Pseudosesarma moeshi – Rote Mangrovenkrabbe

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Quelle: Zierfischgrosshandel G.Höner

Synonym: Sesarma bidens

Herkunft

Pseudosesarma moeshi stammt aus Südostasien (Thailand, Indonesien, Malaysien, Burma). Dort lebt diese recht farbvariable Krabbe an und in Gewässern von Süß- bis Brackwasser. Sie graben sich Wohnhöhlen, das sollte auch im Aquaterrarium ermöglicht werden.

Lebensraum:

Sie stammt aus den Mangrovenwäldern Thailands. Hier kommt sie sowohl in reinem Süßwasserbereichen als auch im Brackwasser vor. Teilweise sieht man einzelne Tiere, hauptsächlich tragende Weibchen, auch im Bereich des Meerwassers um die Jungen zu entlassen.

Beschreibung

 

Die rote Mangrovenkrabbe ist eine Krabbe aus der Gauttung Pseudosearma und kommt aus der Familie der Grabidae. Ihr Synonym ‘Sesarma bidens’ war der frühere, weit verbreitete Name dieses Tieres.

Namensgebend zeigt die rote Mangrovenkrabbe rote Scheren mit mehr oder weniger ausgeprägten, weisen “Spitzen” bei einem braunen Carapax, welcher je nach Licht und Laune der Tiere leicht lila schimmert. Sie besitzen insgesamt acht Beine und zwei Scheren, welche bei Männchen ausgeprägter und größer sind. Die Tiere besitzen ein sehr ausgeprägtes Mundwerkzeig, um verschiedenstes Futter damit zerkleinern zu können.

Rote Mangrovenkrabben sind sehr soziale und gesellige Tiere und verständigen sich durch Klopfzeichen und Scherenbewegungen. Hierbei wechselt die Kommunikation zwischen mehrmaligem, mit zwischenzeitlichen Pausen, klopfen oder schnellen tippeln. Oft stehen sie dabei auf einer Stelle oder laufen hecktisch ein wenig von links nach rechts. Kommen Konkurenten zu nahe oder zeigt sich ein paarungsbereites Weibchen werden die Scheren auch gerne nach oben gehoben und durch ein langsames Tippeln von Links nach Rechts begleitet. Auch wird gelegentlich mit einer oder beiden Scheren gewunken. Ein solches Verhalten konnte Jessica Stanzel unter Wasser nicht beobachten. Welche Geste für was genau steht, wissen nur die Krabben selbst.

Anfänglich sind diese Tiere äußerst scheu und brauchen unterschiedlich lange, um sich einzuleben. Haben sie diese Zeit jedoch geschaft, so sind es sehr erkundungsfreudige und aufgeweckte Tiere, die sogar ihren Besitzer erkennen können. Anfänglich sollte man auf viel Bewegung oder Umbauten verzichten. Im allgemeinen sollte man nur wenig im Vivarium hantieren. Am idealsten wäre daher, das Vivarium anfänglich zu gestallten und über einen längeren Zeitraum wachsen zu lassen, und dann die Tiere einsetzten, um später nur noch zum füttern oder gelegentlichen Pflanzenschneiden hinein greifen zu müssen. Viel Gedult ist hierbei wichtig.

Hin und wieder werden diese Tiere als reine Wasserkrabben für Aquarien verkauft – so sollte man sie allerdings nicht halten, sie brauchen in jedem Fall einen – kleinen – Landteil.

Der Wasserteil kann problemlos von Fischen bewohnt werden, denen die Krabbe gegenüber recht friedlich ist. Die Scheren dienen in erster Linie als Werkzeug und zur Verständigung. Im Habitat sind hohe Bevölkerungsdichten nicht ungewöhnlich. Die Bauchklappe des Weibchens ist rund, die des Männchens V-förmig.

Größe: 3 bis 4 cm

Haltung:

Wie nahezu alle Garnelen, Krebse und Krabben häutet sich auch die rote Mangrovenkrabbe. Hier ist es manchmal gar nicht so einfach, die Haut von einem lebenden Tier zu unterscheiden. Im jungen Alter häuten sich Mangrovenkrabben sehr häufig. Ausgewachsene Tiere häuten sich hingegen alle 3 – 6 Monate. Kurz vor dieser leben diese Tiere sehr zurückhaltend, werden schreckhaft und stellen die Nahrungsaufnahme ein. Auch arbeitet hier ihr Mundwerkzeug nur noch bedingt. Kommt es zur Käutung, verstecken sich die Tiere in kleinen Höhlen oder ähnlichen Vertsecken, bis der Rückenpanzer auf platzt und sich die Tiere mit ihrem noch weichen, neuen Panzer hervor drücken. Jetzt ist der Panzer äußerst empfindlich, da er noch nicht ausgehärtet ist. Dies ist einer der Grüne, weshalb man auf einen Beibesatz in Form von Fische verzichten sollte, doch dazu später mehr. Innerhalb von zehn Tagen ist dieser dann wieder voll ausgehärtet. Verläuft die Häutung nicht normal, so kann es zu Gliedmaßenverluste kommen. Dies ist im eigentlichen Sinne kein Problem, da diese nach der nächsten wieder wachsen, doch man sollte bei solch einem Fall seine Haltungsbedingungen, speziell der Ernährung wegen, überdenken. Oft ist es ein Calium und Calziummangel, Mangel an Vitaminen oder ein zu niedrige Karbonathärte des Wassers. Die Haut der Krabben sollten im Becken bleiben, da sich die Tiere diese als Nahrung zu sich nehmen und die darin enthaltenen Kalke weiter verwerten.

Man wirft den armen Krabblern vor, die wären wahre Pflanzenvernichter. Dies kann Jessica Stanzel nicht bestätigen. Zarterer Pflanzen wie Hornkraut oder Hemianthus Cuba im Wasser oder Bubikopf und Co. an Land wurden bisher nicht aufgefressen, jedoch gelegentlich etwas angeknabbert. Auf eine Bepflanzung sollte geachtet werden, gerade im Landtteil, wenn man diese Becken Filterlos betreiben möchte. Sie bieten Deckung, halt für Kleinstorganismen aber auch gelegentlich als Nahrungsergänzung.

Mangrovenkrabben sollten in einer Gruppe von mindestens 3 Tieren leben. Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollte für jedes Tier ein geeignetes Versteck geboten werden. Hierbei eignen sich besonders gut halbe Kokosnussschalen, dichte Pflanzen, Tontöpfe usw. Für eine Gruppe von 4 Tieren genügt ein Becken von 60 x 30 cm.

Hierbei sollte man jedoch darauf achten, nur ein Männchen mit zwei oder drei Weibchen zu pflegen, da es unter den Männchen zu starken Kämpfen kommen könnte. Die Tiere bekämpfen sich nicht nur mit der oben genannten Geste, sondern auch mit ihren Scheren. Selten kommt es hier zu ernsthaften Verletzungen, doch auch der Stress sollte hier vermieden werden. Auch unter Weibchen kommt es gelegentlich zu “zickereien”. Häufen sich streitigkeiten oder kommt es zu einem Gliedmaßenverlust, sollte man diese Tiere Trennen! Möchte man eine Gruppe von 6 bis 8 Tieren mit zwei bis drei Männchen pflegen, sollte das Becken mindestens 80 cm betragen! Wichtig sind ausbruchsichere Becken, da diese Tiere unglaubliche Kletterer sind und durch kleinste Ausgänge entkommen können, wie zum Beispiel durch die Kabelschächte. Selbst eine wackelige Echinodorus wird erkundet und beklettert!

Rote Mangrovenkrabben benötigen eine Möglichkeit, aus dem Wasser zu klettern. Viele verwenden hierfür ein Stück Kork oder eine Wurzel. Dies ist zwar nett gemeint und erfüllt einen kleinen Teil des Zwecks, aber hilft gewiss nicht beim ausleben des natürlichen Verhaltens. Mangrovenkrabben gehen auf gegebenen Landteilen auf „Wanderschaft”, kraben dabei teilweise Gänge in den Bodengrund, fressen Kleinstlebenwesen aus diesem usw. Daher sollte man hier einen größeren Landteil mit geeignetem Bodengrund einbringen. Zumal man hier auf eine große Anzahl an Pflanzen eingehen kann, die nicht nur für die Krabben sinnvoll sind, sondern auch für die Optik etwas her machen. Äste sind ebenfalls bestens zur Gestaltung des Vivariums geeignet.

Vergesellschaftung:

Dieses Thema werden wir sehr kurz halten. Aufgrund der Tatsache, dass die Mangrovenkrabben über einen geringen Wasserteil verfügen, ist die Auswahl von nahezu allen Fischen ausgeschlossen. Auch kann einem das Wesen der Krabben hierbei einen Strich durch die Rechnung machen. Hinzu kommt die genannte Empfindlichkeit nach der Häutung. Nicht selten schnappen sich diese Krabbler im Schlaf kleine Fische. Auch ist eine Vergesellschaftung mir Zwergkrebsen und anderen (Cherax, Procambarus usw.) nicht möglich. Kleine Krebse wie z. B. CPO werden von den Krabben verspeist, anders herum sieht es mit großen Krebsen aus. Mit der Vergesellschaftung von Krabben und Garnelen haben wir jedoch sehr gute Erfahrungen gesammelt. Jungtiere von Neocaridina davidii sind ständig zu sehen, die Propulation vergrößert sich jedoch langsam (von fünf auf ca. 20 Tiere in etwa 3 Monaten). Manch einer soll diese Krabben wohl mit Schlammspritzspringern in einem großen Brackwasserbecken pflegen, andere sogar mit anderen Krabbenarten mit ähnlichem Verhalten. Hier haben wir jedoch keine eigenen Erfahrungen sammeln können.

Also kurz gesagt: Außer mit Garnelen sollten man die rote Mangrovenkrabbe in einem Artenbecken halten! Hierbei ist es jedoch wichtig, auf die richtige Geschlechtsverteilung zu achten!

Und so baut man sich schnell aus einem Aquarium ein Vivarium oder gar ein Paludarium. In diesem kann man sie sowohl im Süßwasser als auch im Brackwasser pflegen.

Da Jessica Stanzel sich damals recht spontan für die Krabben entschieden hat, sah ihr erstes Heim etwas dürftig aus und erfüllte nur mittelmäßig den Zweck eines artgerechten Zuhauses da stellt. Sie hat ein Aquarium von 60 x 30 x 30 cm umgebaut.

Zuerst hatte sie die Rückseite mit schwarzem Lack besprüht, damit es möglichst dunkel gehalten wird. Dann hat sie alles gründlich trocken gemacht, um denn Landteil zu kleben. Dafür hat sie etwa 1/3 Landteil mit Hilfe einer Plexiglasblatte mit den Maßen 30 x 15 cm geschaffen, welche sie fest mit Silikon eingeklebt hat. Nun hat sie im Wasserteil Sand eingebracht um eine Echinodorus pflanzen zu können, und haben dies mit großen Kieselsteinen und Laub dekoriert.

Ebenfalls befinden sich hier Verstecke in Form von Kokosnussschalen. Das Laub dient zudem als zusätzliche Nahrungsquelle. In den Landteil haben wir Humuserde, welche es in Gartencenter als Blöcke zu kaufen gibt befüllt. Auch hier sitzt eine Kokosnussschale, sowie ein kleiner Bubikopf und einer Chlorophytum bichetii. Ein kleiner Tonuntersetzer am Landteil sowie im Wasser erleichtern ein sauberes Füttern der Tiere. Weitere Pflanzen im Vivarium sind Javamoos, Hornkraut und Riccia fluitans. Einige Äste sowie Moose aus dem Wald wurden noch als Dekoration ergänzt. Eine Mangrovenwurzel erleichtert den Tieren nicht nur den den Übergang von Wasser zum Land, sondern bietet eine weitere Nahrungsquelle, da sich auf dieser kleinste Organismen sammeln, die gefressen werden. Die darauf gewachsenen Algen und Bakterien werden mit großer Hingabe von den Krabben abgeweidet!

Bei der Haltung sollte man darauf achten, dass das Wasser nicht zu weich und sauer ist.

Temperatur: 20 bis 30 °C
pH: 6,5 – 8,5
KH: 10 – 18
GH:
Leitwert:
Wasserteil: großzügig (über 50%), Süßwasser bis Brackwasser
 
Ernährung:Die Ernährung dieser Krabben sollte vielseitig, aber auch ausgewogen sein und ist äußerst einfach. Ich sage es mal so freundlich wie möglich: Die rote Mangrovenkrabbe ist die Ratte unter den Wirbellosen. Sie frisst vom Salat über Trockenfutter bis hin zu Fisch und Käse einfach alles. Natürlich sollte man hier beachten, dass sie von dem einen mehr, von dem anderen etwas weniger bekommen sollten. Auch muss geachtet werden, wo dieses Futter verabreicht werden sollte / muss. Hauptsächlich sollte man jedoch auf pflanzliche Nahrung achten. Gut geeignet und gerne genommen wird Salat, TK Erbsen, Möhren und Möhrengrün, Paprika, Löwenzahn usw. Tierisches Futter sollte nur selten gegeben werden, da dies nicht nur das Wasser verunreinigen kann, sondern auch zur Verfettung der Krabben führen kann. Gelegentlich etwas Muschelfleisch, Stint, Garnele oder unser selbst gemachtes Futter kann jedoch gegeben werden. Als äußerst seltenes Leckerchen eignet sich Goudakäse, wel ches maximal alle zwei Wochen gegeben werden sollte. Einmal in der Woche kann man den Tieren auch Obst anbieten. Bei der Fütterung ist ein gutes Augenmerk angebracht! Sieht man, dass wenig Futter aufgenommen wird, so sollte man sparsamer füttern, denn es könnte eine Häutung bevor stehen. Eine genaue untesuchung der Krabben ist hierbei sehr wichtig. Um das Futter sauber reichen zu können, verwenden wir Tonuntersetzer!Zucht:

Die Zucht ist schwierig, ist aber in Meerwasser möglich (bereits gelungen).

Diese Landkrabben gehören dem primitiven Fortpflanzungtyp an. Die Larven brauchen marine Bedingungen für ihre Entwicklung.

Das Weibchen trägt seine Eier unter der Bauchklappe und entlässt die Larven in Brack- bis Meerwasser.

weitere Bemerkungen:

Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden. Weibchen sind im Aufbau der Scheren und der Bauchdecke von einem Männchen gut zu unterscheiden, vorausgesetzt, sie sind alt genug. Die Scheren der Männchen sind wesentlich größer und rötlicher, die Bauchdecke der Weibchen ist in einem, und wesentlich breiter (siehe Bilder) Die Nachzucht ist im reinen Süßwasser nicht möglich. Weibchen können etwa alle 4 Wochen ein Eierpaket tragen. In der natur wandern die Weibchen mit ihren Eierpacketen nach etwa 3 Wochen in die Brackwassergebiete um dort ihre Larven zu entlassen. Diese wachsen mehrere Wochen darin heran und wandern anschließend wieder in die Süßwasserzonen um sich selbst zu vermehren. Weiteres hierzu wird folgen.

 

 

Quelle

Zierfischgrosshandel G.Höner

Crustahunter

Jessica Stanzel

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