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Daphnia sp.

Daphnia_spec - By Mike Krüger at de.wikipedia [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0) or GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html, from Wikimedia Commons
By Mike Krüger at de.wikipedia [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0) or GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html, from Wikimedia Commons
Systematik

Stamm Arthropoda (Gliedertiere)
Unterstamm Crustacea (Krebstiere)
Klasse Anostraca (Kiemenfüßer)
Ordnung Branchiopoda (Blattfußkrebse)
Unterordnung Cladocera (Wasserflöhe)
Familie Daphniidae
Gattung Daphnia
Art magna, pulex 

Die Systematik erhebt keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit. Die wissenschaftliche Welt ist sich in der Zuordnung der Gliedertiere noch nicht einig und es ist auch noch vieles im Fluß. Wer eine andere Einteilung für besser hält, kann gerne Kontakt zu uns aufnehmen, um das zu diskutieren.

Allgemeine Zuchtbedingungen

Gläser, Eimer und Aquarien bzw. große (Metzger-/ Maurer-)Kübel (max. 60 l Inhalt) mit entsprechend geringem Wasserstand.

Keine Wasserpflanzen einsetzen – bei Anwesenheit von Wasserpflanzen funktioniert die Wasserfloh-Zucht in aller Regel nicht. Dazu paßt auch die Beobachtung, daß Gewässer, in denen massig Wasserflöhe vorkommen, meist keine Wasserpflanzen enthalten.

Algenaufwuchs vermeiden – auch festsitzende Algen zählen im oberen Sinne zu den Wasserpflanzen und behindern die Zucht.

2 – 3 Behälter parallel sind, wie bei jeder Lebendfutterzucht, als „Versicherung” anzuraten. Dann sollten die jeweiligen Behälter aber auch nicht völlig identisch behandelt werden.

Licht: Das Licht von in der Nähe stehenden Aquarien oder indirektes Tageslicht sind völlig ausreichend.

Daphnia sp. gedeihen an mittelhellen Standorten, sterben unter Umständen aber bei direkter Sonneneinstrahlung oder HQL/HQI-Bestrahlung insbesondere in kleinen Behältern in wenigen Stunden ab.

Temperatur: Das Optimum zur Zucht liegt zwischen 20 und 25 °C. Weniger günstig sind 15 – 18 °C (gebremste Vermehrung) und Temperaturen über 30 °C (Umkippen des Wassers, kontrolliert bei wenig Futter aber für ca. 14 Tage durchführbar).

Futter: Hefe, Futteralgen, Trockenfutter, Preis-Microplan, Artemia-Aufzuchtfutter, Brennnessel- oder Fadenalgenpulver.

Vorzugsweise eine in einer kleinen Wassermenge aufgeschlämmte Trocken- oder Bäckerhefe, welche tropfenweise dem Zuchtbehälter zugegeben wird, bis eine leichte Trübung eintritt. Die Trübung sollte innerhalb eines Tages wieder verschwunden sein.

Hefeaufschlämmungen sollten binnen weniger Stunden (am besten am gleichen Tag) verwendet werden. Bei ungekühlter Aufbewahrung verdirbt sie in 1 – 3 Tagen und bei Zugabe an die Wasserflöhe stirbt die ganze Zucht innerhalb weniger Stunden ab!

Aufschlämmungsbehälter nicht dicht verschließen! Es bilden sich Gärgase, welche den Behälter zum Platzen bringen können.

In der Anfangsphase lieber etwas vorsichtiger füttern, besonders bei Anwendung der Hefeaufschlämmung. Besser zwei mal täglich (morgens und abends) wenig einträufeln als eine Fütterung (bis zum trüb werden) pro Tag.

Neuansatz

Zuchtansatz in 5 – 10 l Behälter einbringen und innerhalb von 1 – 2 Wochen nach und nach mit Aquarienwasser oder abgestandenem Leitungswasser auffüllen, ausreichende Vermehrung der Wasserflöhe vorausgesetzt. Dabei das jeweilige Wasservolumen der größeren Wasserflohdichte anpassen.

Man kann den braunen, flockigen, nach Walderde riechenden Filterschlamm eines eingefahrenen Filters zusetzen (der Filterschlamm darf unter keinen Umständen glitschig-weiß sein oder zu dick eingefüllt werden). Dieser Bodenmulm ist wichtig als Puffer und Nährstofflieferant sowie zur positiven Entwicklung von weiteren Bakterienkulturen.

Sonstiges

Schnecken sind unverzichtbar!

Ein dichter Besatz von Schlammschnecken oder amerikanischen Posthornschnecken ist für eine reibungslose Zucht unabdingbar (Turmdeckelschnecken können auch verwendet werden, Apfelschnecken sind zu empfindlich und sterben ab). Schnecken nehmen am Bodenmulm-Kreislauf aktiv teil, indem sie einen Teil des Mulms und vor allem die sich sonst zersetzenden Häutungsrückstände der Wasserflöhe aufnehmen. Wenn Trockenfutter zugegeben wird, dient das ausschließlich der Fütterung der Schnecken, nicht der Daphnien.

In der Anfangsphase ist die indirekte Ernährung der Wasserflöhe eher hilfreich, indem nicht die Daphnien, sondern die Schnecken mit Trockenfutter ernährt werden (das erfordert etwas weniger Fingerspitzengefühl).

Das Trockenfutter muß aber spätestens am zweiten Tag von den Schnecken gefressen sein, wenn es zum Schimmeln kommt, verkleben die Fühler der Flöhe.

Mit der Zeit ist der Boden des Behälters locker bedeckt von Schneckenausscheidungen. Diese werden nicht abgesaugt, denn sie bilden die Grundlage zur Entwicklung einer Vielzahl von Mikroorganismen, die die Daphnia als Futter verwerten.

Gibt es tote Schnecken, sind diese sofort zu entfernen.

Bei Massensterben der Wasserflöhe sind diese sofort durch Absaugen zu entfernen, um ein völliges Umkippen des Zuchtbehälters zu vermeiden.

Ansonsten ist der Verdunstungsverlust regelmäßig durch Aquarienwasser zu ersetzen.

Wasserwechsel oder sonstige Veränderungen sind angesagt, wenn:

  • die Wasserschnecken keine Laichballen mehr ansetzen.
  • viele bzw. sehr viele Wasserflöhe Dauereier entwickeln (= verschlechterte Umweltbedingungen).
  • der Bodengrund sich infolge von Gasbildung vom Boden löst und nach oben schwebt (vor allem im Sommer).
  • sich festsitzende Algen bilden. Wasserflohzucht toleriert nur sehr spärlichen Algenaufwuchs (besser ganz vermeiden).

Quelle: www.drak.de – Dr. Andreas Kremser

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