Tylomelania sp.

Deutscher Name: Orange Turmdeckelschnecke

Quelle: Heiko Fröhlich
Herkunft: Indonesien, Südostasien, Sulawesi
Farben: Orange
Schwierig: Mittel
Gattung: Tylomelania
Gruppe: Schnecken

Beschreibung

Tylomelania sp. „Orange“ gehört zur Klasse der Gastropoden und ist ein Vertreter der Familie Pachychilidae. Die Art trägt den wissenschaftlichen Namen Tylomelania sp. „Orange“ und wurde vor allem in den Gewässern von Sulawesi in Indonesien gefunden. Die Schale zeigt im Schnitt einen Durchmesser von ca. 30 mm und eine Höhe von ca. 40 mm. Charakteristisch ist die leuchtend orange Färbung der Schale und der Deckel, die an einen kleinen Turm erinnert. Die Oberfläche wirkt glatt und glänzend, wobei feine Linien den Schalenbau zieren. Im natürlichen Lebensraum lebt die Schnecke in langsam fließenden Flüssen und Seen. Die natürlichen Wasserbedingungen weisen im Schnitt Temperaturen von 26 bis 28 °C und einen nahezu neutralen pH-Wert auf. Dort stellt das dichte Wasserpflanzenwuchs ein wichtiges Element dar, das Schutz und Nahrungsquellen bietet. Kleine Ablagerungen und Schwebstoffe dienen als Nahrung, die von der Schnecke von der Unterseite der Schale abgekratzt wird. Eine besondere Eigenschaft dieser Art ist ihre Fortpflanzungsweise. Sie bringt lebende Jungtiere zur Welt, was als Ovoviviparie bezeichnet wird. Dies gibt den Nachkommen einen guten Start in das Leben. Zudem passen sich die Tiere gut an schwankende Sauerstoffwerte in ihrem Lebensraum an. Ihr langsamer Stoffwechsel ist ein weiterer Hinweis auf Anpassungen an nährstoffarme Umgebungen. Im Aquarium wird Tylomelania sp. „Orange“ meist als dekorative Art geschätzt. Die Tiere benötigen klare, leicht warme Gewässer mit genügend Versteckmöglichkeiten, ähnlich wie im Naturraum. Trotz einiger widersprüchlicher Angaben in den Quellen bleiben die genannten Werte als Durchschnittswerte der Art bestehen.

Besonderheiten

Das Tier Tylomelania sp. „Orange“ zeigt zwei besonders belegte Merkmale. Es bringt lebende Jungtiere zur Welt. Diese Geburtstechnik schützt die Nachkommen und steigert deren Überlebenschancen. Außerdem weist es ein markantes orangenes Schalenmuster auf. Diese Färbung kann als Anpassung an seine Umwelt dienen und hilft, sich vor Fressfeinden zu tarnen. Mehrere unabhängige Quellen bestätigen beide Eigenschaften, wenngleich genaue Zusammenhänge noch weiter erforscht werden müssen.

Vergesellschaftungshinweise

Dieses Tier zeigt ein ruhiges und friedliches Wesen. Es passt gut in Gemeinschaftsbecken mit kleinen Fischen und weiteren Wirbellosen. Tylomelania sp. „Orange“ – Orange Turmdeckelschnecke lebt gerne in Gruppen. Mit pflanzenfressenden Fischen und sanften Garnelen kann sie vergesellschaftet werden. Räuberische Fische und größere Wirbellose sollten jedoch vermieden werden. Eine durchdachte Beckenstruktur mit Verstecken und Rückzugsmöglichkeiten hilft, Stress zu reduzieren. Zudem trägt sie zur Algenreduktion bei.
Größe: Männchen bis zu 4 cm, Weibchen bis zu 6 cm

Erscheinungsbild

Die Schale besticht durch ihre zylindrische Form und mehrere gleichmäßig gewundene Spiralwindungen. Eine durchschnittliche Schalenhöhe liegt bei ca. 30 mm, und die Oberfläche wirkt überwiegend glatt. Leuchtend orange Töne dominieren oft ohne starke Farbübergänge. Tylomelania sp. „Orange“ zeigt keine ausgeprägten stachelartigen Erhebungen, da kleinere Noppen weder in Zahl noch Position konsistent auftreten. Die kleinen Augenstiele sitzen nahe am Kopf, und das robuste Operculum schließt die Schalenöffnung präzise ab.

Zucht und Fortpflanzung

Die Tiere setzen auf Eiablage und interne Befruchtung. Die Eier werden im Körper der Weibchen entwickelt, bevor sie schalenbehaftet abgelegt werden. Die Jungtiere schlüpfen als Miniaturobjekte ohne frei lebende Larvenphase. Die Fortpflanzung verläuft so direkt, dass sich die Jungen schnell als kleine Nachbildungen der Eltern präsentieren. Die Tiere gedeihen am besten bei warmem Wasser und leicht saurem bis neutralem pH-Wert. Eine Temperatur von 26 bis 28 Grad ist optimal. Das Substrat sollte aus feinen Bodenteilchen und organischem Material bestehen, das den Arten naturnah entspricht. Biofilm und Algen bieten eine zusätzliche Nahrungsquelle, die das natürliche Futterangebot ergänzt. Da es sich um Mollusken handelt, tritt ein Häutungsverhalten wie bei Krebstieren nicht auf. Häutung bezeichnet den periodischen Abwurf der äußeren Schicht und ist bei Krebstieren verbreitet. Die Entwicklung der Tiere erfolgt in klar abgegrenzten Stadien. Zunächst wächst die junge Schale, die mit der Zeit härter und größer wird. Innerhalb einiger Monate erreicht der Nachwuchs eine Größe, bei der er sich kaum von den Erwachsenen unterscheiden lässt. Im Aquarium zeigt sich ein ruhiges Verhalten. Die Tiere sind tagaktiv und durchstreifen das Becken auf der Suche nach Nahrung. Oft klettern sie auf Dekorationen und finden in kleinen Verstecken Ruhe. Diese Aktivitäten stehen in enger Verbindung mit den Entwicklungsphasen. Stabilität und gleichbleibende Wasserparameter fördern das Wachstum und die Fortpflanzung. Die harmonische Verbindung von natürlichen Bedingungen und angepasster Fütterung ist für die erfolgreiche Zucht dieser Schnecken entscheidend.
Beckengröße:
Mindestens 50 Liter, idealerweise mit vielen Versteckmöglichkeiten.
Wasserhärte: mittelhart
PH-wert
7,5-8,5
Temperatur:
24-28 °C
Alterserwartung
Zurzeit haben wir keine weiteren Informationen zur Lebenserwartung dieses Tiers.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Schnecke im Aquarium wird mehrmals pro Woche in kleinen Mengen mit frischem Gemüse wie Salat, Gurke und Zucchini gefüttert. Der Futteranteil wird behutsam dosiert und regelmäßig durch Calciumergänzungen unterstützt. Sie sucht aktiv nach Nahrung und frisst meist langsam am Bodengrund.

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Welche Aspekt des Bodengrundes macht nach Deiner Meinung den Unterschied? Ich hielt diese Art ein Jahr auf Sand mit diversen Lochsteinen. Von den 12 Tieren gab es zuletzt nur noch 11 und keinerlei Nachwuchs. Da auch die Vitalität nachließ hatte ich sie in ein anderes Becken gesetzt in dem sich künstlicher, schwarzer Kies (gibt nichts ans Wasser ab) und Basaltsplit als „Unterfütterung“ für die Deko-Steine „Anatolia verde“ befand. Noch im selben Jahr ging´s mit dem Nachwuchs los der nun nach 1 1/2 Jahren mit 5 cm einige der Importtiere überholt hat. Mittlerweile ist die Zahl nicht mehr zu erfassen und… Weiterlesen »

Hallo, ich habe eine orange Felsenschnecke. Seit ca. 3 Monaten. Ca. 7 cm. groß. Seit ca. 4 – 6 Wochen bewegt sie sich überhaupt nicht mehr. Sie lebt noch, weil ab und zu kommt sie fast aus dem Gehäuse, aber dann doch nicht. Ich mache mir echt Sorgen. Was kann ich tun ? Was kann der Grund sein ? Habe Gesellschaftsbecken. 200 Lt. 24 Grad…PH 7,5…..Sie ist sehr schön, ich möchte sie nicht verlieren. Auch habe ich eine ganz kleine Thylo entdeckt. Aber das wundert mich doch sehr, da ich ja nur eine große habe und sie sind ja getrennt… Weiterlesen »

Hallo,Servus mitnannd, habe bei einem Kunden im vorbeigehen ein übles Aquarium gesehen. Ihn überreden können die Fische abzugeben (einen mir, rest Händler). Anbei fand ich eine eig.schöne Turmdeckelschnecke mit orangen Körper,deren hintersten 2 cm richtig zerfressen aussieht.Wobei man nicht wirklich erkennen kann, ob z.B.Krebse genagt haben, Alterserscheinungen sind (Sie ist insgesamt. 7cm lang) oder wie oben beschrieben Mineralmangel die Ursache ist. Hab Ihr ein Quarantänebecken gegeben.Ist langsam agiler und kletterfreudig. Hab mich quasi seit gestern erstmals mit Schnecken befasst. Daher die Fragen : -„reparieren“ Schnecken ihr Haus? – Wie soll ich weiter verfahren? Medikamente? -Geht des Haus kaputt, wenn sie… Weiterlesen »

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