Baryancistrus xanthellus

Deutscher Name: L‑18‑Panzerwels

Männchen - Foto: Aquarium Glaser
Herkunft:
Brasilien, Südamerika
Farben:
braun, gelb, schwarz
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Baryancistrus xanthellus
Gattung: Baryancistrus
Familie: Loricariidae

Beschreibung

Baryancistrus xanthellus ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Antennenwelse. Sein wissenschaftlicher Name lautet Baryancistrus xanthellus. Der Fisch erreicht im Schnitt 15 cm Länge. Er zeigt einen abgeflachten Körper und einen breiten Kopf mit einem kraftvollen Saugnapfmund. Seine Haut weist gelbe Flecken auf, die sich klar vom dunkelgrauen Hintergrund abheben. Die Art stammt aus dem Flusssystem des Xingu in Brasilien, wo das Wasser schnell fließt und reich an Sauerstoff ist. In diesen Fließgewässern bietet der steinige Untergrund Schutz und Nahrung. Baryancistrus xanthellus nutzt seinen Saugnapf, um sich an Felsen festzuhalten. Er ist meist dämmerungsaktiv und sucht tagsüber Verstecke in Ritzen und Höhlen. Im Aquarium gedeiht er bei Wassertemperaturen um die 26 °C und benötigt starke Strömung und viele Versteckmöglichkeiten. Diese Lebensraumbedingungen spiegeln den natürlichen Flussbereich wider. Es gibt Unterschiede in der Beschreibung, weshalb einige Angaben als Durchschnittswerte zu werten sind.
Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: neutral
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Baryancistrus xanthellus (L18) beeindruckt mit seinem kontrastreichen Farbenspiel aus leuchtendem Gelb und tiefschwarzen Bereichen. Er zeigt außergewöhnliche Kletter- und Klebefähigkeit, betont sein territoriales Wesen und bevorzugt kunstvoll gestaltete Verstecke im Aquarium.

Vergesellschaftungshinweise

Baryancistrus xanthellus ist ein überwiegend einzelgängerisch lebender Harnischwels, der im Handel als Goldsaum-Harnischwels (L18) bekannt ist. Im natürlichen Habitat zeigt er territoriales Verhalten, weshalb in der Aquarienhaltung eine Einzelhaltung oder, bei ausreichend großem Becken (mindestens 150 cm Kantenlänge und vielen Verstecken), die Haltung eines Paares oder kleiner Gruppen von maximal drei bis vier Tieren möglich ist, sofern ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und Sichtbarrieren vorhanden sind, um Revierstreitigkeiten zu minimieren. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie größere Salmler oder Regenbogenfische sowie andere friedliche Bodenbewohner wie Corydoras-Arten oder kleinere, nicht territoriale Harnischwelse. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische, da diese als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten, die den Goldsaum-Harnischwels stressen oder beim Fressen verdrängen könnten. Ebenfalls ungeeignet sind langflossige Fische, da Baryancistrus xanthellus gelegentlich zum Flossenzupfen neigt, insbesondere bei Konkurrenz um Futter oder Revier.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen bei Baryancistrus xanthellus entwickeln während der Balz und Brutpflege häufig ausgeprägtere, verlängerte Odontoden an den Flanken und am Kiemendeckel, während Weibchen im Vergleich meist einen runderen, ‚bauchigeren‘ Körperbau aufweisen.
Größe: Männchen: bis zu 18 cm, Weibchen: 15-18 cm

Haltungstipps / Pflege

Baryancistrus xanthellus ist ein anspruchsvoller Süßwasser-Zierfisch, der in einem geräumigen Aquarium (mindestens 150 Liter) mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten wie Totholz, Wurzeln und Steinen gehalten werden sollte, um natürliche Rückzugsorte zu schaffen; das Wasser sollte mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sowie einer weichen bis mittleren Härte (KH 3–8) stabil und gut gefiltert sein, wobei wöchentliche Wasserwechsel von etwa 25 % zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität empfohlen werden. Die Fütterung sollte abwechslungsreich gestaltet sein, indem neben hochwertigem, speziell auf Artbedürfnisse abgestimmtem Flocken- oder Pelletfutter auch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe oder blanchiertes Gemüse angeboten wird, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Bei der Reinigung des Aquariums ist neben der regelmäßigen Pflege des Filtersystems auch das Absaugen des Bodengrunds wichtig, um Rückstände und Futterreste zu entfernen, die zu einer Ansäuerung und vermehrtem Algenwachstum führen können. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Einrichtung so zu gestalten, dass ausreichend Versteck- und Laichplätze vorhanden sind und der Fischraum möglichst naturnah wirkt, was durch den Einsatz geeigneter Pflanzen und Aquariendekorationen erreicht wird; regelmäßige Beobachtungen des Verhaltens und der Fische helfen, mögliche Krankheiten oder Stresssymptome frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
Wasserhärte: weich bis hart
PH-wert
6,5-7,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
80 cm Breite und 250 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Baryancistrus erfordert für eine erfolgreiche Zucht und Fortpflanzung stabile, naturgetreue Bedingungen im Aquarium, wobei ein gut strukturiertes Umfeld mit Versteckmöglichkeiten, Felsen und Höhlen als essenzielle Voraussetzung gilt. Die Zuchtbedingungen beinhalten konstante Wasserwerte mit einem neutralen bis leicht sauren pH-Wert, moderate Temperaturen und eine ausgezeichnete Sauerstoffversorgung, wie sie beispielsweise auf my-fish.org beschrieben wird. In einem artgerechten Aquarium schaffen detaillierte Gestaltungselemente nicht nur eine naturnahe Umgebung, sondern fördern auch das Paarungsverhalten, bei dem ein ausgeprägter Revier- und Höhlenbau im Vordergrund steht. Erst nach erfolgreicher Partnerbildung, die häufig durch ein schonungsloses Abstecken des persönlichen Territoriums unterstützt wird, kommt es zur Laichaktivität; die Eier werden auf festen Untergründen in kleinen Höhlen oder Spalten abgelegt und von den Eltern gepflegt. Die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich anspruchsvoll, da die Larven zunächst auf sehr feine Lebendfutterarten, wie Artemia oder Mikroinfusorien, angewiesen sind, bis sie schrittweise an gröberes Futter herangeführt werden können. Ein besonderes Merkmal der Fortpflanzung bei Baryancistrus xanthellus (L18) liegt in der intensiven elterlichen Brutpflege, bei der beide Partner die Brut bewachen, was entscheidend für einen erfolgreichen Nachwuchs ist. Diese Zucht- und Fortpflanzungsstrategie erfordert Geduld und ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, wie auch die ergänzenden deutschsprachigen Aquaristikquellen bestätigen.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein überwiegend omnivorer Aufwuchsfresser, der sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden unter anderem Algenaufwuchs und kleine Krebstiere wie Cyclops aufgenommen. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Ration ausmachen und aus hochwertigem Flocken- oder Granulatfutter für omnivore Welse bestehen. Ergänzend empfiehlt sich 2- bis 3-mal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, oder Algenwaffeln, um eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten. Die Fütterung sollte idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen erfolgen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden; Futterreste sind zeitnah zu entfernen, da diese das Wasser belasten. Da diese Welse zu Überfressen neigen, ist auf kontrollierte Portionierung besonders zu achten.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
10–15 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Baryancistrus xanthellus ist in den klaren, sauerstoffreichen Flussläufen des brasilianischen Xingu beheimatet, wo er in schnell fließenden, teils turbulenten Gewässern mit steinigen, felsigen Substraten und zahlreichen natürlichen Verstecken lebt. Diese Flüsse zeichnen sich durch einen neutral bis leicht sauren pH-Wert, moderate bis warme Temperaturen (etwa 24–28°C) und eine relativ geringe Wassertrübung aus, was zusammen optimalen Sauerstoffgehalt und stabile Wasserparameter gewährleistet. Die Umgebung ist geprägt von üppiger Vegetation am Ufer, dicht bewachsenen Randstreifen und gelegentlichen Baumstämmen, die in das Wasser ragen und als Rückzugsorte dienen. So finden sich für diesen anspruchsvollen Zierfisch natürliche Lebensräume, die ihm sowohl ausreichend Nahrung als auch Schutz vor Fressfeinden bieten.

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