Hemiloricaria sp Barcelos
Beschreibung
Hemiloricaria sp Barcelos gehört zur Familie der Antennenwelse und zum Orden der Welse. Der Fisch erreicht im Schnitt etwa 11 cm Länge. Sein flacher, langgestreckter Körper zeigt hellbraune und dunkle Streifen, die in den Flussbetten für Tarnung sorgen. Er stammt aus kleinen Flüssen und Nebenläufen des Amazonasgebiets, wo sandiger bis schlammiger Grund vorherrscht. Dort frisst der Fisch Algen und kleine Teilchen, die er mit einem breiten, an den Boden angepassten Mund aufnimmt. Er wühlt im Bodengrund und ist vorwiegend dämmerungsaktiv. Natürliche Lebensräume bieten lauwarmes Wasser um 26°C und einen pH-Wert von ca. 7. Im Aquarium sollte auf lockeren Bodengrund und ausreichend Verstecke geachtet werden, um die natürlichen Bedingungen gut abzubilden. Angaben zu bestimmten Messwerten weichen teils voneinander ab, was bei seltenen Arten häufig vorkommt.
Besonderheiten
Hemiloricaria sp Barcelos besticht durch ein schillerndes, panzerartiges Äußeres und zarte, feine Musterungen. Der ruhige, bodenorientierte Fisch zeigt gemächliches Kriechen und soziale Interaktionen. Eine naturnahe Aquariengestaltung mit reichlich Versteckmöglichkeiten ist essenziell.
Vergesellschaftungshinweise
Hemiloricaria sp. „Barcelos“ ist ein Vertreter der Gattung Hemiloricaria und wird im Handel häufig als „Barcelos Hexenwels“ angeboten. Diese friedlichen L-Welse zeigen im natürlichen Habitat ein lockeres Sozialverhalten und leben meist in kleinen Gruppen oder paarweise, weshalb im Aquarium eine Haltung von mindestens 4–6 Tieren empfohlen wird, um arttypisches Verhalten zu ermöglichen und Stress zu vermeiden. Geeignete Beckenpartner sind ruhige, nicht zu große Schwarmfische wie Salmler oder kleine Bärblinge sowie andere friedliche Bodenbewohner wie Panzerwelse (Corydoras) oder kleine Harnischwelse, die ähnliche Ansprüche an Wasserwerte und Einrichtung stellen. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische, die als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder sehr lebhafte Arten wie größere Buntbarsche oder Barben, die die zurückhaltenden Hemiloricaria stressen würden. Auch auf langflossige Fische sollte verzichtet werden, da gelegentliches Flossenzupfen auftreten kann und Konkurrenz um Ruheplätze entsteht.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen weisen bei ausgewachsenen Individuen eine deutlichere, schlankere Genitalregion mit einer gut erkennbaren Genitalpapille auf, während Weibchen einen rundlicheren Bauchbereich haben, der durch den Eiinhalt geprägt ist. In der Laichzeit können sich Männchen zudem in intensiveren Farbtönen präsentieren.
Haltungstipps / Pflege
Für die artgerechte Haltung der Hemiloricaria sp Barcelos empfiehlt sich ein geräumiges Aquarium (mindestens 150 Liter) mit naturnah gestalteter Einrichtung, die durch Substrat, Wurzeln, Steine und Pflanzen vielfältige Versteck- und Ruheplätze bietet. Die Wasserpflege spielt eine zentrale Rolle, weshalb auf einen stabilen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sowie auf eine Temperatur im Bereich von 24 bis 26 Grad Celsius geachtet werden sollte; regelmäßige Teilwasserwechsel und ein leistungsfähiges Filtersystem unterstützen dabei, Schadstoffe abzubauen und den Sauerstoffgehalt im Wasser konstant zu halten. Die Fütterung sollte abwechslungsreich und ausgewogen erfolgen, indem neben hochwertigem Flockenfutter auch Lebend- und Frostfutter angeboten werden, um den natürlichen Ernährungsbedürfnissen der Allesfresser gerecht zu werden. Zur Vermeidung von Algenwuchs und zur Erhaltung des biologischen Gleichgewichts ist eine regelmäßige Reinigung des Aquariums einschließlich des Bodengrunds, der Filtermedien und der Dekoration zu empfehlen. Zudem sollten die Tiere regelmäßig auf Anzeichen von Stress oder Krankheiten kontrolliert werden, um frühzeitig geeignete Pflegemaßnahmen einzuleiten. Diese kombinierten Maßnahmen gewährleisten eine artgerechte Haltung und ein gesundes Umfeld für die Hemiloricaria sp Barcelos.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Hemiloricaria umfasst Fische, die in gut strukturierten Aquarien mit stabiler Wasserchemie und ausreichenden Versteckmöglichkeiten gehalten werden sollten, um ihre natürlichen Lebensbedingungen zu simulieren. Für eine erfolgreiche Zucht sind ein gut gefiltertes Becken, ein neutraler pH-Wert und eine moderate Wasserhärte entscheidend. Während der Brunft zeigen die Tiere ein ausgeprägtes Paarungsverhalten, bei dem das Männchen territoriale Ansprüche erhebt und Balzrituale aufführt, während das Weibchen ihre Eier in geschützten Nischen ablegt; anschließend übernehmen oft die Männchen die Brutpflege. Die Aufzucht der Jungtiere erfordert sorgfältige Fütterung mit fein abgestimmtem Futter, da die Larven unmittelbar nach dem Schlüpfen auf kleine Nahrungspartikel angewiesen sind und ein gut strukturiertes Umfeld benötigen, um Stress und Krankheitsanfälligkeit zu minimieren. Besonderheiten der Fortpflanzung, die sich auch bei Hemiloricaria sp Barcelos beobachten lassen, beinhalten die enge Bindung der Fortpflanzenden an ihre Brutplätze und die wichtige Rolle der elterlichen Pflege, welche das Überleben der Nachkommen in den oft dynamischen Bedingungen eines Aquariumhabitats sichert.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden unter anderem Algenaufwuchs sowie kleine Wirbellose wie Insektenlarven und Krebstiere gefressen. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Tagesration ausmachen und aus hochwertigem Flocken- oder Granulatfutter für omnivore Zierfische bestehen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und rote Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, oder Algenwaffeln, um eine abwechslungsreiche Ernährung sicherzustellen. Die Fütterung sollte idealerweise zwei- bis dreimal täglich in kleinen Portionen erfolgen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden; alternativ können pro Fisch vier bis sechs Mückenlarven verfüttert werden. Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und daher eine kontrollierte Portionierung unerlässlich ist.
Natürlicher Lebensraum
Hemiloricaria sp Barcelos ist in tropischen, flachen Gewässern des Amazonasbeckens anzutreffen, wo sie in ruhigen bis mäßig strömenden Nebenflüssen und Bächen lebt. Die Arten bevorzugen Gewässer mit einem natürlichen Substrat aus Sand, Kies und reichlich zersetztem organischen Material, das durch herabgefallenes Laub und umgestürzte Äste ergänzt wird. In diesen Habitaten weist das Wasser meist eine klare bis leicht bräunliche Färbung auf, bedingt durch die Auflösung von Tanninen, und präsentiert sich mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert (ca. 6 bis 7,5) sowie moderaten Temperaturen zwischen etwa 24 und 28 °C. Die umliegende Vegetation, oft in Form dichter Uferbegrünungen und Schilf, bietet neben wichtigen Versteckmöglichkeiten auch Nahrungsquellen und unterstützt so das natürliche Gleichgewicht, in dem sich Hemiloricaria sp Barcelos optimal entfalten kann.