Nanochromis parilus

Deutscher Name: Blauer Kongocichlide

Foto: Andreas Orelt
Herkunft:
Kongo, Zentralafrika
Farben:
blau, gelb, schwarz
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Nanochromis parilus
Gattung: Nanochromis
Familie: Cichlidae

Beschreibung

Nanochromis parilus, der Blaue Kongocichlide, gehört zur Ordnung der Perciformes und zur Familie der Buntbarsche. Er erreicht im Schnitt eine Körperlänge von 5 cm. Sein schlanker Körper zeigt ein leuchtendes Blau mit feinen Seitenstreifen und klar abgegrenzten Flossen. Der Fisch lebt im Kongobecken in flachen, langsam fließenden Gewässern, wo weiches, leicht saures Wasser (pH ca. 6,5 bis 7,0) mit einer Temperatur von rund 26 °C vorherrscht. In diesen Habitaten bieten dichte Wasserpflanzen, felsige Untergründe und sandige Bereiche wichtige Versteckmöglichkeiten. Nanochromis parilus zeigt ein deutlich territoriales Verhalten. Die Männchen führen kurze Balzrituale durch, um ihre Brutreviere zu sichern. Zudem passt sich die Art an wechselnde Lichtverhältnisse an, was sich in der Intensität seiner Farbe widerspiegelt. Im gelungen eingerichteten Aquarium finden sich ähnliche Bedingungen vor, wodurch das Wohlbefinden der Art unterstützt wird. Trotz teils schwankender Angaben in verschiedenen Quellen stimmen die grundlegenden ökologischen Ansprüche überein.
Sozialverhalten: Paarweise
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: schlecht

Besonderheiten

Nanochromis parilus – Blauer Kongocichlide zeigt ein schillernd blaues Schuppenkleid, elegante Konturen und prägnante Augen. Sein interessantes Schwarmverhalten und die zu beobachtenden Einzelphasen, kombiniert mit pflegeleichter Haltung, heben ihn von anderen Cichliden ab.

Vergesellschaftungshinweise

Nanochromis parilus ist ein paarbildender Zwergbuntbarsch, der in seinem natürlichen Habitat, den langsam fließenden Gewässern des Kongobeckens, meist in festen Paaren lebt und ein ausgeprägtes Revierverhalten zeigt. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Vergesellschaftung als harmonisierendes Paar, da Einzelhaltung zu Stress und Paarhaltung zu innerartlicher Aggression führen kann, wenn das Becken zu klein ist oder keine Rückzugsmöglichkeiten bietet. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie kleine Salmler (z. B. Kongosalmler) oder robuste Barbenarten sowie friedliche Bodenbewohner wie Panzerwelse, die nicht in direkte Konkurrenz um das Revier treten. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Zwergbärblinge, da sie als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten wie größere Buntbarsche oder lebhafte Barben, die Nanochromis parilus stressen oder verdrängen könnten. Auch langflossige Fische wie Guppys oder Kampffische sind ungeeignet, da Flossenzupfen und Konkurrenzverhalten auftreten können. Der Blaue Kongocichlide benötigt eine strukturierte Beckeneinrichtung mit Höhlen und Verstecken, um Revierbildung und Rückzugsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen besitzen eine intensiver schillernde blaue Färbung, ausgeprägtere und länger gestreckte Rücken‐ und Afterflossen sowie häufig einen leicht gewölbten Nackenbereich – Besonderheiten, die an Revierverhalten und Balzrituale gekoppelt sind. Weibchen zeigen hingegen ein insgesamt dezenteres Farbschema mit kürzeren, runderen Flossen und einem schlankeren Körperbau.
Größe: Männchen: bis zu 6 cm, Weibchen: 4-6 cm

Haltungstipps / Pflege

Der Blaue Kongocichlide (Nanochromis parilus) benötigt ein artgerechtes Aquarium von mindestens 100 Litern, das mit natürlichen Strukturen wie Felsen, Wurzeln und lebenden Pflanzen sowie sandigem Substrat ausgestattet wird, um genügend Versteckmöglichkeiten zu bieten, wodurch Stress reduziert und ein naturnahes Verhalten gefördert wird. Für optimale Lebensbedingungen sollte das Wasser eine leicht saure bis neutrale bis pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 aufweisen und bei einer konstanten Temperatur von 24 bis 26 Grad Celsius gehalten werden; regelmäßige Wasserwechsel von 25 bis 30 Prozent sowie eine zuverlässige Filteranlage sind unerlässlich, um schädliche Stoffwechselprodukte wie Ammoniak und Nitrit auf einem niedrigen Niveau zu halten. Die Fütterung umfasst eine abwechslungsreiche Kost aus Lebendfutter, gefrorenem Futter und qualitativ hochwertigem Trockenfutter, wobei auf eine angemessene Dosierung zu achten ist, um Überfütterung und Wasserbelastungen zu vermeiden. Neben der regelmäßigen Reinigung des Bodengrunds und der Dekorationen zur Entfernung von Futterresten und Algenablagerungen, gehört auch die Pflege der Filter- und Heiztechnik zu den wesentlichen Maßnahmen, um stabile Wasserparameter zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Insgesamt sollte der Halter die Wasserqualität kontinuierlich überwachen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen, um den natürlichen Bedürfnissen des Blauen Kongocichlides gerecht zu werden und so langfristig ein gesundes Aquarienökosystem zu sichern.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 64 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Nanochromis ist eine kleine afrikanische Art, die in der Zucht anspruchsvolle, aber überschaubare Bedingungen benötigt, um artgerecht zu gedeihen; stabile Wasserparameter mit Temperaturen rund 24–28 °C, einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 sowie einer eher weichen Wasserhärte bilden hierbei die Basis, während ein aquaristisches Umfeld mit zahlreichen Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten essenziell für die Ausübung territorialer und ritueller Balzverhalten ist. Bei der Fortpflanzung findet in einem gut strukturierten Becken zunächst eine intensive Paarungsphase statt, in der sich die Individuen durch farbliche Akzente und spezielle Körperhaltungen gegenseitig anziehen, ehe das eigentliche Laichen erfolgt; die Eier werden auf festen Untergründen oder in kleinräumig abgegrenzten Nischen abgelegt und anschließend von beiden Elternteilen behütet, was zur erfolgreichen Aufzucht der Jungtiere beiträgt. Durch diese kombinierte Elterliche Pflege sowie die gezielte Bereitstellung von Nahrungsangeboten in Form von kleinen, nährstoffreichen Futterpartikeln wird der Entwicklungsprozess der Larven optimal unterstützt, sodass der Blaue Kongocichlide sowohl in der Hobbyaquaristik als auch in der professionellen Zucht durch seine speziellen Reproduktionsstrategien besticht.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur frisst sie unter anderem kleine Krebstiere wie Cyclops sowie Insektenlarven, nimmt aber auch pflanzliche Bestandteile wie Algen auf. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Tagesration ausmachen, wobei hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter für omnivore Cichliden zu empfehlen ist. Ergänzend sorgt eine abwechslungsreiche Fütterung mit Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und roten Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, für eine ausgewogene Ernährung; diese Ergänzungen sollten 2- bis 3-mal pro Woche angeboten werden. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Portionen unerlässlich sind.
Ernährungstyp: Fleischfresser (Carnivore)
Alterserwartung
6–8 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Nanochromis parilus – Blauer Kongocichlide bewohnt das Kongo-Flusssystem, wo er in klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern und Nebenflüssen mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert (rund 6,0–7,0) und moderaten Wasserhärtegraden vorkommt. Die natürlichen Lebensräume sind oft durch einen abwechslungsreichen Untergrund aus Kies, Felsen und teilweise steinigen Substraten gekennzeichnet, wobei dichte Vegetation an den Uferbereichen für Schattenspender und Rückzugsorte sorgt. Die Wassertemperaturen liegen in diesen tropischen Gewässern gewöhnlich zwischen 24 und 28 °C, was zusammen mit der guten Durchmischung und hohen Sauerstoffanreicherung ideale Bedingungen für diesen artenspezifischen Lebensraum schafft.

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