Futterspezialisten – was uns die Maulformen verraten.
Futterspezialisten – was uns die Maulformen verraten.
Ist mein Fisch Vegetarier? Jeder Fisch hat andere Bedürfnisse – auch beim Futter. Der eine verträgt gar kein Fleisch, der andere braucht nur Fleisch. Man unterscheidet also Pflanzenfresser (Herbivore) von Fleisch- (Carnivore) und Fischfressern (Piscivore). Eine dritte Gruppe bilden die Allesfresser (Omnivore).
Die Verdauung der Fische ist an dieses Futter angepasst, damit sie die einzelnen Stoffe im Futter verwerten können. Du solltest also möglichst das füttern, was die Fische in der Natur zu sich nehmen.
Welcher Fisch frisst was?
Doch woher weiß man eigentlich, welcher Fisch was frisst? Die erste Unterscheidung macht der Darm: Pflanzenfresser haben einen viel längeren Darm als Fleischfresser, da Pflanzen schwerer verdaut werden und im Darm die Nährstoffe aus dem im Magen produzierten Speisebrei freigesetzt und in den Körper geschleust werden. Nun kann man die Darmlänge bei Fischen leider nur selten von außen erkennen. Aber es gibt noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: die Maulform. Diese verrät uns ebenfalls, was der Fisch frisst.
Die obige Einteilung gibt dir eine gute erste Hilfe zur richtigen Ernährung deiner Aquarienbewohner. Beim Kauf der Fische kannst du somit eine erste Einschätzung vornehmen. Detaillierte Fragen kann dir natürlich jederzeit unsere Fishothek oder Mr. Fishy und dein beratender Fachverkäufer im Zoofachhandel beantworten.
Oberständiges Maul (Maulöffnung zeigt nach oben)
Diese Fische fressen pflanzliche und fleischliche Kost Fische, die ihre Nahrung von der Wasseroberfläche aufnehmen, haben ein nach oben gerichtetes Maul, der Unterkiefer ist länger als der Oberkiefer, sodass die Maulöffnung immer leicht nach oben zeigt. Sie fressen sowohl an der Wasseroberfläche schwimmende Pflanzenteile wie auch Insektenlarven und Insekten, die sich auf der Wasseroberfläche aufhalten.
Flockenfutter eignet sich hier sehr gut, da es nur langsam absinkt und lange auf dem Wasser in der bevorzugten „Fressregion“ treibt. Natural Futter (getrocknete Kleinstlebewesen) und Gelfutter sowie insbesondere Lebendfutter fressen die Tiere gerne.
Fische mit oberständigem Maul sind zum Beispiel: Viele Lebendgebärende wie Guppys, Platys und Mollys, Leuchtaugen oder Hechtlinge.
Da die Fische unterschiedliche Ansprüche an das Futter stellen, ist es wichtig ihre Bedürfnisse zu kennen. Im Tetra Futterberater haben wir empfehlenswerte Futtersorten für die am häufigsten gehaltenen Fischarten zusammengestellt. Schau vorbei und finde das passende Futter für deine Fische!
Diese Fische fressen überwiegend pflanzliche Kost Diese Fische ernähren sich zum Großteil von pflanzlicher Nahrung wie abgestorbenen Pflanzenteilen, die sie auf dem Grund von Seen und Flüssen finden. Ihr Maul ist dazu ausgelegt den Bodengrund zu durchwühlen oder Algen von Blättern, Steinen und Ästen zu fressen. Weil sich ihre Nahrung unter ihnen befindet, zeigt auch die Maulöffnung nach unten. Der Oberkiefer ist länger als der Unterkiefer.
Da sie ihre Nahrung vom Boden aufnehmen sind für sie besonders Futtertabletten und Futterchips geeignet, aber auch abgesunkene Flocken und Granulat nehmen sie gerne an.
Fische mit einem unterständigem Maul sind zum Beispiel: Panzerwelse, Schmerlen und Saugwelse
Endständiges Maul (Maul ist nach vorne ausgerichtet)
Diese Fische fressen überwiegend Fleisch und Fisch Fische mit nach vorne ausgerichtetem Maul halten sich in den mittleren Wasserregionen auf. Sie sind Räuber, die blitzschnell die Beute schnappen, die vor ihrer Nase schwimmt. Ihr Maul ist daher nach vorn ausgerichtet.
Für sie eignet sich Granulatfutter, das recht schnell sinkt ebenso wie Flockenfutter und Naturfutter, Lebendfutter nehmen sie ebenfalls gerne.
Fische mit einem endständigem Maul sind zum Beispiel: einige Salmler wie Neons, Rote von Rio oder Schmucksalmler, Skalare und Zwergbuntbarsche. Es gibt einige Abweichungen: Nahrungsspezialisten wie z.B. Kugelfische. Sie besitzen zwei kleine Zähne, mit denen sie Schnecken „knacken“ können. Mit einem saugartigen Reflex werden die Schnecken herausgesaugt oder sogar das ganze Gehäuse geknackt. Natürlich gibt es viele weitere Spezialisten, doch die werden dir nicht gleich am Anfang deines Hobbys begegnen, da ihre Ernährung sehr schwierig ist und nur für Profis möglich ist.