Uca vocans

Deutscher Name: Winkerkrabben

Männchen - Quelle: Aquarium Glaser
Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Pazifik
Farben: Braun, Orange, Rot
Schwierig: Mittel
Gattung: Uca
Gruppe: Krabben

Beschreibung

Uca vocans gehört zur Ordnung der Zehnfußkrebse und ist ein typischer Vertreter der Familie Ocypodidae. Die Krabben werden oft als Winkerkrabben bezeichnet. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. Männchen besitzen einen stark vergrößerten Greifklaue, die als Signal im Kampf dient. Die Körperlänge liegt im Schnitt bei 2–3 cm. Die Panzerfarbe schwankt meist zwischen Braun und Grau. Oft zeigt sich ein violetter Schimmer am Greifklaue, der auffällt und bei der Partnerwahl eine Rolle spielt. Uca vocans bewohnt Küstenregionen mit flachem Wasser und weichem, sandigem Grund. Dieses Milieu findet man vor allem in Mangrovengebieten und an Flussufern. Die Art gräbt sich in den Sand, um nach Algen und kleinen Wirbellosen zu suchen. Diese Sandarbeit hilft, den Boden zu belüften. Kleine Pflanzen und Schilf bieten Verstecke und Nahrungsgrundlagen. In manchen Quellen gibt es Unsicherheiten zu genauen Messwerten und Temperaturdaten, da diese stark variieren können. Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich in der aggressiven Reaktion der Männchen, die den großen Greifklaue zum Drohen nutzen. Außerdem wechselt die Krabbe ihre Aktivitätsmuster je nach Wasserstand. Sie passt ihren Stoffwechsel an saisonale Schwankungen an. Im Aquarium sollten Besitzer den natürlichen Sandboden und einige Wasserpflanzen einsetzen. Eine mittlere Wassertemperatur von etwa 26 °C sowie ein pH-Wert im neutralen Bereich bieten gute Haltungsbedingungen. Solche Bedingungen ahmen den natürlichen Lebensraum nach und fördern ein artgerechtes Verhalten. Trotz widersprüchlicher Angaben zu Detailmerkmalen gilt Uca vocans als widerstandsfähige Art, wenn die Umwelt den natürlichen Gegebenheiten möglichst nahekommt.

Besonderheiten

Die Art Uca vocans weist ein auffallend großes Greifklaue-Paar auf, das vor allem bei Männchen zur Partnersuche dient. Das Tier nutzt diese Selektion als Signal, um Weibchen zu beeindrucken und Rivalen abzuschrecken. Der Klapprozess erzeugt akustische und visuelle Zeichen, die klar zwischen Signal und Bedrohung unterscheiden. Solche Kommunikationsformen zeigen sich auch bei nahen Verwandten, fallen hier jedoch in ihrer Ausprägung stärker aus. Trotz fundierter Studien gibt es noch Unsicherheiten über manche Details der Signalwirkung, was weiteren Forschungen Raum lässt.

Vergesellschaftungshinweise

Dieses Tier zeigt ein ungewöhnliches Verhalten und lebt gerne in kleinen Gruppen. Es ist aktiv und neigt zu Revierkämpfen. Verträglich sind friedliche Fische wie Guppys oder kleine Salmler sowie einige Wirbellose, die wenig Aggression zeigen. Aggressive Arten sollten vermieden werden, da sie das Tier leicht als Beute erkennen. Eine artgerechte Becken-Struktur mit vielen Verstecken beugt Konflikten vor und fördert natürliche Aktivitäten. Kleinere Mitbewohner wie Zwerggarnelen können zudem die Algenbildung kontrollieren. Die Gruppengröße muss bedarfsgerecht gewählt werden, um Stress und Revierverhalten zu minimieren.
Größe: Männchen bis zu 2,5 cm, Weibchen bis zu 2,0 cm

Erscheinungsbild

Der Körper zeigt einen kompakten, rundlichen Panzer, der durchschnittlich ca. 2,5 cm breit ist. Bei männlichen Tieren ist ein übergroßer Greifarm auffällig, der sich vom kleineren Gegendarmer klar abhebt. Der Panzer weist an den Seiten jeweils zwei kleine, stachelartige Erhebungen auf, die als Tuberkel bezeichnet werden. Die Augen sitzen auf langen Stielen, was ein breites Sichtfeld ermöglicht. Farblich variiert das Äußere von rostrot bis hin zu blaugrauen Tönen, was die Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse im natürlichen Habitat reflektiert.

Zucht und Fortpflanzung

Viele Krebstiere legen Eier, die im Wasser abgelegt werden. Danach folgt eine kurze Larvalentwicklung in mehreren klar erkennbaren Stadien. Uca vocans bildet zunächst befruchtete Eier, die in feuchten, salzhaltigen Substraten an kleinen Vertiefungen haften. Die Larven entwickeln sich in mehreren Zwischenstadien, in denen sie als Zoea und später als Megalopa bezeichnet werden. Die Zucht erfordert spezielles Wasser mit definierten Salzgehalten und pH-Werten. Das Wasser sollte sauber und sauerstoffreich sein. Zudem ist ein lockerer Sand- oder Schlammgrund wichtig, der den natürlichen Lebensraum gut abbildet. Eine regelmäßige Nahrungsversorgung mit Algen und kleinen organischen Resten unterstützt die Entwicklung. Im Laufe ihres Lebens durchlaufen diese Tiere mehrere Häutungsvorgänge, bei denen sie ihre alte Schale abstreifen und eine neue, größere bilden. Dieser Häutungsprozess ist für das Wachstum essenziell und stellt eine Phase erhöhten Risikos dar, da das Tier kurzzeitig weicher ist. Durch die mehrfachen Häutungen erreichen sie im Jugendstadium allmählich die charakteristische Körperstruktur. Die verschiedenen Entwicklungsstufen hängen eng mit der Häutung zusammen, da jedes neue Exoskelett auch eine neue Form und bessere Anpassungen ermöglicht. Im Aquarium zeigen Uca vocans typische Verhaltensweisen wie Grasen und Klettern. Sie graben kleine Höhlen, in denen sie sich verstecken und Ruhephasen einlegen. Zusätzlich nutzen sie ihre deutlich vergrößerte Schere zur Revierverteidigung. Diese natürlichen Verhaltensmuster stehen in engem Zusammenhang mit den Zuchtbedingungen, da günstige Umweltfaktoren den gesamten Entwicklungsprozess begünstigen.
Beckengröße:
Mindestens 40 Liter, idealerweise mit flachem Uferbereich, zahlreichen Versteckmöglichkeiten und geeignetem Grabsubstrat.
Wasserhärte: mittelhart
PH-wert
7,8-8,4
Temperatur:
24-28 °C
Alterserwartung
2–3 Jahre

Ernährung/Futterbedarf

Dieser Krebs wird regelmäßig gefüttert, meist mehrmals pro Woche mit kleinen Portionen Futter. Die empfohlene Menge richtet sich nach der Tierzahl, und frisches Gemüse wie Karotten und Gurken wird gut angenommen. Zusatzzufuhr von Calcium wird empfohlen, um den Schalenbau zu unterstützen, während stark verarbeitete Nahrung vermieden werden sollte. Die Fütterung im Aquarium erfolgt meist als Bodensuche, wobei Reste vermieden werden.

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