Sicyopterus japonicus

Deutscher Name: Algengrundel

Bild: Ingo Seidel
Herkunft:
Japan, Ostasien
Farben:
blau, braun, grün
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Sicyopterus japonicus
Gattung: Sicyopterus
Familie: Gobiidae

Beschreibung

Sicyopterus japonicus gehört zur Ordnung Gobiiformes und zur Familie Sicydiinae. Die Art wird oft Algengrundel genannt. Der Fisch erreicht im Schnitt eine Länge von etwa 10 cm. Sein Körper weist eine glatte Haut auf, gemischt in Braun-, Grün- und Gelbtönen, die an Algen erinnert. Er lebt hauptsächlich in schnellen Bächen mit steinigen Böden und klarem Wasser. In solchen Flüssen spielt er eine wichtige Rolle, indem er Algen abfräst und so das ökologische Gleichgewicht unterstützt. Der Fisch besitzt stark entwickelte Bauchflossen, die zu einem Saugorgan umgewandelt sind. Diese Anpassung hilft ihm, an Felsen auch bei heftiger Fließbewegung zu haften. Er ist tagaktiv und sucht nachts oft Ruhe in kleinen Verstecken unter Steinen. Natürliche Wasserwerte liegen im Schnitt bei etwa 22 °C und einem pH-Wert von ungefähr 7,2. Im Aquarium sollte man ähnlich gemischte Bedingungen mit Steinen und mittlerer Strömung schaffen. Angaben aus verschiedenen Quellen weichen teilweise ab, weshalb genaue Werte als Durchschnitt zu betrachten sind.
Sozialverhalten: Paarweise
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: gut

Besonderheiten

Sicyopterus japonicus beeindruckt durch seinen stromlinienförmigen Körper und spezielle Saugorgane, die das Klettern an glatten Felsen ermöglichen. Er reinigt das Aquarium durch Algenreduktion und zeigt lebhaftes, ungewöhnliches Verhalten.

Vergesellschaftungshinweise

Sicyopterus japonicus zeigt im natürlichen Habitat ein ausgeprägtes Sozialverhalten als lockerer Schwarmfisch, wobei die Tiere in kleinen Gruppen entlang sauerstoffreicher Fließgewässer agieren; für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher eine Gruppengröße von mindestens 6–8 Individuen, um innerartlichen Stress und Scheu zu vermeiden. Die als Algengrundel bekannte Art lässt sich gut mit friedlichen, nicht zu kleinen Schwarmfischen wie Danio-Arten, kleinen Barben oder Salmlern sowie mit ruhigen, bodenorientierten Arten wie Otocinclus oder kleinen Panzerwelsen vergesellschaften. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische, die als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten wie größere Buntbarsche, Sumatrabarben oder langflossige Fische, da diese entweder Stress verursachen, Flossen anknabbern oder mit Sicyopterus japonicus um Nahrung und Revier konkurrieren könnten.

Geschlechtsdimorphismus

Bei Sicyopterus japonicus sind die äußeren Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen sehr gering ausgeprägt. Männchen können während der Paarungszeit vorübergehend etwas intensivere Farben und dezent verlängerte Flossen (insbesondere an Anal- und Afterflosse) zeigen, während Weibchen insgesamt einen unscheinbareren Eindruck vermitteln. Eine eindeutige Bestimmung des Geschlechts allein anhand der äußeren Morphologie gestaltet sich daher meist schwierig und erfolgt oft erst durch Beobachtung des Laichverhaltens.
Größe: Männchen: bis zu 8 cm, Weibchen: 6-8 cm

Haltungstipps / Pflege

Sicyopterus japonicus ist ein faszinierender Zierfisch, der in einem naturnah gestalteten Aquarium mit reichlich felsenreichen und bepflanzten Bereichen sowie subtilen Strömungseffekten seine besten Voraussetzungen findet; eine Einrichtung, die an seinen natürlichen Lebensraum in Gebirgsflüssen erinnert, unterstützt nicht nur die Bewegung und Futtersuche, sondern fördert auch das Verhalten, Algen von den Oberflächen abzukratzen. Die Wasserqualität sollte konstant stabil gehalten werden, weshalb regelmäßige Tests auf pH-Wert, Temperatur, Nitrat- und Ammoniakwerte unabdingbar sind und ein hochwertiges Filtersystem sowie eine ausreichende Sauerstoffversorgung sicherstellen, dass optimale Bedingungen herrschen. Bei der Fütterung kommt eine abwechslungsreiche Ernährung zum Einsatz, die neben Algen und pflanzlichen Bestandteilen auch hochwertiges Trockenfutter oder Flocken umfasst, wobei gelegentlich auch Lebendfutter angeboten werden kann, ohne jedoch eine Überfütterung zu riskieren, da überschüssiges Futter schnell die Wasserqualität beeinträchtigen kann. Zur regelmäßigen Reinigung gehört nicht nur der teilweise Wasserwechsel, sondern auch eine schonende Entfernung organischer Rückstände an Glasausschnitten, Dekorationen und dem Bodensubstrat, um sowohl häufende Abfallprodukte als auch schädliche algenbedingte Verkrustungen zu vermeiden und gleichzeitig die nützliche Bakterienflora zu erhalten. Insgesamt profitieren Sicyopterus japonicus nur in einem behutsam gepflegten Aquarium von einer artgerechten Umgebung, in der sowohl die natürliche Wasserbewegung als auch eine vielfältige Fütterung und konsequente, doch schonende Pflegemaßnahmen Hand in Hand gehen, um eine lange und gesunde Aquarienhaltung zu ermöglichen.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,5-7,5
Temperatur:
22-26 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 64 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Sicyopterus steht für eine Gruppe kleiner Gobien, die spezielle Anforderungen an ihre Haltungsbedingungen und Fortpflanzungsmethoden stellt. Bei der Zucht – wie im Fall des später erwähnten Sicyopterus japonicus – ist es essenziell, ein Aquarium mit strömungsreichen, sauerstoffreichen und konstant sauber gehaltenen Wasserbedingungen einzurichten, das das natürliche Habitat mit Bachläufen und Wasserfällen imitiert. Eine abwechslungsreiche Gestaltung mit Steinen, Felsen und Versteckmöglichkeiten unterstützt nicht nur das Wohlbefinden, sondern bietet auch geeignete Stellen für die Eiablage. Während der Paarungszeit ist ein ausgeprägtes Balzverhalten zu beobachten, bei dem Männchen territoriale Rituale präsentieren, um Weibchen anzulocken; anschließend erfolgt die Ablage der Eier in kleinen Spalten und an festen Untergründen, wobei beide Partner die befruchteten Eier betreuen. Die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich als Herausforderung, da die natürlichen Larvenstadien oftmals einen Wechsel der Umgebung erfordern; im heimischen Aquarium muss daher auf passgenaue Fütterungsregime und eine behutsame Pflege geachtet werden, um die erfolgreiche Entwicklung der Nachkommen sicherzustellen. Besonderes Augenmerk liegt auf der exakten Nachbildung von natürlichen Lebensbedingungen, um Stress zu vermeiden und die empfindlichen Fortpflanzungsprozesse optimal zu unterstützen.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein spezialisierter Aufwuchsfresser mit herbivorer Ausrichtung, nimmt jedoch auch kleine tierische Organismen auf und benötigt daher eine ausgewogene Ernährung, da reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und reine Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen kann. In der Natur werden vor allem Algen sowie kleine Wirbellose wie Insektenlarven und Krebstiere aufgenommen. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Tagesration ausmachen, wobei hochwertiges pflanzenbasiertes Flocken- oder Granulatfutter geeignet ist. Ergänzend empfiehlt sich 2- bis 3-mal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Daphnien sowie blanchiertem Gemüse wie Zucchini und Spinat oder Algenwaffeln, um die Nährstoffvielfalt zu sichern. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden; Futterreste sind zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Mengen für die Gesunderhaltung unerlässlich sind.
Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
Zurzeit haben wir keine weiteren Informationen zur Lebenserwartung dieses Tiers.

Natürlicher Lebensraum

Sicyopterus japonicus – Algengrund bewohnt in freiliegenden, schnell fließenden Gebirgsbächen und Flüssen überwiegend felsige und kiesige Untergründe, die von einer dichten Schicht algentragender Biofilme bedeckt sind. In diesen Gewässern herrschen klare, sauerstoffreiche Wasserverhältnisse mit einem pH-Wert, der meist neutral bis leicht sauer ausfällt, während die Strömungen oft mäßig bis stark und konstant sind. Zusätzlich zu diesen typischen Süßwasserhabitaten sind aufgrund ihres amphidromen Lebenszyklus auch Übergänge zu küstennahen Meeresbereichen und lagunenartigen Abschnitten anzutreffen, wodurch sie in einem variablen, naturbelassenen Ökosystem vorkommen, das sowohl von steinigen Uferzonen als auch von natürlichen Vegetationsbereichen geprägt ist.

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