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Caridina dennerli – Kardinalsgarnele

Caridina dennerli – Kardinalsgarnele

Caridina dennerli
Quelle: Willi Heidbrink G.Höner

Herkunft

endemisch im Matano See auf Sulawesi, uf Hartsubstrat wie Felsen und Steinen.

Lebensraum

Der Matano See ist ein durch Felsen, vulkanischen Ursprungs, geprägtes Gewässer, welches jedoch stellenweise große Bereiche mit sandigem Substrat, Totholz, Fallaub und Pflanzen auffweißt.

Beschreibung

Die Kardinalsgarnelen (Caridina dennerli) stammen ursprünglich aus dem Matano-See auf Sulawesi. Die Haltung und Vermehrung dieser Tiere ist bereits in kleineren Aquariengrößen möglich, vorausgesetzt das Wasser erfüllt die Ansprüche dieser empfindlichen Garnelen. Da die Tiere im Habitat hauptsächlich Aufwuchs fressen, ist im Aquarium ein Hamburger Mattenfilter mit entsprechend großer Filtermatte mit Luftheber am besten geeignet. Im Matanosee ist das Wasser außergewöhnlich sauber und keimarm. Das sollte im Aquarium berücksichtigt werden!

Die Tiere werden in der Regel nur 2cm groß, bilden aber mit ihrer dunkelroten Färbung und ihren weißlichen bis bläulichen Punkten einen wunderschönen Blickfang.

Diese Garnele scheidet die Gemüter unter den Aquarianern. Bei einigen will sie sich einfach nicht halten lassen, doch anderen macht sie keine Schwierigkeiten und lässt sich sogar zur Vermehrung bringen. Bei einem Zierfischgroßhandel vermehren sich die Tiere nun schon seit über zwei Jahren kontinuierlich.

Es wird die Haltung von eine Gruppe mit mind. 10 Tieren empfohlen. Die Kardinalgarnelen sind sehr friedliche Garnelen. Eine Vergesellschaftung mit anderen kleinen Garnelen, kleinen Zierfischen und kleinen Welsen ist möglich. Diese Garnele verbringt die meiste Zeit bei der Futtersuche.

Geschlechtsunterschiede sind schwer zu erkennen, da die Weibchen und Männchen sich weder in Größe noch in der Intensität der Färbung deutlich unterscheiden. Weibchen, die bereits einmal getragen haben, haben etwas ausgeprägtere Bauchtaschen. In der Dunkelheit werden die Tiere etwas durchsichtig, unmittelbar nachdem die Lichter angehen, kann man bei Weibchen den dunklen Eifleck sehen.

Tragende Weibchen haben 15 bis 20 rot- bis lilabraune Eier an den Schwimmfüßen.

Größe der Weibchen: bis 20 mm

Größe der Männchen: bis 20 mm

Temperatur: 25-27°C
pH: um 7
KH:
GH: 17 °dGH, 4°dKH
Leitwert:
 

Haltung

Das Becken sollte gut mit Felsaufbauten und ein wenig Holz strukturiert sein um den scheuen Tieren viele Rückzugsmöglichkeiten und Schutz für den Nachwuchs zu bieten. Pflanzen vertragen die gegeben Wasserwerte meist weniger gut, von daher kann auf sie verzichtet werden. Diese Garnele kann ab einer Beckengröße von mindestens 20cm Länge gehalten werden.. Etwas Laub und Moos sollte nicht fehlen, da diese mit als Futterquellen genutzt werden! Der Bodengrund sollte aus feinem Sand oder Kies bestehen. Freier Schwimmraum sollte ebenfalls vorhanden sein. Es sollte kein Kupfer im Wasser nachweisbar sein! Diese Garnelen benötigen eine leichte Strömung.

Um den Tieren weiter entgegen zu kommen sollte man während der Einlaufphase des Beckens (mind. 4 Wochen) und im weiter Verlauf, darauf verzichten Algenbeläge von den Aufbauten und Scheiben (die Frontscheibe ausgenommen) zu entfernen.

Besonderheiten

Da diese Tiere sehr empfindlich sind , eignen sich hauptsächlich nur Schnecken der Gattung Tylomelania. Diese kommen ebenfalls in den Seen Sulawesis vor und bilden schon allein mit ihrer Größe einen schönen Kontrast im Becken. Reine Süßwassergarnele!

Auf der roten Liste

Die Kardinalsgarnele kommt in der Natur lediglich in einem indonesischen See, dem Matanosee, vor und ist auf dessen spezifischen und konstanten Klimawerte angewiesen. Der See hat eine große Fläche von immerhin ca. 164 km² (Maximale Breite von 8 km auf 28 km Länge.) und ohne den Menschen würde diese Garnelengattung gewiss noch millionen Jahre ungestört leben können. Der Mensch schafft es derzeit noch nicht, den gesamten See zu verschmutzen, er wildert jedoch direkt oder mit Fischfarmen indirekt einige Speisefische aus. Diese fressen die heimischen Arten und zu diesen gehört eben auch die sehr friedliche Kardinalsgarnele. Somit befindet diese sich abgesehen von Aquarienhaltung auf der roten Liste in der Abstufung Endangered. Dieses ist von den neun Stufen die am dritt gefährdetste, da die Arten der letzten Abstufung bereits ausgestorben sind. Die einmal im Matanosee ausgewilderten Fische werden sich natürlich nicht wieder „entfernen“ lassen und aufgrund solcher menschlicher Einflüsse sterben weltweit viele Arten aus.

Wenn die Lebensbedingungen der Kardinalsgarnele genügend angepasst werden, wird diese bis maximal zwei Jahre leben. Geht es um die Nachzucht, sollten die Wasserwerte noch exakter eingestellt werden. Es sollte ein reines Osmosewasser mit Sulawesi Mineral 7,5 abgepasst werden, damit neben Temperatur, PH Wert und einem Leitwert auch alles andere stimmt. Da im Wasser zudem die Keimdichte im unteren Bereich bleiben muss, sollte jede Woche ein Wasserwechsel mit vorab angesetztem Wasser von wenigstens 50% vorgenommen werden. Des Weiteren müssen natürlich für diese Garnelen genügende Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Da es Pflanzen in den Wasserwerten schlecht ergeht, kann auf sie weitgehend verzichtet werden um entsprechendes Gestein so zu verteilen, dass sich viele Spalten bilden. Entscheidend sind zudem Flächen, auf denen sich Algen bilden und dann abgeweidet werden können. Spirulina-Algenpulver sowie Artemia-Nauplien können nach Bedarf beigefüttert werden.

Ernährung

Die Kardinalsgarnelen ernähren sich von kleinsten Partikeln an Futter, dass können Algenbeläge auf den Aufbauten und Steinen sein oder aber auch geriebenes Flockenfutter bzw. auch Sticks sein.

Gut eignen sich auch gefrostete Artemianauplien und Spirulinapulver.

Zucht:

Ordentliche Vermehrung bei guten Bedingungen. Die Tragezeit beträgt ca. 3 Wochen.

Spezialisierter Fortpflanzungstyp, d.h. es schlüpfen fertig entwickelte Jungtiere.

Weiterführende Links:

Radiation of endemic species flocks in ancient lakes: Systematic revision of the freshwater shrimp Caridina H. Milne Edwards, 1837 (Crustacea: Decapoda: Atyidae) from the ancient lakes of Sulawesi, Indonesia, with the description of eight new species.

http://www.wirbellosen-aquarium.de/garnelen/sulawesi/kardinalsgarnele.html

 

 

 

Quelle:

Zierfischgroßhandel G.Höner

Lars P – _Lars_

Crustahunter

EFS • Partner des Zoofachhandels

Robert Brungert

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Richard Matthews

Die Bilder von Robert Brungert zeigen nicht Caridina Dennerli sondern Lysmata debelius (Kardinalsgarnele oder Feuergarnele), welche im Salzwasser lebt und deutlich größer ist.

Diskus Fisch

Diskus Fisch 15. Juni 2017 von 5:31
Welchen Sand nehmt Ihr für euere Kardinalgarnelen? Auf hellen Sand sieht man die Garnelen besser. Schwarzer Sand soll artgerecht sein. Ist das richtig?

Kerstin

Hallo,

ist es egal was für ein Algenpulverß Habe dieses Spirulina Pulver hier, aber das ist ja eigentlich für Menschen?! 🙂

Diskus Fisch

Welchen Sand nehmt Ihr für euere Kardinalgarnelen? Auf hellen Sand sieht man die Garnelen besser. Schwarzer Sand soll artgerecht sein. Ist das richtig?

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