Barbus fasciolatus

Deutscher Name: Angolabarbe

Bild: Enrico Richter
Herkunft:
Zentralafrika
Farben:
rot, schwarz, silber
Schwierigkeit:
Einfach (Fortgeschrittene Anfänger)
Art: Barbus fasciolatus
Gattung: Barbus
Familie: Cyprinidae

Beschreibung

Barbus fasciolatus, auch Angolabarbe genannt, gehört zur Familie der Cyprinidae und zur Ordnung der Cypriniformes. Dieser Fisch zeigt ein schlankes und seitlich abgeflachtes Profil, das ihm im Wasser gute Wendigkeit verleiht. Seine Körperlänge beträgt im Schnitt etwa 13 cm, wobei die Flossen zart und unauffällig sind. Die Färbung ist meist oliv bis silbrig, mit dunklen Querstreifen an den Seiten, die als Tarnung dienen. Barbus fasciolatus lebt in schnell fließenden, klaren Flüssen in Afrika, in denen die Wassertemperatur im Schnitt 24 °C beträgt. Er zeigt ein ausgeprägtes Gruppenverhalten, das der Futtersuche und dem Schutz vor Fressfeinden dient. Im Aquarium gedeiht die Art bei freiem Schwimmbereich und leichten Strömungen. Die Tiere sollten in Gruppen von mindestens fünf Individuen gehalten werden, um Stress zu vermeiden. Es gibt Unsicherheiten bei den genauen Temperaturangaben im Naturraum, da regionale Unterschiede bestehen. Wissenschaftler vermuten, dass die auffälligen Streifen zusätzlich der Kommunikation und der Erkennung von Artgenossen dienen.

Sozialverhalten: Schwarm
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Die Angolabarbe besticht durch lebhafte Schwarmdynamik, markante Seitenstreifen, robuste Haltung und aktives Schwimmverhalten. Sie benötigt geräumige Gruppenhaltung sowie eine artgerechte Einrichtung, was sie zu einem außergewöhnlichen Zierfisch macht.

Vergesellschaftungshinweise

Barbus fasciolatus ist ein ausgeprägter Schwarmfisch, der in der Natur in Gruppen lebt und auch im Aquarium in einer Gruppe von mindestens 8–10 Exemplaren gehalten werden sollte, um arttypisches Verhalten und Wohlbefinden zu gewährleisten. Die Angolabarbe zeigt sich in der Gruppe friedlich und lebhaft, wobei innerartliche Rangordnungen durch kurze, harmlose Rangeleien geklärt werden. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, nicht zu kleine Schwarmfische ähnlicher Größe wie andere Barbenarten, kleinere Salmler oder friedliche Bärblinge sowie robuste, friedliche Bodenfische wie Panzerwelse (Corydoras) oder kleinere Schmerlen. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Zwergbärblinge oder Jungfische, da diese als Nahrung angesehen werden könnten, ebenso wie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die Angolabarbe stressen, sowie langflossige Fische wie Guppys, Kampffische oder Skalare, da Flossenzupfen auftreten kann.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen: Schlankerer Körperbau, längere und teilweise leicht gebogene Flossen sowie während der Laichzeit intensivere Färbungen.
Weibchen: Rundlicherer Bauchbereich, der insbesondere während der Eientwicklung ausgeprägt ist, und insgesamt robustere Körperproportionen.

Größe: Männchen: bis zu 21 cm, Weibchen: 16-21 cm

Haltungstipps / Pflege

Die Angolabarbe (Barbus fasciolatus – Angolabarbe) benötigt ein geräumiges Aquarium von mindestens 150 Litern, das mit genügend Schwarmplatz, natürlichen Versteckmöglichkeiten wie Steinen, Wurzeln und dicht bepflanzten Bereichen ausgestattet ist, um ihren natürlichen Verhaltensweisen gerecht zu werden; als Faustregel gelten eine Wassertemperatur von 22 bis 26 °C und ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5, während regelmäßige Teilwasserwechsel (ca. 20–30 % wöchentlich) sowie eine zuverlässige Filteranlage und eventuell zusätzliche biologische Reinigungsmethoden zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität beitragen. Die artgerechte Fütterung erfolgt abwechslungsreich über hochwertige Trockenfutterprodukte, ergänzt durch Lebend- oder Frostfutter, wobei mehrmalige kleine Fütterungsrationen im Tag bevorzugt werden, um Futterreste und spätere Wasserbelastungen zu vermeiden. Neben der regelmäßigen Reinigung des Bodengrundes und des Glases sollten auch technische Anlagen wie Filter und Heizer kontrolliert und gewartet werden, um das ökologische Gleichgewicht im Aquarium nachhaltig zu sichern und Stresssituationen für die Fische zu vermeiden, was zu einem vitalen Schwarmverhalten und einem ansprechenden Erscheinungsbild der Angolabarbe führt.

Wasserhärte: weich bis hart
PH-wert
6,5-7,5
Temperatur:
22-26 °C
Beckengröße:
80 cm Breite und 200 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Barbus fasciolatus gehört zur Gattung der Barben und ist ein anspruchsvoller Zierfisch, dessen Zucht besondere Aufmerksamkeit erfordert. Für eine erfolgreiche Brutpflege sollte ein Aquarium mit einer Wassertemperatur von 24–28°C, leicht saurem bis neutralem pH-Wert und einer weichen, gut durchlüfteten Wasserzirkulation eingerichtet werden, das mit dicht bepflanzten Bereichen und schwimmenden Pflanzen das natürliche Habitat imitiert. Während der Laichperiode, oft angeregt durch einen Wasserwechsel, zeigen die Fische ein ausgeprägtes Paarungsverhalten mit intensiven Balzritualen und gelegentlichen territorialen Auseinandersetzungen, wobei Männchen ihre Stärke demonstrieren und um die Aufmerksamkeit der Weibchen werben. Die Angolabarbe legt als Eierstreuer ihre frei im Wasser verteilten, oft an Pflanzen haftenden Eier ab, wobei nach dem Eiablageprozess eine intensive Aufzucht der Jungtiere in einem separaten Aufzuchtbecken empfohlen wird, um Fressgefahr durch erwachsene Fische zu vermeiden. Die frisch geschlüpften Larven ernähren sich zunächst von Mikroorganismen wie Infusorien, bevor sie schrittweise an feines Trockenfutter und lebende Nahrungsquellen wie Artemia gewöhnt werden, wobei eine behutsame Fütterungsstrategie und regelmäßige Wasserwechsel für ihre gesunde Entwicklung entscheidend sind.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden unter anderem Insektenlarven und kleine Krebstiere gefressen, aber auch Algen und pflanzliche Bestandteile aufgenommen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiche Gaben von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Daphnien sowie blanchiertem Gemüse wie Zucchini oder Spinat, wobei diese Ergänzungen 2- bis 3-mal pro Woche angeboten werden sollten. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Mengen besonders wichtig sind.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
10–15 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Barbus fasciolatus – Angolabarbe lebt in klaren, fließenden Süßwasserhabitaten, vorwiegend in den Flussabschnitten und Nebenarmen tropischer und subtropischer Gebiete, insbesondere in Regionen rund um Angola. In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen Temperaturen von etwa 22 bis 26 °C, ein pH-Wert im neutralen bis leicht sauren Bereich und ein gut durchlüftetes Wasser, das durch mäßige Strömungen ausreichend Sauerstoff liefert. Die Umgebung dieser Gewässer ist geprägt von Uferzonen mit üppiger Vegetation, weichen Sand- oder Kiesböden und zahlreichen Versteckmöglichkeiten durch umgestürzte Äste, Steine und dichte Wasserpflanzen, was optimale Bedingungen für Nahrungssuche, Fortpflanzung und Schutz vor Fressfeinden bietet.

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