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Sturisoma festivum – „Störwels“
Projektstatus: geschlossen

Sturisoma festivum – „Störwels“

Art

Zuchttiere

2,2

Zuchtgrund

Um einige Jungtiere an Freunde verteilen zu können, die meine Elterntiere sehr schön fanden.

Zuchtaufbau

Das Becken ist ein Standardbecken mit folgenden Maßen 100Lx40Bx40H (160l). Eingerichtet mit einer ca. 5 cm hohen Sandschicht, einigen Steinen und Spalten um weiteren Harnischwelsen Verstecke zu schaffen sowie zwei großen selbstgesammelten Moorwurzeln. Das gesamte Becken wurde mit Vallisneria gigantea bepflanzt und war bereits nach Kurzem vollkommen zu gewuchert. Zwei 30W Leuchtstoffröhren, ein Fluval 4 Innenfilter (1000l/h) und ein 150 W Heizstab bildeten die einzige Technik.

Wasserwerte

Temperatur: 27 – 29° C, Gh: 8° Kh: 4° pH: 7.2 NO3: ~30mg/l NO2: nicht nachweisbar

Futter

Die Sturisoma werden gezielt mit Grünfutter gefüttert, dazu gehören verschiedene Sorten wie Rosenkohl, Kartoffel, Gurke, Paprika und Eisbergsalat. Je nach Verfügbarkeit biete ich ihnen auch Algensteine an. Diese Futtersteine sind sehr beliebt und werden schnell abgefressen. Da die Sturisoma nicht die einzigen Beckeninsassen sind, bekommen sie auch noch weiteres Futter, welches sie ebenfalls annehmen. Meist handelt es sich um Frostfutter wie beispielsweise Mysis, Daphnia und Artemia.

Futtertierzucht

Für Sturisoma ist kein Lebendfutter notwendig. Auch die Jungtiere lassen sich gut ohne aufziehen. Das einzige, was ich speziell vorbereite sind die Algensteine. Dazu lege ich helle, faustgroße Steine in ein flaches Aquarium auf der Fensterbank und lasse sie von Algen überwuchern. Je nach Sonneneinstrahlung und Ausrichtung des Fensters geht dies relativ schnell und man kann ständig frische Algensteine ins Aquarium geben.

Weitere Beschreibungen

Bei guter Fütterung bilden die Weibchen schnell einen Laichansatz aus, der gut erkennbar ist wenn sie an der Scheibe hängen. Männchen sind an ihrem Backenbart zu erkennen, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Dann beginnt das Weibchen sich ein Männchen zu suchen und die Balz beginnt. Dabei hängen Weibchen und Männchen nebeneinander am Laichsubstrat und schlagen mit dem Schwanz. Meist werden die Eier in der Strömung abgelegt. Dabei werden sowohl Pflanzenblätter, Steine als auch die Aquarienscheibe genutzt. Bei adulten Tieren kann ein Gelege bis zu 200 Eier umfassen. Nach der Eiablage und der Befruchtung durch das Männchen verschwindet das Weibchen, von nun an ist es dem Männchen überlassen sich um das Gelege und die Pflege zu kümmern. Es verlässt das Gelege nur noch selten und verbringt einen Großteil des Tages damit das Gelege zu putzen indem es immer wieder mit dem Maul darüber rutscht und unbefruchtete oder verpilzte Eier wegfrisst. Zu Beginn sind die Eier weißlich und undurchsichtig. Sie entwickeln sich temperaturabhängig schneller oder langsamer. Nach zwei Tagen sind bei 28° C Larven im Ei als dunkle Flecken zu erkennen. Nach vier Tagen kann man sie bereits als Jungfische ausmachen und bei direkter Anstrahlung mit der Taschenlampe bewegen sie sich auch. Ab jetzt kann man förmlich zusehen wie schnell die Larven sich entwickeln. Am 6. Tag beginnt bei mir der Schlupf. Das Männchen löst den Schlupf oft aus wenn es die Eier berührt da die Eischale nun sehr empfindlich ist. Kurz nachdem die Jungwelse geschlüpft sind, beginnen sie sich im Aquarium zu verteilen. Die Brutpflege ist jetzt beendet und die Kleinen müssen alleine klarkommen. Möchte man keine extensive Aufzucht betreiben und „der Natur ihren Lauf lassen“, dann empfiehlt sich ein veralgtes Aquarium mit Mulmecken zur Aufzucht. Wer täglich abgestorbene Pflanzenblätter entfernt und Algenbestände sofort eliminiert wird mit der Aufzucht im Aquarium keinen Erfolg haben. Mulmecken, Algen und Pflanzenblätter bieten den Jungwelsen eine Fülle an Nahrungsquellen die sie dringend benötigen. Die Alternative lautet: Aufzucht im Einhängekasten. Entscheidet man sich hierfür sollte man die Larven kurv vor dem Schlupf mit einem Schlauch von der Scheibe absaugen um nachträgliche, meist aussichtslose, Fangaktionen im Aquarium zu vermeiden. Beim Absaugen schlüpfen die Larven meistens schon. Dann kann man sie in einen Einhängekasten überführen und muss sie von nun an täglich mehrmals füttern und auf eine gute Hygiene achten. Wichtig ist hierbei, dass die Jungtiere „im Futter stehen“ wie es so schön genannt wird. Junge Sturisoma suchen nicht aktiv nach Futter, man muss es ihnen wortwörtlich vor die Nase legen. Wenn so viel Futter eingebracht wird leidet natürlich folglich die Hygiene. Um einen schädlichen Bakterienrasen im Einhängekasten zu unterbinden kann man den Kasten täglich abpinseln. Als Futter nehme ich zerbröselte Welstabletten, was am Anfang auch gut funktioniert. Sind die Kleinen größer geworden, kann man auch Gemüse und Algensteine zum Abraspeln anbieten. Nach einem Monat haben sie ungefähr 35 mm erreicht, nach einem weiteren Monat sind es ~40 mm. Wachsen sie zu Beginn noch recht zügig, hat man nun den Eindruck als ob das Wachstum stagnieren würde. Für die 10 cm Marke brauchen sie ungefähr dreieinhalb bis vier Monate, erst dann sind sie aus dem Schlimmsten raus. Viele Jungtiere sterben ohne ersichtliche Gründe, oft kommt es sogar zu einem Totalausfall bei der Aufzucht. Grund ist meistens unzureichende Hygiene. Das Tolle an Sturisoma festivum ist, dass sie einem schnell die Gelegenheit geben sich zu verbessern. Nicht selten sind Weibchen beim Schlupf des ersten Geleges schon wieder laichvoll und das nächste Gelege steht kurz bevor.

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