische sollten nicht vergesellschaftet werden, da Paracheirodon simulans gelegentlich zu Flossenzupfen neigt und umgekehrt selbst durch größere, neugierige Arten bedrängt werden kann. Sehr kleine Beutefische wie frisch geschlüpfte Garnelen oder Jungfische sind ungeeignet, da sie gefressen werden könnten.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen des Paracheirodon simulans erscheinen im Vergleich zu den Weibchen deutlich schlanker und gestreckter, wobei ihre Flossen – insbesondere die Rückenflosse – oftmals etwas länger wirken. Weibchen zeichnen sich durch einen rundlicheren, voluminöseren Bauch aus, der vor allem während der Laichperiode sichtbar wird. Zudem können bei den Männchen die intensiven blau-roten Farbstreifen etwas markanter hervortreten.
Haltungstipps / Pflege
Beim Halten von Paracheirodon simulans – Blauer Neon empfiehlt sich ein mindestens 60-Liter-Aquarium mit dicht bepflanzten Bereichen und ausreichend Versteckmöglichkeiten, um den natürlichen Lebensraum zu simulieren und den kleinen Schwarmfischen Schutz zu bieten. Die Wasserwerte sollten einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0, eine geringe Wasserhärte sowie Temperaturen von 24 bis 26 Grad Celsius aufweisen, weshalb ein zuverlässiger Heizer und Filter unabdingbar sind. Regelmäßige Teilwasserwechsel von etwa 25 % wöchentlich sowie eine schonende Reinigung mittels Aquarienstaubsauger und Filterpflege helfen, die Wasserqualität stabil zu halten. Bei der Fütterung ist auf eine abwechslungsreiche Kost zu achten, bestehend aus hochwertigem Flockenfutter, mikroskopisch kleinen Lebend- oder Frostfutterteilchen, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Zudem sollte Paracheirodon simulans stets in einer Gruppe von mindestens 8 bis 10 Tieren gehalten werden, da der artgerechte Schwarmcharakter Stress reduziert und das Wohlbefinden fördert.
Zucht und Fortpflanzung
Paracheirodon simulans ist eine kleine Schwarmfischart, die in der Aquaristik wegen ihres besonderen Zuchtverhaltens und der anspruchsvollen Fortpflanzungsbedingungen geschätzt wird. Für eine erfolgreiche Brut benötigen die Aquarienwasserparameter große Sorgfalt: Es sollte weiches, leicht saures Wasser mit einer Temperatur zwischen 24 und 28 °C vorliegen, um den naturnahen Bedingungen des Amazonasbeckens gerecht zu werden. Während der Paarungsphase bildet sich ein unauffälliges, aber gut organisiertes Schwarmverhalten, bei dem die Fische ohne intensive Balzrituale dennoch zur Fortpflanzung angeregt werden. Die Eier haften nach dem vorsichtigen Ablegen an Pflanzen oder anderen Dekorationselementen und entwickeln sich innerhalb von circa 24 Stunden, wobei die frisch geschlüpften Jungtiere aufgrund ihrer Empfindlichkeit in einem separaten Aufzuchtbecken mit fein abgestimmter Erstfütterung (z. B. mit Infusorien und später Mikroverteilern) gefördert werden müssen. Wichtig ist dabei, geeignete Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, da die Elterntiere häufig dazu neigen, den Nachwuchs zu verwerten, was besondere Aufmerksamkeit während der Fortpflanzungsphase erfordert. Die Art, die später als Blauer Neon bekannt wird, besticht zudem durch ihren schillernden Farbverlauf, der sie zu einem beliebten Exemplar in heimischen Aquarien macht.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein typischer Omnivor, der in der Natur sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung aufnimmt; eine reine Pflanzenkost würde zu Mangelerscheinungen führen, während eine ausschließliche Fleischkost die Verdauung belastet und wichtige Ballaststoffe fehlen lässt. Zu den natürlichen Nahrungsquellen zählen kleine Krebstiere wie Cyclops sowie Insektenlarven, daneben werden auch feine Algenbestandteile aufgenommen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, um eine ausgewogene Grundversorgung sicherzustellen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Daphnien sowie gelegentlich blanchiertes Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, um die Ernährung abwechslungsreich zu gestalten. Die Fütterung sollte idealerweise zwei- bis dreimal täglich in so kleinen Portionen erfolgen, dass das Futter innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen wird; alternativ können pro Fisch vier bis sechs Mückenlarven verfüttert werden. Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese das Wasser belasten und das Risiko von Krankheiten erhöhen. Da diese Fische zu Überfressen neigen, ist auf kontrollierte Portionierung besonders zu achten.
Natürlicher Lebensraum
Paracheirodon simulans – Blauer Neon bewohnt in seinem natürlichen Lebensraum die tropischen Regenwaldgebiete des Amazonas, insbesondere das Rio Negro System, wo er in langsam fließenden bis stehenden, stark tanninhaltigen und humusgefärbten Gewässern anzutreffen ist. Die Wasserparameter sind geprägt von einem sauren pH-Wert zwischen etwa 4,0 und 6,0, einer geringen Wasserhärte und Temperaturen, die meist um die 24 bis 27 °C liegen. Die Umgebung ist dicht bewachsen, mit üppiger Aquarienvegetation, Laubstreu und zahlreichen Versteckmöglichkeiten durch umgestürzte Äste und Wurzeln, was diesen Lebensraum zu einem schützenden und vielfältigen Ökosystem für den Blauen Neon macht.