Labyrinthfische besitzen ein zusätzlich zu den Kiemen vorhandenes Atmungsorgan, das namengebend für die ganze Sippe wurde: das Labyrinth. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung reich durchbluteter, stark gefalteter Hautschichten und -lamellen, die über den Kiemen im Kopf liegen. Dem Labyrinth wird durch aktive Aufnahme an der Wasseroberfläche Luft zugeführt, und es ermöglicht den Kletterfischen, den atmosphärischen Sauerstoff zu verwerten.
So konnten auch Lebensräume mit kaum im Wasser gelöstem Sauerstoff besiedelt werden, ja das Labyrinth ermöglicht seinen Trägern sogar einen längeren Aufhalt außerhalb des nassen Elements, wenn sie nur feucht gehalten werden. Extreme Lebensräume wie Kleinstgewässer, sumpfige Tümpel und überschwemmte Reisfelder, auch in flachsten Bereichen, wurden so durch diese Fischgruppe erobert.
Die Anpassung an diese Art des „Luftschnappens“ geht so weit, dass man den Tieren den Zugang zur Wasseroberfläche nicht verwehren darf. Sie würden, allein auf die Kiemenatmung angewiesen, sicher ersticken. Und eine weitere Gefahr birgt diese in der Natur so sinnvolle Methode der Luftverwertung, die der Aquarianer kennen muss: Ist die über dem Wasser stehende Atemluft nicht wohltemperiert, d.h. entspricht ihre Temperatur nicht in etwa der des Wassers, können sich Labyrinthfische schwere Erkältungen zuziehen! Achtet man auf eine gute Abdeckung, dann erwärmt sich die Luft über dem Wasserspiegel schnell und die Gefahr ist gebannt. Damit es nicht stickig wird, sollten einige Luftschlitze in der Abdeckung vorhanden sein.