Oryzias melastigma
Beschreibung
Oryzias melastigma (Blauaugen-Reisfisch) gehört zur Familie Adrianichthyidae und ist eng verwandt mit anderen Reisfischen. Der Fisch hat einen schlanken Körper, einen blauen Fleck um das Auge und einen glatten Schuppenmantel. Er erreicht im Schnitt etwa 4 bis 5 cm Länge, wobei er in warmen Gewässern lebt, die im Mittel 26 Grad haben. In der freien Natur bewohnt er flache, küstennahe Gewässer und Mangroven, wo er zwischen Salzwasser und Brackwasser wechselt. Er zeigt schnelle Fluchtbewegungen, um Fressfeinden zu entkommen, und sucht tagsüber aktiv nach Nahrung. Seine Fähigkeit, sich an wechselnde Salzgehalte anzupassen, ist eine wichtige physiologische Anpassung. Im Aquarium benötigt er ähnlich warme, leicht brackige Bedingungen, viele Pflanzen und Verstecke, um Stress zu vermeiden und seinen natürlichen Lebensraum nachzuahmen. Quellen weisen auf Unsicherheiten bei Angaben zu seinem Sozialverhalten hin.
Besonderheiten
Oryzias melastigma – Blauaugen-Reisfisch besticht durch seine markanten, leuchtend blauen Augen und den schlanken Körper. Sein aktives Schwarmverhalten, die sensible Interaktion im Becken und die unkomplizierte Pflege heben ihn als charmanten, besonderen Zierfisch hervor.
Vergesellschaftungshinweise
Oryzias melastigma ist ein friedlicher Schwarmfisch, der in der Natur in lockeren Gruppen lebt und daher im Aquarium idealerweise in einer Gruppe von mindestens 8–10 Exemplaren gehalten werden sollte, um sein natürliches Sozialverhalten auszuleben und Stress zu vermeiden. Der Blauaugen-Reisfisch lässt sich gut mit anderen ruhigen, kleinbleibenden Schwarmfischen wie kleinen Bärblingen, Danios oder Salmlern sowie mit friedlichen Bodenfischen wie Corydoras oder kleinen Schmerlen vergesellschaften. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Junggarnelen, da sie gefressen werden könnten, ebenso wie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die zurückhaltenden Oryzias melastigma stressen würden. Auch langflossige Fische sollten nicht als Beckenpartner gewählt werden, da es gelegentlich zu Flossenzupfen kommen kann, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen oder Konkurrenz um Futter.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen weisen einen schlankeren, spindelförmigen Körperbau mit leicht verlängerten Rücken‐ und Afterflossen auf – häufig begleiten intensivere Farbtöne während der Balzphase diesen Unterschied –, während Weibchen aufgrund ihrer tragenden Eier einen runderen Bauchbereich besitzen.
Haltungstipps / Pflege
Oryzias melastigma – Blauaugen-Reisfisch sollte in einem Aquarium von mindestens 60 Litern gehalten werden, das mit lebenden Pflanzen, natürlichen Steinen und Versteckmöglichkeiten ausgestattet ist, um ein naturnahes Umfeld zu schaffen und Stress zu vermeiden. Wichtig ist eine stabile Wasserqualität, wobei Temperatur (idealerweise 24–28 °C), pH-Wert (ca. 6,5–7,5) und Wasserhärte regelmäßig kontrolliert und wöchentliche Teilwasserwechsel (ca. 20–30 %) durchgeführt werden. Die Fütterung erfolgt abwechslungsreich mit einer Kombination aus hochwertigem Flockenfutter, Lebend- und Frostfutter, wobei Futterreste vermieden werden sollten, um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen. Zur Reinigung des Aquariums gehört das regelmäßige Absaugen des Bodengrunds, das Entfernen von algenbedeckten Dekorelementen sowie die Wartung und Reinigung der Filteranlagen nach Herstellerangaben. Mit diesen Maßnahmen und einer konsequenten Pflege wird ein gesundes und artgerechtes Umfeld geschaffen, das den natürlichen Bedürfnissen des Blauaugen-Reisfisches gerecht wird und langfristig stabile Bedingungen für Zierfische bietet.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Oryzias umfasst kleine, lebhafte Fische, die in geeigneten Aquarien unter stabilen Wasserbedingungen erfolgreich gezüchtet werden können. Für die Zucht von Oryzias melastigma, dem Blauaugen-Reisfisch, empfiehlt sich ein gut bepflanztes Aquarium mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten, in dem Wassertemperaturen zwischen 24 und 28 °C und ein pH-Wert von etwa 7 bis 8 konstant gehalten werden; in manchen Fällen ist auch eine geringe Salinität anzupassen, um den natürlichen, teils brackigen Lebensräumen der Art gerecht zu werden. Während der Paarungszeit zeigt sich ein ausgeprägtes Balzverhalten, bei dem das Männchen durch lebhafte Schwimmbewegungen und gelegentliche Farbverstärkungen die Aufmerksamkeit des Weibchens gewinnt, was zur Eiablage führt. Dabei werden die feinen Eier an Pflanzen oder ähnlichen Substraten abgelegt und durch einen schützenden Schleimfilm fixiert, sodass bereits wenige Tage nach der Ablage die Jungtiere schlüpfen. Diese benötigen von Beginn an fein zerkleinertes oder lebendes Futter, um optimal aufwachsen zu können. Eine Besonderheit der Fortpflanzung dieses Zierfisches liegt in der hohen Laichfreudigkeit und kontinuierlichen Eiablage, wodurch trotz hoher Bestände eine stabile Aufzucht gewährleistet werden kann.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen bei Proteinen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen und fehlenden Ballaststoffen führen würde; in der Natur werden unter anderem kleine Krebstiere wie Daphnien sowie Insektenlarven gefressen, gelegentlich auch Algenbestandteile. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiche Gaben von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Mückenlarven sowie 2- bis 3-mal pro Woche kleine Mengen blanchierter Gemüsestücke, beispielsweise Zucchini oder Spinat. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Mengen besonders wichtig sind.
Natürlicher Lebensraum
Oryzias melastigma, der Blauaugen-Reisfisch, bewohnt vorwiegend flache, küstennahe Brackwassergebiete und Mangrovenregionen in Süd- und Südostasien, wo er an wechselnde Salzgehalte und warme Wassertemperaturen gewöhnt ist. In seinem natürlichen Lebensraum, der häufig auch an Reisfelder angrenzende Gewässer und lagunenartige Abschnitte umfasst, herrschen Temperaturen zwischen etwa 24 und 30 Grad Celsius sowie pH-Werte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich, meist zwischen 7,0 und 8,0. Die dichte, tropische Vegetation und das komplexe Netz aus Wasserläufen, Gelegenheiten für Verstecke und reichhaltige Nahrungsquellen schaffen ideale Bedingungen für das Überleben und die Fortpflanzung dieses anpassungsfähigen Fisches in variablen ökologischen Nischen.