Bei guter Fütterung bilden die Weibchen schnell einen Laichansatz aus, der gut erkennbar
ist wenn sie an der Scheibe hängen. Männchen sind an ihrem Backenbart zu erkennen, der
unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Dann beginnt das Weibchen sich ein Männchen
zu suchen und die Balz beginnt. Dabei hängen Weibchen und Männchen nebeneinander
am Laichsubstrat und schlagen mit dem Schwanz. Meist werden die Eier in der Strömung
abgelegt. Dabei werden sowohl Pflanzenblätter, Steine als auch die Aquarienscheibe
genutzt. Bei adulten Tieren kann ein Gelege bis zu 200 Eier umfassen. Nach der Eiablage
und der Befruchtung durch das Männchen verschwindet das Weibchen, von nun an ist es
dem Männchen überlassen sich um das Gelege und die Pflege zu kümmern. Es verlässt das
Gelege nur noch selten und verbringt einen Großteil des Tages damit das Gelege zu putzen
indem es immer wieder mit dem Maul darüber rutscht und unbefruchtete oder verpilzte Eier
wegfrisst. Zu Beginn sind die Eier weißlich und undurchsichtig. Sie entwickeln sich
temperaturabhängig schneller oder langsamer. Nach zwei Tagen sind bei 28° C Larven im
Ei als dunkle Flecken zu erkennen. Nach vier Tagen kann man sie bereits als Jungfische
ausmachen und bei direkter Anstrahlung mit der Taschenlampe bewegen sie sich auch. Ab
jetzt kann man förmlich zusehen wie schnell die Larven sich entwickeln. Am 6. Tag beginnt
bei mir der Schlupf. Das Männchen löst den Schlupf oft aus wenn es die Eier berührt da die
Eischale nun sehr empfindlich ist. Kurz nachdem die Jungwelse geschlüpft sind, beginnen
sie sich im Aquarium zu verteilen. Die Brutpflege ist jetzt beendet und die Kleinen müssen
alleine klarkommen. Möchte man keine extensive Aufzucht betreiben und „der Natur ihren
Lauf lassen“, dann empfiehlt sich ein veralgtes Aquarium mit Mulmecken zur Aufzucht. Wer
täglich abgestorbene Pflanzenblätter entfernt und Algenbestände sofort eliminiert wird mit
der Aufzucht im Aquarium keinen Erfolg haben. Mulmecken, Algen und Pflanzenblätter
bieten den Jungwelsen eine Fülle an Nahrungsquellen die sie dringend benötigen.
Die Alternative lautet: Aufzucht im Einhängekasten. Entscheidet man sich hierfür sollte man
die Larven kurv vor dem Schlupf mit einem Schlauch von der Scheibe absaugen um
nachträgliche, meist aussichtslose, Fangaktionen im Aquarium zu vermeiden. Beim
Absaugen schlüpfen die Larven meistens schon. Dann kann man sie in einen
Einhängekasten überführen und muss sie von nun an täglich mehrmals füttern und auf eine
gute Hygiene achten. Wichtig ist hierbei, dass die Jungtiere „im Futter stehen“ wie es so
schön genannt wird. Junge Sturisoma suchen nicht aktiv nach Futter, man muss es ihnen
wortwörtlich vor die Nase legen. Wenn so viel Futter eingebracht wird leidet natürlich folglich
die Hygiene. Um einen schädlichen Bakterienrasen im Einhängekasten zu unterbinden
kann man den Kasten täglich abpinseln. Als Futter nehme ich zerbröselte Welstabletten,
was am Anfang auch gut funktioniert. Sind die Kleinen größer geworden, kann man auch
Gemüse und Algensteine zum Abraspeln anbieten. Nach einem Monat haben sie ungefähr
35 mm erreicht, nach einem weiteren Monat sind es ~40 mm. Wachsen sie zu Beginn noch
recht zügig, hat man nun den Eindruck als ob das Wachstum stagnieren würde. Für die 10
cm Marke brauchen sie ungefähr dreieinhalb bis vier Monate, erst dann sind sie aus dem
Schlimmsten raus. Viele Jungtiere sterben ohne ersichtliche Gründe, oft kommt es sogar zu
einem Totalausfall bei der Aufzucht. Grund ist meistens unzureichende Hygiene. Das Tolle
an Sturisoma festivum ist, dass sie einem schnell die Gelegenheit geben sich zu
verbessern. Nicht selten sind Weibchen beim Schlupf des ersten Geleges schon wieder
laichvoll und das nächste Gelege steht kurz bevor.