Beaufortia leveretti, der Flossensauger oder Butterfly Loach, gehört zur Familie der Balitoridae (Flossensauger). Sein Körper zeigt eine stark abgeflachte, stromlinienförmige Bauform mit breiten, zu Saugscheiben umgebildeten Flossen. Die paarigen Brust- und Bauchflossen sind zu einer Art Saugnapf umgeformt, der es dem Fisch ermöglicht, sich auch bei stärkster Strömung an glatten Steinen oder Aquarienscheiben festzusaugen. Die Art erreicht eine Maximallänge von etwa 12 cm. Die Unterseite ist hell, die Oberseite hellgrau bis goldgrau mit zahlreichen dunklen Feinpunkten. Die Flossensäume sind dunkel-hell gestreift. In freier Natur bewohnt der Fisch schnell fließende Gebirgsbäche und Flüsse mit starker Strömung in China und Vietnam. Sein Lebensraum bietet kühle Temperaturen zwischen 18 und 24 °C, einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert und reichlich Algenaufwuchs. Der Fisch sucht aktiv am Grund nach Nahrung und nutzt sein spezialisiertes Saugmaul, um Aufwuchs von Steinen abzuweiden. Im Aquarium müssen unbedingt kühle Temperaturen (maximal 24°C dauerhaft), starke Strömung, sehr sauberes, sauerstoffreiches Wasser und große, glatte Steine vorhanden sein. Diese Art ist tagaktiv und benötigt die Sicherheit von Artgenossen.
Beaufortia leveretti besticht durch seinen stark abgeflachten, stromlinienförmigen Körper und die zu Saugscheiben umgebildeten paarigen Flossen, die eine perfekte Anpassung an schnell fließende Gewässer darstellen. Die charakteristische Punktzeichnung und die gestreiften Flossensäume machen sie zu einem attraktiven Aquarienbewohner. Die Art zeigt ruhiges, friedliches Verhalten und ist ausgesprochen gesellig. Besonders wichtig: Diese Art stammt aus gemäßigten, kühlen Gewässern und benötigt Temperaturen zwischen 18-24°C. Dauerhaft zu warmes Wasser führt zu Stress und gesundheitlichen Problemen.
Beaufortia leveretti ist ein geselliger Flossensauger, der in der Natur in Gruppen lebt. Im Aquarium sollte die Art idealerweise in einer Gruppe von mindestens 6-8 Tieren gehalten werden, um innerartliche Rangordnungen und ein natürliches Sozialverhalten zu ermöglichen. Einzeln gehaltene Tiere neigen dazu, sich dauerhaft zu verstecken und werden gestresst. Als Beckenpartner eignen sich andere ruhige, friedliche Schwarmfische, die kühle Temperaturen und starke Strömung bevorzugen, wie kleine Bärblinge, Danios, friedliche Rasboras oder andere Flossensauger-Arten. Auch bodenorientierte Arten wie kleine Panzerwelse, Garra-Arten oder Bachschmerlen sind geeignet, sofern sie ähnliche Wasserwerte tolerieren. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie junge Garnelen (könnten als Nahrung angesehen werden), aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die Flossensauger stressen, sowie sehr langflossige Fische. Wichtig: Nur mit Fischen vergesellschaften, die ebenfalls kühlere Wassertemperaturen (18-24°C) benötigen.
Bei Beaufortia leveretti sind keine ausgeprägten, konstant sichtbaren Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen dokumentiert. In zeitweiligen Beobachtungen während der Balzphase können Männchen leicht verlängerte und farbintensivere Flossen sowie eine stärkere Färbung aufweisen, während Weibchen mitunter einen etwas rundlicheren Bauchbereich zeigen. Diese Unterschiede sind jedoch insgesamt sehr dezent und variabel, weshalb eine sichere Geschlechtsbestimmung schwierig ist.
Beaufortia leveretti benötigt ein geräumiges Aquarium ab 100 cm Kantenlänge (mindestens 160 Liter) mit naturnaher Gestaltung für eine Gruppe von mindestens 6 Tieren. Das Becken sollte mit einem Sandsubstrat oder feinem Kies sowie größeren, glatten, runden Flusskieseln und Steinen eingerichtet werden, auf denen sich Biofilm und Algenaufwuchs bilden können. Versteckmöglichkeiten zwischen den Steinen sind wichtig, aber das Becken sollte auch offene Flächen mit glatten Steinen bieten. Eine starke Strömung ist essentiell für das Wohlbefinden dieser Art. Eine überdimensionierte Filteranlage (10-15-fache Beckenvolumen pro Stunde Durchsatz) sowie zusätzliche Strömungspumpen und Belüftungsgeräte sind notwendig, um starke Wasserbewegung und hohe Sauerstoffwerte zu gewährleisten. Ein Venturi-System verbessert die Sauerstoffsättigung zusätzlich. Die Wasserparameter sind konstant zu überwachen: Temperatur von 18 bis 24°C (NIEMALS dauerhaft über 24°C!), pH-Wert zwischen 6,5 und 8,5 sowie Gesamthärte von 5-15°dGH. Nitratkonzentration sollte unter 20-50 mg/l gehalten werden. Wöchentliche Wasserwechsel von 20-30% sind zur Erhaltung der Wasserqualität erforderlich. Wichtig: Die Art sollte NIEMALS in ein biologisch unreifes Aquarium eingesetzt werden. Das Becken muss vollständig eingefahren sein und etablierten Algenaufwuchs sowie Biofilm aufweisen, da dies die Hauptnahrungsquelle darstellt. Ohne etabliertes Becken sterben die Tiere oft schnell. Bepflanzung ist möglich mit robusten, breitblättrigen Arten wie Anubias, Microsorum und Cryptocoryne, die auf Steinen oder Wurzeln aufgebunden werden. Diese bieten zusätzliche Oberflächen für Algenaufwuchs. Verwenden Sie nur gealtertes Treibholz, da frisches Holz Tannine abgibt. Starke Beleuchtung ist wichtig zur Förderung des Algenwachstums auf Oberflächen. Freiliegende Filterschwämme werden ebenfalls abgeweidet. Die Art kann Glasscheiben erklettern, daher ist ein gut schließender Deckel notwendig.
Beaufortia leveretti wird normalerweise nicht in Gefangenschaft gezüchtet, obwohl gelegentlich Zufallszüchtungen in Aquarien gelingen, die Flussumgebungen nachahmen. Eine gezielte Nachzucht gilt als sehr anspruchsvoll. Für Zuchtversuche sind großräumige, gut strukturierte Aquarien mit stabilen Wasserwerten erforderlich, die den natürlichen Lebensraum in schnell fließenden Gewässern imitieren. Eine hohe Sauerstoffzufuhr, stabile kühle Temperaturen (18-24°C), einen kontrollierten Strömungsverlauf sowie strukturierter Bodengrund mit Versteckmöglichkeiten sind essentiell. Männchen können während der Balzzeit stärkere Färbung und leicht verlängerte Flossen zeigen. Es wurden ausgeprägte Balzrituale und territoriale Verteidigungen beobachtet. Die Eier werden in kleinformatigen Brutstätten in Gruben unter Steinen abgelegt, wobei ein oder beide Elternteile diese vor Fressfeinden schützen können. Die Aufzucht der Jungtiere erfordert besondere Sorgfalt mit feinem Lebendplankton oder speziell abgestimmtem Mikropelletfutter, da die jungen Fische sehr empfindlich auf Veränderungen reagieren. Regelmäßige Wasserwechsel unterstützen die optimale Wasserqualität. Männchen zeigen minimale Unterschiede zu Weibchen, wobei Männchen oft eine stärkere Färbung aufweisen. Die Zucht in Gefangenschaft ist selten dokumentiert.
Beaufortia leveretti ist ein Aufwuchsfresser (limnivor) und Allesfresser (omnivor) mit überwiegend pflanzlichem Schwerpunkt. In der Natur ernährt sich die Art hauptsächlich von benthischem Aufwuchs – also Algen, Biofilm und Mikroorganismen, die auf der Oberfläche von Steinen wachsen – sowie von kleinen Wirbellosen wie Insektenlarven und Krebstieren. Im Aquarium finden die Tiere in einem gut eingefahrenen, etablierten Becken bereits natürlichen Biofilm und Algenaufwuchs auf Steinen, Dekoration und freiliegenden Filterschwämmen. Dies sollte die Hauptnahrungsquelle sein. Zusätzlich sollte gefüttert werden: hochwertiges Flockenfutter mit pflanzlichen Bestandteilen (etwa 70-80% der Ration), spezielle Welstabletten oder Pellets für Saugwelse, Algenwaffeln, blanchiertes Gemüse wie Zucchini, Spinat, Grünkohl oder Erbsen, Spirulina. Ergänzend sollte 2- bis 3-mal pro Woche proteinreiches Futter gegeben werden: Frost- oder Lebendfutter wie Artemia, Mückenlarven (Blutwürmer), Mysis-Garnelen und Daphnien. Wichtig: Die Art kann bei zu proteinreichem Futter innere Probleme entwickeln, daher sollte der pflanzliche Anteil überwiegen. Hausgemachte Futtermischungen aus frischem Gemüse, Spirulina und Gelatine als Bindemittel sind sehr empfehlenswert, da sie auf die Ernährungsbedürfnisse abgestimmt werden können. Die Fütterung sollte 1- bis 2-mal täglich in kleinen Portionen erfolgen, die innerhalb von 3 Minuten aufgenommen werden. Futterreste sind zeitnah zu entfernen. Langfristig ist ein etabliertes Aquarium mit reichlich algenbewachsenen Steinen am wichtigsten. Falls nicht genügend Algen im Hauptbecken wachsen, kann ein separates Becken zum Züchten von Algen auf Steinen hilfreich sein, die zyklisch ausgetauscht werden. Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivor) / Allesfresser (Omnivor) mit pflanzlichem Schwerpunkt
Beaufortia leveretti lebt in schnell fließenden, klaren und sauerstoffreichen Gebirgsbächen und Flüssen in China und Vietnam (Ostasien, NICHT Australien). Die Gewässer liegen in einer feuchten, subtropischen Region und sind durch einen kies- und geröllbedeckten Untergrund mit glatten, wassergegenen Flusskieseln charakterisiert. In diesen Lebensräumen herrschen kühle Temperaturen von etwa 18 bis 24°C mit saisonalen Schwankungen, wobei die Temperaturen selten unter 15,5°C fallen, aber im Sommer auch höher sein können. Der pH-Wert bewegt sich zwischen 6,5 und 8,5 (neutral bis leicht alkalisch), die Gesamthärte liegt bei 5-15°dGH. Die konstant turbulente, starke Strömung sorgt für einen sehr hohen Sauerstoffgehalt. Auf den Steinen bildet sich reichlich Aufwuchs aus Algen und Mikroorganismen, der die Hauptnahrungsquelle darstellt. Die angrenzenden Uferbereiche sind häufig von dichter, natürlicher Vegetation gesäumt, die zusätzliches organisches Material liefert sowie Rückzugs- und Laichplätze bietet. Wasserpflanzen sind in diesem strömungsreichen Habitat kaum vorhanden. Die speziellen ökologischen Bedingungen – starke Strömung, hoher Sauerstoffgehalt, kühle Temperaturen, sehr sauberes Wasser und strukturreiches Steinbett – machen diesen Lebensraum zu einem anspruchsvollen, aber für diese hochspezialisierte Art optimal gestalteten Umfeld, an das sie mit ihrer abgeflachten Körperform und den Saugscheiben perfekt angepasst ist.
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ihr könnt ja doch nicht liefern !!
oder doch ??
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