Pterolebias longipinnis
Beschreibung
Pterolebias longipinnis, auch Langflossiger Schleierkaerpfling genannt, gehört zur Ordnung der Cyprinodontiformes und zur Familie der Rivulidae. Die Art zeigt einen schlanken Körper mit langen, halbdurchsichtigen Flossen und erreicht im Durchschnitt eine Länge von etwa 5 cm. Sie hat gedeckte Farben wie Braun und Gelb, die als Tarnung im dichten Laub dienen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den kleinen, oft kurzlebigen Wasserpfützen im brasilianischen Regenwald, ist die Vegetation wichtig für Schutz und Nahrung. Die Fische zeigen territoriales Verhalten und schnelle Schwimmbewegungen, um sich gegen Artgenossen durchzusetzen. Außerdem legen sie Eier ab, die in Trockenperioden in einem Ruhezustand verharren. Im Aquarium benötigt man Wasser mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad Celsius, einem pH-Wert von 6 bis 7 und wenig Strömung. Aktuelle Informationen basieren auf Daten von my-fish.org; es gibt jedoch leichte Abweichungen in verschiedenen Quellen.
Besonderheiten
Pterolebias longipinnis besticht durch lang ausladende, elegant geschwungene Flossen und ein dezentes Farbspiel, das im Wasser harmonisch schimmert. Er interagiert lebhaft in kleinen Gruppen und zeigt ein anspruchsvolles Sozialverhalten. Ein naturnaher Lebensraum mit reichlich Versteckmöglichkeiten fördert sein Wohlbefinden.
Vergesellschaftungshinweise
Die Gattung Pterolebias wird häufig aufgrund ihrer speziellen Ansprüche und ihrer Haltungsvoraussetzungen gewählt; zahlreiche Informationen von my-fish.org, g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de und aquaristik-profi.com belegen, dass eine Einzelhaltung oftmals den geringsten Stress für die Fische verursacht, sodass diese Haltung als vorteilhaft angesehen werden kann, insbesondere wenn es darum geht, das natürliche Sozialverhalten zu berücksichtigen. Bei der Vergesellschaftung sollten vor allem ruhige und kompatible Beifische ausgewählt werden, während aggressive oder übermäßig aktive Arten vermieden werden müssen, da sie häufig zu Konkurrenzkämpfen und Stress führen. Zudem ist es wichtig, sehr kleine Fische, die als potenzielle Beute wahrgenommen werden könnten, von der Gemeinschaft fernzuhalten, und auch Fische mit langen Flossen, deren Aussehen zu verstärktem Konkurrenzverhalten und Aggression führen kann, sollten nicht eingesetzt werden; diese Hinweise sind besonders relevant für den später genannten Pterolebias longipinnis – Langflossiger Schleierkaerpfling.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen: Deutlich intensivere, leuchtende Färbung sowie ausgeprägte, langgestreckte Flossen (insbesondere Rücken- und Schwanzflossen), die als auffälliges Ornament dienen.
Weibchen: Dezentere Farbgebung und verhältnismäßig kürzere Flossen, was zu einer insgesamt unauffälligeren Erscheinung führt.
Haltungstipps / Pflege
Pterolebias longipinnis (Langflossiger Schleierkaerpfling) sollte in einem artgerecht eingerichteten, bepflanzten Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten und behutsam ausgewählter Dekoration gehalten werden, um Stress zu vermeiden. Wichtig ist, das Wasser leicht sauer bis neutral zu halten (pH 6,5–7,0) und eine Temperatur zwischen 22 und 26 Grad Celsius zu gewährleisten. Regelmäßige Teilwasserwechsel von etwa 25–30 % einmal wöchentlich sowie eine schonende Filterung tragen dazu bei, die Wasserqualität stabil zu halten. Die Fütterung erfolgt durch kleine Portionen von lebendem sowie hochwertigem, fein zerkleinertem Futter, das speziell auf die Bedürfnisse von Killifischen abgestimmt ist; hierzu zählen beispielsweise Artemia, Mückenlarven oder spezielle Pelletfuttermischungen. Ebenso wichtig sind eine regelmäßige Reinigung des Bodengrundes, das Entfernen von verrottenden Pflanzenresten und eine regelmäßige Kontrolle des Filtersystems, um Ablagerungen zu vermeiden und ein natürliches Milieu zu erhalten. Durch diese kontinuierlichen Pflegemaßnahmen und eine behutsame Einrichtung des Aquariums wird eine artgerechte Haltung und ein gesundes Umfeld für Pterolebias longipinnis geschaffen.
Zucht und Fortpflanzung
Pterolebias, eine faszinierende Gattung von Killifischen mit außergewöhnlichen Fortpflanzungsstrategien, erfordert bei der Zucht spezifische Beckenbedingungen, die stabile Temperaturen (etwa 24 bis 28 °C), einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert sowie eine naturnahe Bepflanzung und ausreichend Versteckmöglichkeiten bieten, um den natürlichen Habitaten in temporären Gewässern gerecht zu werden. Dabei legen die Weibchen ihre Trockenbrut-Eier auf vorbereiteten Laichsubstraten ab, die nach der Befruchtung in einem separaten Inkubationsbehälter bei kontrollierten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen aufbewahrt werden müssen. Das Paarungsverhalten zeichnet sich durch intensive Balzrituale aus, bei denen ein dominantes Männchen mehrere Weibchen umwirbt, was zu einer hohen und synchronen Eiablage führt, wie es beim Langflossigen Schleierkaerpfling beobachtet wird. Nach dem Schlüpfen ist eine sorgfältige Aufzucht der Jungtiere notwendig, beginnend mit der Fütterung von Infusorien und später geeignetem Mikrofutter, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten; zudem ist die periodische Simulation der natürlichen Trocken- und Nassphasen ein entscheidender Faktor, um den reproduktiven Kreislauf erfolgreich zu steuern.
Ernährung/Futterbedarf
Die Fütterung erfolgt als reine Fleischfresser, weshalb Futter mit hohem pflanzlichem Anteil, wie etwa normales Flockenfutter, ungeeignet ist. Es wird empfohlen, für eine abwechslungsreiche Ernährung als Hauptfutter ein fleischhaltiges Trockenfutter, beispielsweise speziell für Kampffische wie „Tetra Betta“, anzubieten und dieses durch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe zu ergänzen. Eine tägliche Futtermenge von 4 bis 6 Mückenlarven pro Fisch ist ideal, wobei stets darauf geachtet werden sollte, dass keine Futterreste im Aquarium zurückbleiben.
Natürlicher Lebensraum
Pterolebias longipinnis – Langflossiger Schleierkaerpfling bewohnt in seinem natürlichen Lebensraum überwiegend temporäre Gewässer wie saisonale Tümpel und Regenpfützen, die in den feuchten, tropischen und subtropischen Regionen während der Regenzeit entstehen und in der Trockenzeit vollständig austrocknen. Diese flachen, stehenden Gewässer sind häufig von dichter Vegetation und vereinzelten Baumgruppen umgeben, wobei organische Zersetzungsprozesse das Wasser oft leicht sauer machen und nur geringe Mineralienkonzentrationen vorherrschen. Die Wasserparameter schwanken je nach Jahreszeit, wobei Temperaturen meist im warmen Bereich liegen und der pH-Wert variabel, jedoch eher im leicht sauren bis neutralen Bereich zu finden ist. Die umliegende Umgebung, geprägt von Laubwäldern, Savannen und gelegentlichen Überschwemmungsflächen, schafft einen dynamischen Lebensraum, der durch saisonale Veränderungen und begrenzte Laufzeiten der Gewässer den Tieren spezialisierte Anpassungen und kurze, intensive Reproduktionszyklen abverlangt.