Herkunft:
UrsprΓΌnglich von Ostafrika bis Asien verbreitet, mittlerweile fast ΓΌberall anzutreffen.
Beschreibung:
Die malaiischen Turmdeckelschnecken, welche auch Nadel-KronenschneckenΒ oder einfach auch nur TurmdeckelschneckenΒ (kurz: TDS) genannt werden, stammen ursprΓΌnglich aus Ostafrika und Asien, sind jedoch inzwischen viel weiter verbreitet. Diese kleinen Kriecher sind sehrΒ faszinierend und ΓΌberausΒ nΓΌtzlich, denn sieΒ vertilgenΒ Futter- und Pflanzenreste, lockernΒ den Bodengrund Γ€hnlich wie RegenwΓΌrmerΒ auf und bringenΒ NΓ€hrstoffe zu den Pflanzenwurzeln.
Aber nicht nur das, man kann an ihnen auch einiges zur WasserqualitΓ€t entnehmen. Normalerweise sind sie eher lichtscheu und verbringen den Tag ΓΌber im Bodengrund. Nachts kommen sie dann raus und suchen das Aquarium fleiΓig nach Futter ab. Kann man sie jedochΒ tagsΓΌber in Massen die Scheiben hochschleichen sehen, dann stimmt in den meistenΒ FΓ€llen etwas mit der WasserqualitΓ€t nicht, wie unter anderem starke Schadstoffbelastung, Faulgase im BodengrundΒ oderΒ Sauerstoffmangel und da wΓ€re es schon ratsamΒ alles mal durchzuchecken. Vereinzelt oder in kleinen Gruppen kann man sie aber dennoch am TagΒ beobachten, zum Beispiel dann wenn es wasΒ zum naschenΒ gibt, denn vorgesetztes Futter lassen sie sich natΓΌrlich auch nicht entgehen.
Die Haltung dieser kleinen HelferleinΒ ist nicht schwer. AquarienΒ ab etwaΒ 20 Liter sind gutΒ geeignet fΓΌr eine kleine Gruppe. An die Wasserwerte und Temperatur werden kaum AnsprΓΌche gestellt, solange sie nicht ins Extreme gehen. Selbst in Brackwasser sollen sie vorkommen, jedoch hat aquabits hierzu keine eigenen ErfahrungenΒ und gehen deswegen auch nicht weiter darauf ein.Β In sehr weichem undΒ saurem Wasser kΓΆnnen, wie bei anderen Schneckenarten auch,Β allerdingsΒ mehr oder weniger GehΓ€useschΓ€den auftreten, denen man mit speziellem SchneckenfutterΒ undΒ verschiedenen Tonmineralien (Montmorillonit) gut entgegenwirken kann.
Als Bodengrund ist feiner, nicht scharfkantiger Sand oderΒ Kies gut geeignet, welcher von den Schnecken wenigeΒ Zentimeter tief durchgraben wird. An die restliche Einrichtung stellen sie ebenfalls keine grΓΆΓeren AnsprΓΌche und selbst Pflanzen werden nicht weiter beachtet, auΓer daΓ es mal passieren kann, daΓ eine noch nicht gut verwurzelte mal versehentlich ausgegraben wird.
Die Vergesellschaftung klappt mit allem sehr gut, was ihr nicht auf den Leib rΓΌckt. So sind unter anderem diverse schneckenfressende Schmerlenarten, Kugelfische und RaubschneckenΒ nicht wirklich als Mitbesatz geeignet.
Malaiische Turmdeckelschnecken sind normalerweise getrenntgeschlechtlich, doch nach mehreren Berichten (u.a. auf Crustahunter.de), die aquabits bisher lesen konnte,Β kommen wohl in den Aquarien bei aquabits nur weibliche Tiere vor, die sich durchΒ Parthenogenese (Jungfernzeugung) vermehren. So ist demnach jeder NachkommeΒ dieser lebendgebΓ€renden SchneckenΒ im Grunde genommen ein Klon des Muttertieres.
Vom optischen her besitzen die Turmdeckelschnecken, wie es der Name erahnen lΓ€sst, ein langes und spitz zulaufendes GehΓ€use mit einem Deckel, den sie schlieΓen kΓΆnnen wenn sie sich in ihr GehΓ€use zurΓΌckziehen. Die GehΓ€usefarbeΒ variiert von hellbeige bis braun, meist noch mit ein paar Streifen oder Flecken am GehΓ€use und einem kleinen Kranz vorne. Die FΓΌhler sind relativ kurz und gleichmΓ€Γig dΓΌnn und sind wie die lange Nase grau-schwarz gefleckt. Weiterhin sind sie Kiemenatmer, was es noch zu einem Punkt bringt.
Aquabits ist es schon mehrmals passiert, daΓ bei einem Bodengrundwechsel bzw. wenn ein Aquarium abgebaut wird, TurmdeckelschneckenΒ im Bodengrund ΓΌbersehen wurden. Den alten Bodengrund lagern sie grundsΓ€tzlichΒ erstmal feucht in einem Eimer und meist kommen die Turmdeckelschnecken dann nach kurzer Zeit zum Vorschein, wo man sie einfach absammel kann. Liegen aber noch weiter unten Schnecken, so kapseln sie sich ein und kΓΆnnen dort unter UmstΓ€ndenΒ sogar lΓ€ngere Zeit im feuchten Bodengrund ΓΌberdauern. Aquabits persΓΆnlicher Rekord liegt hier bei knappΒ 6 Monaten. Aquabits wollte diesen gebrauchten, immer noch leicht feuchten Bodengrund wieder benutzen und hat ihn fein sΓ€uberlich unter flieΓendem Wasser durchgesiebt. Dabei sind ein paar der Turmdeckelschnecken aufgetaucht, die sie in einen kleinen Becher mit etwas Wasser gegeben hatten.Β Nach wenigen Minuten βtautenβ die Schnecken schlieΓlich auf und krochen munter herum. Nach langsamer EingewΓΆhnung per TrΓΆpfchenmethode, denn auch die Kiemen mΓΌssen sich erstmal wieder umstellen,Β konnten sie dann wiederΒ in ein Aquarium einziehen. Bitte unbedingt beachten! Aquabits empfiehlt auf keinen Fall das nachzumachen und kΓΆnnen hierauf auch keine Garantie geben, da mit Sicherheit ein paar Faktoren zusammen kommen mΓΌssen, damit das klappt, mΓΆchten aber dennochΒ aufzeigen, daΓ diese Turmdeckelschnecken doch recht robust und immer wieder beeindruckend sind.
Temperatur: 10-30Β°C pH: 6 bis 8 KH: 1-15 GH: 5-25 Leitwert: Β ErnΓ€hrung:Zucht:LebengebΓ€rendBesonderheiten:
Quelle:
Bittner – aquaBits