Cynotilapia afra

Deutscher Name: Afrikanischer Buntbunt

Foto: Hans-Jürgen Ende
Herkunft:
Ostafrika, Tansania
Farben:
blau, gelb, schwarz
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Cynotilapia afra
Gattung: Cynotilapia
Familie: Cichlidae

Beschreibung

Cynotilapia afra gehört zur Familie der Buntbarsche und zur Gattung Cynotilapia. Dieser Fisch, der im Volksmund oft als Mbuna bezeichnet wird, erreicht im Durchschnitt eine Länge von rund 8 bis 10 cm. Männchen zeigen oft leuchtende Farben mit blauen und gelben Tönen, während Weibchen gedecktere Farben aufweisen. Die Art lebt im südlichen Teil des Malawisees, wo sie in felsigen, schmalen Uferbereichen anzutreffen ist. Hier spielt ihre Anpassung an enge Ritzen und Spalten eine große Rolle, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Männchen verhalten sich territorial und verteidigen ihre Brutplätze, während die Weibchen das Laichen in einem Mundbrut-Verfahren vollziehen. In der Natur herrschen Temperaturen von etwa 26 bis 28 °C und ein hoher pH-Wert von rund 8,0 vor. Im Aquarium sollten ähnliche Parameter eingehalten werden, um die ökologischen Bedürfnisse zu decken. Quellenvarianten führen gelegentlich zu unterschiedlichen Messwerten, weshalb hier Durchschnittswerte angegeben werden.
Sozialverhalten: Harem
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Cynotilapia afra besticht durch ihre leuchtenden Farben und feinen Musterungen, die ein markantes Erscheinungsbild schaffen. Ihr lebhaftes, territoriales Verhalten und die ausgeprägte Sozialstruktur verlangen eine behutsame Pflege sowie zahlreiche Versteckmöglichkeiten im Aquarium.

Vergesellschaftungshinweise

Cynotilapia afra ist ein kleinbleibender, revierbildender Maulbrüter aus dem Malawisee, der in der Natur in lockeren Haremsgruppen lebt, wobei ein Männchen mehrere Weibchen um sich schart und sein Revier energisch gegen Artgenossen und ähnlich gefärbte Fische verteidigt. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Pflege eines Männchens mit mindestens drei bis fünf Weibchen, um den Stress für die Weibchen durch die Balzaktivitäten des Männchens zu verteilen und innerartliche Aggressionen zu minimieren. Als Beckenpartner für den Afra-Buntbarsch eignen sich andere friedliche, nicht zu große Mbuna-Arten mit abweichender Färbung und ähnlichem Temperament, wie beispielsweise Labidochromis caeruleus oder Iodotropheus sprengerae, sowie robuste, unauffällige Welse der Gattung Synodontis. Ungeeignet sind sehr kleine Beutefische wie Neonsalmler, da sie gefressen werden könnten, ebenso wie aggressive oder hyperaktive Arten, die das Revierverhalten der Cynotilapia afra provozieren, sowie langflossige Fische, da diese durch Flossenzupfen und Konkurrenzverhalten stark gestresst werden.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen von Cynotilapia afra überzeugen durch ein intensiveres, leuchtendes Farbspektrum, das besonders an Kopf, Körper und Flossen ausgeprägt ist. Ihre Flossen – vor allem der Rücken- und Schwanzflosse – sind in der Regel länger und ornamentaler gestaltet. Weibchen hingegen zeigen meist dezentere, zurückhaltendere Farben und eine rundlichere Körperform ohne die stark ausgeprägten, dekorativen Flossen der Männchen.
Größe: Männchen: bis zu 8 cm, Weibchen: 6-8 cm

Haltungstipps / Pflege

Cynotilapia afra benötigt ein geräumiges Aquarium von mindestens 200 Litern, das mit Felsen, Steinen und geeigneter Bepflanzung ausgestattet ist, um ausreichend Versteckmöglichkeiten und Territorien zu schaffen, da diese art territoriales Verhalten zeigt. Wichtig ist ein alkalisches, hartes Wasser mit einem pH-Wert von ca. 7,8 bis 8,6 und einer Temperatur zwischen 25 und 28 °C, die durch regelmäßige Wasserwechsel von 25–30 Prozent alle ein bis zwei Wochen sowie ein effektives Filtersystem stabil gehalten werden. Bei der Fütterung sind hochwertige Cichliden-Futtermischungen, ergänzt durch gefrorene oder lebende Nahrung, empfehlenswert, um eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten, die den Nährstoffbedarf deckt und zur Förderung der Gesundheit beiträgt. Regelmäßige Reinigungsmaßnahmen wie das Entfernen von Futterresten, das Absaugen des Bodengrundes und das Pflegen der Aquariendekoration helfen, eine gute Wasserqualität aufrechtzuerhalten und Algenwachstum zu kontrollieren. Dabei sollte der allgemeine Gesundheitszustand der Fische durch regelmäßige Kontrollen überwacht werden, um frühzeitig Stress oder Krankheiten zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Wasserhärte:
mittel bis hart
PH-wert
7,5-8,5
Temperatur:
24-26 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 200 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Cynotilapia erfordert für eine erfolgreiche Zucht stabile Wasserbedingungen mit einer Temperatur von etwa 26–28 °C, einem leicht alkalischen pH-Wert und reichlich Versteckmöglichkeiten, um das natürliche Verhalten optimal zu unterstützen. Dabei zeigt sich das charakteristische territoriale und farbenprächtige Erscheinungsbild, während in eigens eingerichteten Brutgebieten das Männchen bei artgemäßem Paarungsverhalten die Eier bebrütet, nachdem das Weibchen diese abgelegt hat. Die Aufzucht der Jungtiere erfordert zunächst eine Fütterung mit kleinen, nährstoffreichen Futtersorten und eine sorgfältige Wasserpflege, um Krankheitsausbrüche zu vermeiden. Zudem ist zu beachten, dass bei Cynotilapia afra eine intensive elterliche Fürsorge beobachtet wird, gekoppelt mit gelegentlichen Brutwechseln, wenn territoriale Konflikte auftreten. Dieses spezifische Reproduktionsverhalten macht den Fisch zu einem anspruchsvollen, aber reizvollen Objekt in der Zierfischhaltung und -zucht.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein spezialisierter Aufwuchsfresser mit omnivorer Tendenz, das heißt, sie ernährt sich in der Natur überwiegend von Algenaufwuchs, in dem sich auch kleine Wirbellose wie Krebstiere und Insektenlarven befinden; eine reine Pflanzenkost würde zu Mangelerscheinungen führen, während eine ausschließliche Fleischkost Verdauungsprobleme verursachen kann. Natürliche Nahrungsbestandteile sind beispielsweise Fadenalgen und kleine Krebstiere wie Cyclops. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Tagesration ausmachen und aus hochwertigem Flocken- oder Granulatfutter für omnivore Buntbarsche bestehen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Daphnien sowie blanchiertem Gemüse, etwa Zucchini oder Spinat, um die Ernährung abwechslungsreich zu gestalten. Die Fütterung sollte idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen erfolgen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden; Futterreste sind zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Portionen für die Gesunderhaltung unerlässlich sind.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
6–10 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Cynotilapia afra lebt in den felsigen Ufern des Malawi-Sees in Ostafrika, wo sie in flachen, klaren und alkalischen Gewässern mit pH-Werten zwischen etwa 7,8 und 8,6 sowie Temperaturen um die 24–28 °C anzutreffen ist. Ihr natürlicher Lebensraum ist geprägt von Kalksteinfelsen und Felsformationen, die zahlreiche Ritzen und Spalten bieten, in denen sich die Tiere verstecken, Nahrung finden und ihre Reviere abstecken können. Dieses Umfeld, oft ergänzt durch sandige Bereiche, schafft optimale Bedingungen für Ernährung und Fortpflanzung in einem stabilen, mineralreichen Wasserkolorit, das charakteristisch für den ökologischen Nischenraum dieses Mbuna-Cichliden ist.

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