Garra rufa
Beschreibung
Garra rufa, auch Rötliche Saugbarbe genannt, gehört zur Familie der Karpfenfische und heißt wissenschaftlich Garra rufa. Der Fisch hat einen schlanken, torpedoförmigen Körper mit einem leicht gewölbten Bauch. Die Farbe variiert von rot bis silbrig. Die durchschnittliche Körperlänge liegt bei ca. 15 cm, wobei die Flossen schmal ausgeprägt sind. Garra rufa bewohnt warme Fließgewässer, meist im Nahen Osten und im Mittelmeerraum, wo das Wasser im Schnitt 28 Grad warm ist. In der Natur findet er seine Nahrung in Biofilmen und Algen, was eine wichtige ökologische Rolle spielt. Er hat ein modifiziertes Maul, das wie ein Saugnapf wirkt und ihm hilft, an Untergründen zu haften. Zudem zeigt er eine tag- und nachtaktive Futtersuchung, um sich an wechselnde Lichtverhältnisse anzupassen. Im heimischen Aquarium sollte man auf eine gute Durchströmung, ausreichend Verstecke und eine stabile Temperatur achten. Einige Angaben zu Temperatur und Körperlänge schwanken in den Quellen, dennoch gelten die genannten Werte als gute Durchschnittswerte.
Besonderheiten
Garra rufa zeigt auffällige rötliche Schuppen, ausgeprägte Barben und einen spezialisierten Mund, der zur Nahrungssuche dient. Ihr aktives, geselliges Verhalten und die besonderen Saugmechanismen heben sie als einzigartigen Zierfisch hervor und erfordern behutsame Pflege.
Vergesellschaftungshinweise
Garra rufa ist ein geselliger Schwarmfisch, der in der Natur in Gruppen lebt und daher im Aquarium in einer Gruppe von mindestens 6–8 Tieren gehalten werden sollte, um Stress und innerartliche Aggressionen zu vermeiden. Die Rötliche Saugbarbe zeigt ein ausgeprägtes Sozialverhalten, sucht häufig Kontakt zu Artgenossen und fühlt sich in Gesellschaft am wohlsten. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie Keilfleckbärblinge, Kardinalfische oder kleinere Barbenarten sowie friedliche Bodenbewohner wie Panzerwelse oder Dornaugen. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie junge Guppys oder Neons, da sie als Nahrung angesehen werden könnten, ebenso wie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die Garra rufa stressen würden. Auch langflossige Fische wie Schleiermollys oder Kampffische sind ungeeignet, da die Saugbarben gelegentlich zu Flossenzupfen neigen können, besonders bei Konkurrenz um Futter oder Revier.
Geschlechtsdimorphismus
Weibchen zeigen vor allem während der Laichzeit einen deutlich pralleren Bauch aufgrund der Eibildung, während Männchen in der Regel eine schlankere Körperform aufweisen und oft einen länger gezogenen Analflossenstrahl besitzen. Außerhalb der Fortpflanzungszeit ist der Geschlechtsdimorphismus jedoch nur sehr dezent ausgeprägt.
Haltungstipps / Pflege
Die Rötliche Saugbarbe benötigt ein geräumiges Aquarium mit gut strukturiertem Bodengrund, natürlichen Versteckmöglichkeiten und ausreichend Schwimmbereich, um sich sicher zu fühlen und ihr natürliches Verhalten auszuleben. Es ist essenziell, eine stabile Wassertemperatur zwischen 24 und 28 Grad Celsius und einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 8 zu gewährleisten, wobei regelmäßige Wasserwechsel (ca. 25 % wöchentlich) und eine effektive Filterung mit stetiger Wasserbewegung zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität beitragen. Diese artgerechte Aquarieneinrichtung in Kombination mit einer abwechslungsreichen Ernährung, bestehend aus hochwertigem Trocken-, Lebend- und pflanzlichem Futter, unterstützt die Gesundheit der Fische. Zusätzlich sollte bei der Pflege auf eine regelmäßige Reinigung des Bodengrundes sowie der Filteranlagen geachtet werden, um organische Abbauprodukte zu entfernen und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Die Haltung in kleinen Gruppen fördert zudem ein natürliches Sozialverhalten und minimiert Stress, wodurch eine artgerechte und nachhaltige Pflege der Rötlichen Saugbarbe sichergestellt wird.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Garra umfasst Arten, die spezielle Zuchtbedingungen benötigen, um in der Heimtierhaltung erfolgreich fortgepflanzt zu werden; bei der rötlichen Saugbarbe Garra rufa gelten hierbei strikte Anforderungen hinsichtlich Wasserqualität, Temperatur und Substratstruktur. Optimal für die Zucht sind Wassertemperaturen zwischen 24 und 28 °C, ein pH-Wert im leicht alkalischen Bereich sowie eine gut durchlüftete Anlage mit strukturierten Bereichen, die natürliche Rückzugsmöglichkeiten bieten. Während der Laichperiode zeigt sich ein intensives Paarungsverhalten, bei dem Männchen durch auffällige Farbnuancen und Balzrituale die Weibchen anlocken, was zur Ablage kleiner, am Substrat haftender Eier führt. Die Brutpflege ist anspruchsvoll, da die empfindlichen Eier und Jungtiere eine kontinuierliche Kontrolle der Wasserparameter und eine exakte Fütterung mit speziellem Infusorien- oder Mikrofuttermix erfordern, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Dabei charakterisiert die Fortpflanzung zudem eine aggregative Laichbereitschaft, bei der mehrere Individuen in einem abgestimmten Prozess gleichzeitig laichen, was die erfolgreiche Aufzucht begünstigt, sofern die Bedingungen stabil und an die natürlichen Gewohnheiten angepasst sind.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden unter anderem Algen und kleine Krebstiere wie Daphnien gefressen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiche Gaben von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, oder Algenwaffeln, wobei diese Ergänzungen 2- bis 3-mal pro Woche angeboten werden sollten. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Portionierung unerlässlich ist.
Natürlicher Lebensraum
Garra rufa – Rötliche Saugbarbe bewohnt in ihrem natürlichen Lebensraum vor allem fließende und langsam strömende Gewässer wie kleine Flüsse, Bäche und Teiche in wärmeren Regionen, insbesondere in der Türkei und angrenzenden Mittelmeerländern. In diesen Gewässern findet man meist einen sandigen bis schlammigen Untergrund, der reich an organischem Material ist, während die Wasserparameter typischerweise einen leicht alkalischen pH-Wert, moderate Härte und Temperaturen zwischen 22 °C und 28 °C aufweisen. Die Umgebung zeichnet sich durch eine üppige Vegetation aus, die nicht nur zahlreiche Versteck- und Brutmöglichkeiten bietet, sondern auch die Nahrungsbasis für diese Art sichert, sodass sich die Garra rufa optimal an das natürliche Habitat anpassen konnte.
Ich halte eine Gruppe von 9 Tieren in einem gutbepflanzten Becken.
Meine leicht schwankenden Wasserwerte: u.a. pH ca 6,8 KH über 15 dGH über 25 (gemessen mit JBL Tauchtest), Temperatur schwankend von 12 Grad im Winter bis 24 Grad im Sommer in meinem Fischekeller. Hinweis: sprungfreudig d.h. möglich mit Abdeckung betreiben. Kanbberleistung bei Algen: befriedigend. Friedlicher Fisch. Liebt Tonröhren (habe ssolche von Dennerle). Leider noch keine Nachzucht. Werde es nächstes Jahr mit Aufenthalt im Freien im Kübe versuchen. Müßte eigentlich ähnliche Ergebnisse dann wie nbei Aphanius ergeben.l
Hallo! Hat dein Versuch, die Fische im Freien zu halten funktioniert?