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Notfallplan! Hilfe, was tun wenn….

Notfallplan! Hilfe, was tun wenn….

Das Wasser hat plötzlich nicht mehr die richtige Temperatur, das Licht fällt aus oder der Filter läuft nicht mehr – es kann immer mal wieder passieren, dass die Technik im Aquarium versagt. Doch kein Grund zur Sorge. Entdeckst du das Problem schnell, kannst du es auch ohne größere Schwierigkeiten beheben. In unserem Notfallplan findest du Lösungen für die häufigsten Probleme. Natürlich kannst du auch Mr. Fishy schreiben, solltest du hier keine Antwort auf deine Frage finden.

Im Heizer befindet sich ein sogenanntes Thermostat, das den Heizer abschaltet, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, und ihn wieder einschaltet, wenn die Temperatur absinkt.

Heizer können verschiedene Defekte haben. Es kann etwa vorkommen, dass die Abschaltautomatik nicht mehr funktioniert und die Temperatur im Aquarium immer weiter ansteigt. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Aquarium. Die Fische halten sich dann an der Wasseroberfläche auf und schnappen nach Luft, sie haben Atemnot.

ACHTUNG! Ziehe bei Defekten am Heizer IMMER sofort den Netzstecker, bevor du am Aquarium arbeitest. Im schlimmsten Fall ist der Heizer undicht und du könntest einen Stromschlag bekommen!

Ist die Temperatur stark angestiegen und der Netzstecker gezogen, solltest du einen Sprudelstein ins Aquarium hängen und die Abdeckung öffnen. So kommt frische und kalte Luft an die Wasseroberfläche, was deinen Fischen hilft. Positioniere außerdem den Filterauslass so, dass die Wasseroberfläche des Aquariums gut bewegt wird. So kommt Sauerstoff ins Aquarienwasser. Du kannst einen vorsichtigen, kleinen Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser machen – setze die Fische aber nicht unter noch mehr Stress, indem du ihnen einen Eimer Eiswasser übergießt!

Stellst du fest, dass der Aquariumheizer nicht funktioniert, weil sich das Aquarienwasser abgekühlt hat und der Heizer nicht anspringt, solltest du erst einmal die Einstellung prüfen. Möglicherweise hat sich beim Hantieren im Aquarium die Temperatureinstellung verstellt. Ist dies nicht der Fall, musst du einen neuen Heizer besorgen. Keine Sorge: Deine Fische werden eine kurze Temperaturabsenkung überstehen. Trotzdem solltest du nicht zu viel Zeit verstreichen lassen und einen neuen dem Aquariumvolumen angepassten Heizer kaufen, sofern kein Ersatz vorhanden ist.

Es ist ärgerlich und meistens passiert es abends oder am Sonntag, wenn die Geschäfte geschlossen haben: Der Filter streikt! Sollte dein Filter ausfallen, überprüfe zuerst, ob sich etwas im Filter verklemmt hat oder die Turbine verschmutzt ist. Ziehe hierzu erst den Netzstecker und baue dann den Filter auseinander. Das Filtermaterial sollte dabei immer feucht bleiben! Achtung: Nach circa zwei Stunden sterben die Bakterien ab, da diese weder frisches Futter noch den wichtigen Sauerstoff zum Überleben bekommen. Funktioniert der Filter auch nach Reinigung der Mechanik nicht und ist kein Ersatzfilter greifbar, solltest du einen neuen kaufen.

Du kannst nicht sofort Ersatz besorgen? Dann kannst du als Zwischenlösung einen Sprudelstein ins Aquarium hängen. Nun solltest du deine Fische nicht mehr füttern und am nächsten Tag nach Möglichkeit direkt einen neuen Filter kaufen. Ist auch das nicht möglich, mache täglich einen kleinen Wasserwechsel, um die schädlichen Stoffe, die sonst im Filter umgesetzt werden, zu verringern. Ist der Filter wegen eines Stromausfalls deutlich länger als zwei Stunden außer Betrieb, sollte das Filtermaterial vor dem erneuten Betrieb in ein wenig Aquariumwasser ausgewaschen werden, da sonst die abgestorbenen Filterbakterien selber das Wasser belasten. Falls es dir mal passiert, dass du das Wiedereinstecken nach dem Wasserwechsel vergisst, wirst du merken, wie übel ein vergessener Filter stinkt – die Bakterien sind tot und verfault, unbedingt auswaschen.

War der Filter aus irgend einem Grund über längere Zeit außer Betrieb oder wird nach Defekt durch einen neuen ersetzt, muss du mit dem Filter wie bei einer Neueinrichtung des Beckens verfahren, da keine aktiven Filterbakterien mehr auf dem Filtermaterial leben und dieser erst neu aktiviert werden muss. Ist der neue oder ausgewaschene Filter in Betrieb, kannst du absichtlich etwas Mulm in der Nähe aufwirbeln, damit er diesen einsaugt und damit direkt besiedelt wird oder gebe neue Bakterien (Link zu Pflegemitteln) hinzu.

Auf einmal ist es dunkel im Aquarium, was ist da passiert? Wenn die Aquarienbeleuchtung nicht mehr funktioniert, kann das verschiedene Ursachen haben. Meistens ist die Leuchtstoffröhre oder Lampe defekt und sie muss erneuert werden. In diesem Fall ist das Leuchtmittel stellenweise leicht grau oder schwarz geworden. Auch die Steckerleiste oder Zeitschaltuhr können einen Defekt haben. Manchmal sind zwar die Röhren intakt, aber der Starter – auch als Vorschaltgerät bezeichnet – erfüllt seine Funktion nicht mehr und die Leuchte geht nicht mehr an.
So behebst du das Problem: Trenne die Abdeckung vom Stromnetz, entferne die Halterungen der Röhren und nehme diese und die Starter (kleine weiße Boxen) als Muster mit zum Aquaristikgeschäft oder zur Elektroabteilung. Dort kann man dir die passenden neuen Starter geben. Wenn du unsicher bist, nehme die gesamte Abdeckung mit. Keine Sorge, deine Pflanzen und Fische überstehen eine Beleuchtungspause von ein paar Tagen.

Blubb – und schon ist viel zu viel Futter im Aquarium gelandet! Zu viel Futter belastet das Wasser, denn die Bakterien kommen mit dem Abbauen nicht mehr hinterher und es entstehen giftige Abfallprodukte. Mr. Fishys Tipp: Dosiere das Futter immer sparsam mit einem Löffelchen oder zwei Fingern.

Ist einmal zu viel Futter ins Wasser gelangt, kannst du es wieder raus holen, indem du den Boden und das Futter darauf absaugst. Hierzu verwendest du eine Mulmglocke, die wie ein Staubsauger funktioniert. Ist nach dem kleinen Unfall mit dem Futter das Wasser trübe, kannst du auch einen größeren Wasserwechsel machen, so lassen sich die schlechten Stoffe, die das Wasser sonst belasten, gut entfernen. Ein drittel „Altwasser“ sollte jedoch im Aquarium bleiben. Das Filtermaterial dabei nicht auswaschen. Auch in den nächsten Tagen solltest du das Becken beobachten und gegebenenfalls weitere Wasserwechsel machen.

Das Einhängen eines Sprudelsteins (Technik -> Membranpumpe) im Becken hilft Sauerstoffmangel vorzubeugen.

Erst einmal solltest du ermitteln, wo die undichte Stelle ist. Oftmals  ist die Silikonnaht undicht, da diese bei alten Becken porös werden kann oder sie beim Scheibenreinigen beschädigt wurde. Trockne in diesem Fall das Becken von außen vollständig und beobachte, wo sich Tröpfchen bilden. Ist das Aquarium an einer Stelle weiter oben undicht, kann man den Wasserstand absenken.

Ist eine Scheibe gerissen  oder die undichte Stelle so groß, dass  du das Becken leeren musst, müssen deine Fische umziehen: Lasse in eine Plastikwanne oder in ein ähnliches Behältnis so viel Aquarienwasser wie möglich laufen und setze die Tiere aus dem Becken in das Notquartier. Sollte genug Platz in deinem Notquartier sein, kannst du den Filter aus dem Becken darin mitlaufen lassen. So bleibt das aufgefangene Wasser stabiler und der Filter ist nach Beheben des Problems noch aktiv.

Die undichte Stelle kann manchmal mit Unterwasserkleber oder Aquariensilikon ausgebessert werden. Beachte aber, dass bei großen Aquarien sehr viel Druck auf den Scheiben und den Nähten lastet. Gehe kein Risiko ein. Verwende kein herkömmliches Silikon, da dieses giftige Pilzhemmer und andere Stoffe an das Aquarienwasser abgeben kann.

Ist dein Becken nicht zu reparieren, findest du im Aquaristikhandel Ersatz. Besondere Maße fertigt ein Aquarienbauer. Solltest du ein neues Becken besorgt haben, richtet es wie bei einem neuen Aquarium  ein (siehe Aquarieneinrichtung Schritt für Schritt). Verwende dafür das aufgefangene Aquarienwasser aus dem Notfallquartier deiner Fische sowie den eingefahrenen Filter und verwendet zur Sicherheit Starterbakterien, damit das neue Becken schnell wieder stabil läuft und deine Wasserbewohner schnell wieder einziehen können

Keine Panik. Algen sind auch nur Pflanzen, wenn auch etwas einfacherer Art. Gerade in der Einlaufphase des Beckens, also in den ersten Monaten, ist es normal, dass das System sich einpendeln muss.
Pflanzen und Algen brauchen die gleichen Nährstoffe. Die kleineren Algen sind am Anfang schneller damit, sich auf überzählige Nährstoffe zu stürzen. Die höheren Pflanzen müssen sich noch zurechtfinden, also an die neuen Lebensumstände anpassen, und können erst dann richtig los wachsen.

Verhältnis von Fischen zu Pflanzen muss stimmen

Sobald Algen auftreten, prüfe die Umstände im Aquarium. Sind vielleicht zu viele Fische im Becken, die mit ihren Ausscheidungen das System überdüngen? Das Verhältnis von Fischen zu Pflanzen muss stimmen, sonst stellen sich Algen ein, die den Überschuss verbrauchen. Muss das Licht eventuell erneuert werden? Ist die Filterreinigung überfällig? Fällt Sonnenlicht ins Aquarium?
Mache regelmäßig Wasserwechsel, entferne Algen nach Möglichkeit und habe Geduld. Erzwingen kann man bei Algen nichts. Dünge außerdem nach Anleitung – es stimmt nicht, dass Dünger Algen verursacht – es ist ein Ungleichgewicht der verschiedenen düngenden Stoffe, das zu Algen führt. Das gilt auch, wenn du überhaupt nicht düngst und durch die Ausscheidungen der Tiere ein ungünstiges Nährstoffverhältnis entsteht.

Besondere Vorsicht bei Blaualgen

Wenn alle Nährstoffe in einem günstigen Verhältnis vorhanden sind, fühlen sich die Pflanzen pudelwohl und dann haben die Algen keine Chance!
Ausnahme: Blaualgen sind ein schmieriger, eigenartig riechender Belag, der sehr plötzlich und in Massen auftreten kann. Sie sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien und können den Fischen schaden. Hier liegt also tatsächlich ein Notfall vor und du solltest diese Beläge möglichst gründlich beim Wasserwechsel absaugen.

Übrigens: Solltest Du auf die Idee kommen, Fische gegen Algen einzusetzen, halte dich bitte an die Haltungsanforderungen. Viele klassische Algenfresser werden recht groß und sollten nicht einfach als „Zweckfische“ in kleine Becken gesetzt werden. Für kleine Becken eignen sich als Algenbekämpfer eher Lebendgebärende und Garnelen.

Hier findest Du die Beschreibung der verschiedenen Algenarten und wie du ein deren Auftreten vermeiden kannst: Klick

Erst einmal sorgfältig beobachten und entscheiden, ob es sich um einen dringenden Notfall handelt, oder um etwas, was sich langsam entwickelt.
Mach dir zur Gewohnheit, jeden Tag jeden Fisch einmal genau anzuschauen, damit du Krankheitszeichen früh entdeckst.

  • Gibt es Zeichen von Befall, wie weiße Punkte, Flaum oder matte Beläge auf den Fischen?
  • Atmung: Bewegen sich die Kiemendeckel sehr schnell, droht der Fisch zu ersticken?
  • Ist ein Fisch betroffen oder mehrere?
  • Hat sich irgendwas am Aquarium verändert? (Temperatur, Geruch, Trübung?)
  • Läuft die Technik ordnungsgemäß?
  • Verhalten sich die Fische normal, schwimmen sie herum und fressen sie?

Notiere dir die Symptome, mache ggf. Fotos und frage deinen Fachhändler um Rat. In unserem Ratgeber zum Thema Krankheiten findest du viele Bilder zur ersten Diagnose: klick

Notfall „Vergiftung“:
Mehrere Fische stehen nach Luft schnappend an der Wasseroberfläche, bewegen sich sonst nicht und wollen meist auch nicht mehr fressen.
Hier ist sofortiges Handeln geboten. Mache zwei mal am Tag einen 50% Wasserwechsel und belüfte das Becken.
Du hast vielleicht einen „Nitritpeak“, das bedeutet, dass von dem Stoff Nitrit, der ein normales Zwischenprodukt des Stoffwechsels im Aquarium ist, zu viel im Becken ist. Vielleicht hast du den Filter zu gründlich gereinigt oder etwas anderes verändert, was den Bakterienhaushalt gestört hat. Nitrit führt dazu, dass die Fische den lebenswichtigen Sauerstoff nicht mehr aufnehmen können, sie können ersticken.
Sie brauchen sofort wieder sauberes Wasser ohne Nitrit um sich.
Für Details, lies hier weiter: klick

Die meisten anderen Krankheiten sind kein Notfall in dem Sinne, dass du sofort etwas unternehmen musst. Du hast meistens Zeit, dich erst über die Krankheitszeichen zu belesen und dir sorgfältig zu überlegen, wie du weiter vorgehen musst. Einfach irgendeine Medizin ins Becken kippen schadet mehr als es hilft. Du musst genau wissen, was los ist, bevor du handelst.
Für manches leichtes Unwohlsein gibt es sanfte Gegenmaßnahmen. Oft hilft schon ein Wasserwechsel und die Zugabe von Erlenzapfen oder Seemandelbaumblättern, um Krankheitsauslöser zurück zu drängen und dem Immunsystem der Fische die Chance zu geben, zu heilen.
Wenn jedoch Fische zum Bespiel dicht mit weißen Punkten übersät sind oder flauschige Beläge haben, solltest du schnell in den Fachhandel gehen und ein passendes Medikament besorgen.
Genaue Informationen zu verschiedenen Krankheiten findest du hier: klick

Keine Panik! Ein Aquarium ist ein stabiles System. Einige Zeit ohne menschliche Pflege übersteht es ohne Probleme.

Ob du einen „Fischsitter“ brauchst, hängt von zwei Faktoren ab. – Wie lange bist du weg? – was für Tiere hast du? Wenn du nur ein paar Tage weg bist, brauchst du meist gar nichts unternehmen (Ausnahme siehe unten). Fische und Wirbellose vertragen einige Tage Diät problemlos. Mache einen normalen Wasserwechsel bevor du in Urlaub fährst, füttere normal (nicht extra viel füttern!), prüfe die Technik. Wenn noch nicht vorhanden, installiere eine Zeitschaltuhr für das Licht – und genieße deinen Urlaub. Bei deiner Rückkehr solltest du das Aquarium praktisch unverändert vorfinden.

Ausnahme: Jungfische. Hast du Tiere, die sehr regelmäßig Futter brauchen, solltest du ihre Versorgung auch schon bei wenigen Tagen Abwesenheit sicherstellen. Jungtiere überstehen lange Futterpausen nicht. Bei erwachsenen Fischen in einem normalen Aquarium brauchst Du meist erst bei über einer Woche Abwesenheit einen Fischsitter. Erkläre ihm gründlich was zu tun ist, und besonders was NICHT zu tun ist (Überfüttern!). Packe die Futterportionen am besten für jeden Tag einzeln ab oder gibt dem Fischsitter einen kleinen Dosierlöffel, damit er sicher weiß, wie viel Futter ins Aquarium darf und nicht zu viel hinein schüttet – das schadet weit mehr, als kein Futter.

Es gibt auch Futterautomaten und so genanntes „Wochenendfutter“ im Fachhandel, mit dem du deine Tiere versorgen kannst, wenn du keinen Fischsitter findest.

Fazit: Mit dem Haustier „Fisch“ ist die Urlaubszeit nicht problematisch.

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