Nothobranchius rachovii

Deutscher Name: Rachows Killifisch

Foto: Aquarium Glaser - Frank Schäfer
Herkunft:
Ostafrika
Farben:
blau, gelb, rot
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Nothobranchius rachovii
Gattung: Nothobranchius
Familie: Nothobranchiidae

Beschreibung

Nothobranchius rachovii gehört zur Familie der Nothobranchiidae und ist ein Killifisch. Der durchschnittliche Körper misst etwa 5 cm, wobei Männchen helle, auffallende Farben zeigen und Weibchen eher gedeckte Töne besitzen. Der schlanke, leicht gedrungene Körper weist kontrastreiche Flossen auf, die im Wasser lebhaft schwingen. In der Natur lebt er in temporären, oft flach stehenden Tümpeln in Ostafrika. Dort liegen die Wassertemperaturen im Schnitt bei 26 °C und der pH-Wert bewegt sich um 6,8. Eine auffällige Anpassung an seinen kurzlebigen Lebensraum ist sein schneller Entwicklungszyklus, der Forschung als „Lebenszykluskompression“ bezeichnet wird. Zudem ist die Eizyste in Trockenperioden resistent und kann jahrelang ruhen. Im Aquarium wird empfohlen, das Wasser bei 25–27 °C zu halten und die Wasserwerte weich zu gestalten. Einige Angaben variieren in den Quellen, weshalb weitere Untersuchungen sinnvoll sind.
Sozialverhalten: Paarweise
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Nothobranchius rachovii fasziniert mit leuchtend bunten Schuppen und kunstvollen Mustern, die insbesondere bei Männchen hervorstechen. Ein lebhaftes Balzverhalten und die geschickte Eiablage heben ihn von anderen Zierfischen ab. Die Haltung erfordert naturnahe Verstecke und abwechslungsreiche Aquarienstrukturen.

Vergesellschaftungshinweise

Nothobranchius rachovii, auch als Rachows Prachtkärpfling im Handel bekannt, ist in seinem natürlichen Habitat ein saisonaler Einzelgänger oder lebt in lockeren Paaren, wobei die Männchen untereinander territorial und teils aggressiv auftreten können. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Paarhaltung oder die Haltung eines Männchens mit mehreren Weibchen in einem gut strukturierten Becken ab 54 Litern, um Stress und innerartliche Aggressionen zu minimieren. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie kleine Salmler oder Zwergbärblinge sowie unaufdringliche Bodenfische wie kleine Panzerwelse, die nicht mit den Killifischen um Reviere konkurrieren. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Junggarnelen oder winzige Rasboras, da sie gefressen werden könnten, ebenso wie aggressive oder hyperaktive Arten, die den scheuen Nothobranchius stressen, sowie langflossige Fische, da Flossenzupfen und Konkurrenzverhalten auftreten können.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen präsentieren sich mit leuchtend intensiven Farben, die von Rot- und Gelbtönen bis hin zu Blauakzenten reichen, sowie auffälligen, oft verlängerten Flossenformen, während Weibchen in gedeckteren Braun‑ und Beigetönen erscheinen, homogenere Muster aufweisen und insgesamt zurückhaltender gefärbt sind.
Größe: Männchen: bis zu 6 cm, Weibchen: 4-6 cm

Haltungstipps / Pflege

Nothobranchius rachovii sollte in einem großzügig bepflanzten Aquarium gehalten werden, das mit natürlichen Versteckmöglichkeiten wie Steinen, Wurzeln und dichten Pflanzenteppichen ausgestattet ist, um Stress zu vermeiden und den natürlichen Rückzugsinstinkt zu unterstützen; bei der Einrichtung ist darauf zu achten, dass der Bodengrund sauber und gleichmäßig verteilt ist, während behutsam dekorative Elemente integriert werden, die dem artgerechten Verhalten des Fisches entsprechen. Eine konsequente Wasserpflege mit regelmäßigen Teilwasserwechseln (mindestens 25–30 % des Wasservolumens wöchentlich) und einer kontinuierlichen Kontrolle der Wasserparameter wie Temperatur, pH-Wert und Härte ist essenziell, da stabile Bedingungen für die Stressreduktion und Gesundheit der Fische sorgen; Filter und Beleuchtung sollten optimal auf die Bedürfnisse des Aquariums abgestimmt und gemäß den Herstellerangaben gewartet werden. Die Fütterung erfolgt vorzugsweise mit einer abwechslungsreichen Kost, die neben hochwertigem Flocken- oder Pulverfutter auch auf Lebend- und Frostfutter zurückgreift, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und den natürlichen Jagdinstinkt zu stimulieren, wobei eine Überfütterung vermieden werden sollte. Die regelmäßige Reinigung des Aquariums, insbesondere das gründliche Absaugen des Bodengrunds sowie die Pflege und Kontrolle des Filtersystems, beugt einer Ansammlung von Abfallstoffen vor und erhält die Wasserqualität nachhaltig; tägliche Beobachtungen und gelegentliche Eingriffe in die Aquarienpflege ermöglichen es, frühzeitig auf Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten zu reagieren. Aktuelle Empfehlungen und detaillierte Informationen zu den spezifischen Ansprüchen dieses Zierfisches lassen sich unter anderem auf my-fish.org sowie in den spezialisierten deutschsprachigen Aquaristik-Foren und Webportalen abrufen, was eine artgerechte Haltung und langfristige Pflege von Nothobranchius rachovii sicherstellt.
Wasserhärte: weich bis hart
PH-wert
6,5-8,0
Temperatur:
24-26 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 64 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Nothobranchius umfasst kleine, farbenfrohe Fische, die in temporären Wasserstellen vorkommen und spezielle Anforderungen an Zucht und Fortpflanzung stellen. Für den artenspezifischen Nothobranchius rachovii wird empfohlen, kurzfristig gefüllte, leicht saures Wasser mit moderater Härte und einer Temperatur von etwa 24–28 °C anzubieten, um den natürlichen Bedingungen nachzuempfinden. Während der Paarungszeit zeigen sich markante Verhaltensweisen, bei denen die Männchen mit intensiven Farben und auffälligen Schwimmbewegungen um die Aufmerksamkeit der Weibchen buhlen. Nach erfolgreichem Werben erfolgt die Eiablage vornehmlich im Bodensubstrat, wobei die Eier in einer Art Ruhephase (Diapause) verharren und erst nach einer Trockenperiode beim Wiedereintritt ins Wasser schlüpfen – ein einzigartiger Aspekt dieser Fortpflanzungsstrategie. Die Aufzucht der Jungtiere erfordert zunächst die Fütterung mit sehr kleinen Partikelfutter wie Infusorien, bevor auf fein zerkleinerte Lebendfutterarten umgestellt wird, um den schnellen Stoffwechsel und das hohe Wachstumspotenzial dieser Art optimal zu unterstützen.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein strikter Karnivor, da sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum überwiegend von tierischer Nahrung wie Insektenlarven und kleinen Krebstieren ernährt; eine reine Pflanzenkost würde zu Mangelerscheinungen führen, während eine ausschließliche Fleischkost optimal auf ihren Stoffwechsel abgestimmt ist. Als Hauptfutter empfiehlt sich ein hochwertiges, fleischhaltiges Trockenfutter, das etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen sollte. Ergänzend sollte 2- bis 3-mal pro Woche abwechslungsreiches Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Mückenlarven gereicht werden, um das natürliche Beutespektrum nachzuahmen und die Vitalität zu fördern. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, alternativ können pro Fisch 4–6 Mückenlarven je Fütterung angeboten werden; Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Portionen für die Gesunderhaltung unerlässlich sind.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
1–2 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Nothobranchius rachovii bewohnt in der Natur vorwiegend temporäre, saisonale Regenpools in den tropischen Savannen Ostafrikas, in denen das Wasser während der Regenzeit in kurzlebigen, oft flachen Ansammlungen erscheint. Die Gewässer weisen typischerweise warme Temperaturen, variierende pH-Werte und weiche bis mittelhafte Wasserhärte auf, wobei die Wasserparameter stark den saisonalen Schwankungen unterliegen. Inmitten von trockenheitsgeprägten Landschaften, wo nur in der Regenzeit stehende Wasserkörper entstehen, bietet das umliegende Grasland und die spärliche Vegetation ideale Bedingungen, damit sich die Eier im Sediment ablagern und die Art auch lange Trockenzeiten übersteht.

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