Wenn man sich als Anfänger oder auch fortgeschrittener Zierfischzüchter für Farb- und
Zeichnungsmutationen interessiert, ist der Zebrabärbling ein sehr interessanter Zierfisch, bei
welchem es noch Einiges zu entdecken gibt.
Die Tiere sind sehr einfach in der Haltung und lassen sich auch sehr einfach zur Nachzucht
bewegen. Sie brauchen nicht übermäßig viel Platz, um eine kleine funktionierende Zucht
aufzubauen. Hier kann man sein Wissen bezüglich der Genetik überprüfen und erweitern.
Wir starten mit einer kleinen Gruppe unserer F1 Generation. Die Tiere sind bei guter Pflege
und ausreichend Futter schon mit 3 Monaten zuchtfähig.
Als Auslöser simulieren wir den Tieren eine Regenzeit, das heißt, dass wir zuvor sehr
sparsam mit dem Wasserwechsel sind, allerdings nicht zulasten der Wasserqualität. Wir
möchten nur die Leitfähigkeit des Wassers erhöhen, um somit eine Trockenzeit zu
simulieren.
Die Tiere werden sehr abwechslungsreich gefüttert und je näher der Tag der geplanten
Zucht kommt, umso mehr füttern wir gefrorene schwarze Mückenlarven. Dies erhöht sichtlich
die Eibildung bei den Weibchen.
Ist der Tag gekommen, bei dem die Weibchen richtig voll mit Eiern sind, sollte man nicht
mehr lange warten, um ein verhärten der Eier zu verhindern, und die Tiere zur Zucht
anzusetzen. Erst muss man sich allerdings überlegen, ob man eine Große Menge an
Jungtieren erzielen möchte oder ob man am Erscheinungsbild (Phänotyp) arbeiten möchte.
Das Zuchtbecken wird mit Zuchtwasser mit einer Leitfähigkeit von ca. 100 ms befüllt, bei
einer Temperatur von ca. 20 ° C. Ein Ablaichnetz wird eingehängt und je nach Vorhaben
werden 10,10 für sehr viele (mehrere Tausend) Jungfische oder 1, 1 für das genetische
Zuchtziel (immerhin noch bis zu 500 Jungfische) Tiere eingesetzt.
Wichtig ist, dass die Tiere einen Tag zuvor das letzte Mal gefüttert wurden.
Am nächsten Morgen beginnt das Ablaichen. Gegen Mittag sind die Tiere erschöpft und
fertig und dürfen wieder zurück in das Hälterungsbecken. Bei dieser Menge an Eiern
werden immer mehr oder weniger unbefruchtete Eier dabei sein. Und genau diese Eier sind
die größte Gefahr für die befruchteten Eier. Denn hier bilden sich sehr schnell Bakterien und
Pilze, die sich an diesen eiweißreichen Eiern gut tun. Leider schneller als unsere Fische aus
den befruchteten Eiern schlüpfen können und somit befallen sie dann noch die befruchteten
Eier. Aus diesem Grund machen wir nach dem Ablaichen zur Vorsorge ein paar Tropfen
eines Pilzmittels in das Ablaichbecken, nachdem wir die Eltern zurückgesetzt haben.
Jetzt dauert es – je nach Temperatur – 24 – 72 Stunden, bis die Jungtiere aus dem Ei
kommen. Je wärmer das Wasser ist, umso schneller geht es. Die Jungtiere werden zuerst an
der Seitenscheibe hängen und noch nicht fressen, da sie noch von ihrem Dottersack
zehren.
Erst wenn die Tiere frei schwimmen, können sie langsam angefüttert werden. Zuvor setzen
wir die Tiere in das Aufzuchtbecken, was dann auch gefiltert werden muss.
Als erstes Futter wäre natürlich Lebendfutter, wie Rädertierchen und Pantoffeltierchen
optimal. Ein feines Zierfischaufzuchtfutter geht auch, allerdings muss man sehr sparsam
damit umgehen. Sicherheitshalber kann man jetzt ein paar Schnecken einsetzen, die dann
dafür sorgen, dass das von den Fischen nicht gefressene Futter nicht vergammeln kann.
Nach 3 – 5 Tagen kann man damit beginnen, die Tiere mit frisch geschlüpften Artemia zu
füttern. Wichtig ist jetzt, dass die Tiere oft gefüttert werden und einen regelmäßigen
Wasserwechsel bekommen. Zu viel Nitrat im Wasser verhindert nämlich, dass die Tiere
ordentlich wachsen.
Hat man sich nun für die kleine Zucht entschieden und möchte versuchen, das
Erscheinungsbild der Tiere zu verändern, dann wird es nach 6 – 8 Wochen interessant zu
sehen, ob es unterschiedliche Tiere bezüglich ihrer Zeichnung und Farbe gibt.
Fest etabliert sind bisher der Wildtyp, der Leopardtyp, der weiß gestreifte Typ und es gibt
den ersten gelben und goldenen gestreiften Typ.