Datum:Vom Ablaichen bis zum Frosch 08.07.2012
Also unsere Zuchtgruppe stammt aus Nigeria und umfasst ca. 15 Tiere. Die Geschlechter
lassen sich sehr einfach an der Kloakenöffnung der Weibchen unterscheiden. Allerdings nur
deutlich bei erwachsenen Tieren. Wir füttern unsere Gruppe täglich, vor allem mit einem
guten Granulatfutter. Von Zeit zu Zeit kann man bei den Weibchen einen Eiansatz erkennen,
denn sie sind deutlich fülliger als die Männchen, die wiederum richtig schlank erscheinen.
Wenn dies der Fall ist, ist es Zeit, die Tiere für einen Zuchtversuch anzusetzen. Dabei
müssen wir die Natur nachahmen und den Tieren einen kräftigen Regenschauer simulieren,
indem wir die Wassertemperatur deutlich absenken. Das machen wir in einem separaten
Aquarium, welches wir mit Kunstpflanzen oder einer Koi-Ablaichbürste bestückt haben. Also
einen Wasserunterschied von ca. 28 ° C auf 18 ° C. Wenn alles vorbereitet ist, setzen wir ein
Paar am Abend in das Zuchtaquarium und decken es gut ab.
Wenn man ein Frühaufsteher ist, kann man die Tiere noch am Morgen beim Klammern
erwischen, ansonsten findet man die Tiere extra im Aquarium, welches voll mit Eiern ist.
Nicht etwa in Laichschnüren, wie wir es von unseren Erdkröten kennen, sondern in kleinen
Gruppen verteilt an den Kunststoffpflanzen oder der Koi-Ablaichbürste. Die Eltern müssen
jetzt raus, ansonsten sammeln sie den Kaviar wieder ein.
Nach ca. 24 Stunden hängen lauter kleine Kommas an den Blättern, die nach weiteren 24
Stunden als Kaulquappen frei schwimmen und nach Futter suchen. Und jetzt kommt der
deutlichste Unterschied zu den Zwergkrallenfröschen, diese sind nämlich in diesem
Stadium Räuber und brauchen Pantoffeltierchen oder kleine, frisch geschlüpfte Artemia,
unsere hingegen sind Filtrierer und mögen am liebsten eine Mischung aus frischer
Bäckerhefe und Spirulinapulver und das täglich. Wenn die Tiere jetzt durch das Aquarium
schwimmen, erinnern sie sehr stark an einen Walhai, der nach Plankton fischt. Nach ca. 8
Wochen haben sich die ersten Tiere zu Fröschen verwandelt, wo sie wiederum sofort, wie
ihre Eltern, nach Granulat am Boden suchen.