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Nano Aquaristik

Nano Aquaristik

Heiko Blessin - JBL

Nannos ist griechisch und bedeutet “Zwerg” – die kleinen, oft würfelförmigen Aquarien haben in den vergangenen Jahren einen neuen, sehr starken Trend begründet und begeistern viele Neuaquarianer.

Die geringe Größe ermöglicht eine Platzierung auch an schwierigen Stellen und sie können wahre Schmuckstücke in Regalen, auf der Küchenarbeitsplatte oder dem Schreibtisch sein. Außerdem machen sie weniger Arbeit und verursachen geringere Betriebskosten als größere Becken.

Dazu muss man wissen, dass die sehr kleinen Nano-Aquarien nicht für die Haltung von Fischen geeignet sind, denn die Mindestanforderungen bezüglich der dauerhaften Haltung von Zierfischen des BMELV geben eine Aquariengröße von mindestens ca. 54 Liter vor. Deshalb sind Nano Aquarien zwar ideal für Garnelen und Schnecken, aber nicht für Fische.

Erst bei den ca. 60 l fassenden Becken kann es mit der Fischhaltung losgehen, aber auch hier gelten recht starke Einschränkungen, zumindest für die würfelförmigen Becken. Denn ihre kleine Grundfläche bietet wenig Schwimmraum, und von der Höhe profitieren die wenigsten Fische – die Auswahl ist also recht begrenzt.

Von Herstellern werden Komplettsets mit Filter und Beleuchtung angeboten. Bei diesen Sets ist die Technik aufeinander abgestimmt und außerdem meist geschickt verborgen. Alles gibt es in Mini, vom Regelheizer über Filter und CO2 Anlage sowie Zubehör wie Kescher und Werkzeug speziell zum Hantieren in den kleinen Becken.

Die Annahme, dass Nanoaquarien besonders für Anfänger geeignet wären, ist falsch. Je kleiner ein Becken ist, desto schwieriger ist das ökologische Gleichgewicht stabil zu halten. Man kann viel schneller Fehler bei kleineren Aquarien machen, vor allem, wenn zu viele Tiere eingesetzt werden. Man muss sich vorstellen, dass Fläche und Volumen als “Puffer” für Veränderungen dienen. Wenn in einem 400 l Becken mal zu viel gefüttert wird, sorgt die Wassermenge für Verdünnung und die riesige Oberfläche von allen im Aquarium befindlichen Gegenständen und Pflanzen mit ihrem Bakterienrasen für schnelle Kompensation. Wenn man in ein 10 l Becken zu viel Futter gibt, ist die Belastung viel größer und es kommt schneller zur Katastrophe.

Wer also noch keine Erfahrung mit Aquarien im Allgemeinen hat, sollte sich vor der Anschaffung eines Nanobeckens besonders gut informieren.

Bezüglich der Einrichtung eines Nanobeckens gelten die gleichen Regeln wie für die großen Geschwister.  Die Einlaufzeit sollte auch hier dringend beachtet werden.  Die meisten handelsüblichen Garnelen kommen mit Leitungswasser zurecht, wenn vorher ein guter Wasseraufbereiter verwendet wird. Der Wasseraufbereiter entgiftet vorhandene Desinfektionsmittel (z. B. Chlor) und bindet Schwermetalle wie Kupfer und Blei. Besonders Kupfer ist sehr kritisch, weil es auch in geringen Konzentrationen für Garnelen tödlich wirkt.

Man findet inzwischen viele Einrichtungsgegenstände, die in ihrer Größe an die Minibecken angepasst sind. Die Würfelform stellt eine gewisse Herausforderung an die Gestaltung dar, hier wird mehr in die Höhe als in die Breite gearbeitet, was sich besonders gut mit Wurzeln (Für Einsteiger: aus dem Fachhandel, bitte nicht aus dem Garten) und flachen, hochkant gestellten Steinen machen lässt. Hier lassen sich auch Moose und Farne aufbinden, die mit ihrer Genügsamkeit und recht langsamem Wuchs auch besonders für die Nanoaquaristik geeignet sind.

Bei den Pflanzen muss man ansonsten natürlich auf solche zurückgreifen, die von Natur aus klein bleiben, sonst ist man ständig am Gärtern.

Bei der Einrichtung sollte man bedenken, was sich die zu pflegenden Tierarten wünschen. Garnelen erfreut man mit Moosen, Krebse benötigen Unterstände, und sollen in größeren Nanobecken Fische gehalten werden, brauchen auch diese ihren Anforderungen entsprechende Einrichtung – im Nano besonders wichtig: Strukturierung, die den Tieren Orientierung gibt und gegebenenfalls Revierbildung ermöglicht.

Empfehlenswerte Tiere für Nano-Aquarien

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