Hypancistrus sp.

Deutscher Name: L‑66‑Harnischwels

Herkunft:
Brasilien, Südamerika
Farben:
gelb, schwarz, weiß
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Hypancistrus zebra
Gattung: Hypancistrus
Familie: Loricariidae

Beschreibung

Hypancistrus sp. (L 66) gehört zur Familie der Salmler und zu den Plattenwelsen. Der wissenschaftliche Name lautet Hypancistrus sp. Die Art hat einen gepanzerten, flachen Körper und eine gebrauchte runde Schnauze. Durchschnittlich wird ein Wert von etwa 12 Zentimetern Länge erreicht. Die Fische tragen ein fleckiges Muster, das als Tarnung dient. Die gemessene Wassertemperatur beträgt im Mittel 26 Grad Celsius, bei einem pH-Wert von ca. 7. Ihre natürlichen Lebensräume findet man in kleinen, fließenden Flüssen mit klarem, sauerstoffreichem Wasser. Hier bieten Felsen und Höhlen den Fischen Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Auffällig ist ihr nachtaktives Verhalten; sie verstecken sich tagsüber und suchen nachts nach Nahrung. Die Art passt sich durch ihren stark entwickelten Saugmund an starke Strömungen an, was ihr in der Natur sowie im Aquarium Stabilität gibt. Im heimischen Aquarium sollte man auf eine strömungsreiche Wasserführung und zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten achten. Unterschiedliche Quellen machen jedoch teilweise schwankende Aussagen zu genauen Lebensraumparametern.
Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: gut

Besonderheiten

Hypancistrus sp. (L 66) besticht durch markante Muster und elegante Linien. Sein ruhiges, zurückhaltendes Verhalten sowie die unkomplizierte Haltung machen ihn zu einem anspruchsvollen, aber reizvollen Zierfisch. Es sind keine besonderen Merkmale bekannt.

Vergesellschaftungshinweise

Hypancistrus sp. (L 66) ist ein Vertreter der Harnischwelse, der im natürlichen Habitat, den felsigen Uferbereichen des Rio Xingu in Brasilien, meist einzelgängerisch oder in lockeren Gruppen lebt, wobei die Tiere territoriale Ansprüche zeigen und sich bevorzugt in Höhlen oder Spalten aufhalten. Für die Aquarienhaltung des Königstigers (so der deutsche Handelsname) empfiehlt sich daher die Pflege als Paar oder in einer kleinen Gruppe von 3–5 Tieren, wobei ausreichend Versteckmöglichkeiten und Sichtschutz geboten werden müssen, um Stress und Revierstreitigkeiten zu minimieren. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie Salmler oder kleine Bärblinge sowie andere friedliche Bodenbewohner wie Corydoras-Arten, sofern genügend Platz und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische, die als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten, die die zurückhaltenden Hypancistrus stressen würden; auch langflossige Fische sind ungeeignet, da es gelegentlich zu Flossenzupfen oder Konkurrenz um Verstecke kommen kann.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen im ausgewachsenen Zustand deutlich länger ausgeprägte, spitz zulaufende Odontoden auf, vor allem an Kinn und Flanken, sowie einen breiter gestalteten Kopf- und Kieferbereich aus. Weibchen dagegen präsentieren einen rundlicheren, weniger markanten Körperbau mit einem in der Laichzeit oft voluminöseren Bauch.
Größe: Männchen: bis zu 11 cm, Weibchen: 12-15 cm

Haltungstipps / Pflege

Der Hypancistrus sp. (L 66) benötigt ein großzügig eingerichtetes Aquarium von mindestens 200 Litern, das mit natürlichen Steinen, Wurzeln und Höhlen als Versteckmöglichkeiten ausgestattet wird, um seinen natürlichen Lebensraum bestmöglich zu simulieren. Wichtig ist, dass der Bodengrund aus feinem Kies oder Sand besteht, der eine gute Durchlüftung des Substrats ermöglicht. Die Wasserwerte sollten konstant im Bereich eines pH-Werts von 6,0 bis 7,0 sowie einer weichen bis mittleren Härte liegen; regelmäßige wöchentliche Teilwasserwechsel von etwa 20–30% und eine leistungsstarke Filteranlage sind daher unerlässlich, um die Wasserqualität zu sichern. Ebenfalls essenziell ist die Temperaturstabilität, idealerweise zwischen 26 und 28 °C. In Sachen Fütterung sollte auf eine abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung geachtet werden, bei der auf spezielles Flake-, Pellet- und Ergänzungsfutter wie Lebend- oder Frostkost (beispielsweise Mückenlarven oder Blutwürmer) gesetzt wird, um den hohen Eiweißbedarf des Fisches zu decken; überschüssiges Futter ist zeitnah zu entfernen, um Verschmutzungen zu vermeiden. Eine regelmäßige Reinigung des Aquariums inklusive des Bodengrunds sowie der Dekorationen und eine behutsame Pflege der Technik verhindern Stress und Krankheiten, sodass der Hypancistrus sp. (L 66) langfristig in einer artgerechten Umgebung gedeihen kann.
Wasserhärte:
weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
26-28 °C
Beckengröße:
80 cm Breite und 200 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Hypancistrus zeichnet sich durch ihre speziellen Ansprüche an Wasserqualität und Aquariengestaltung aus, die für eine erfolgreiche Zucht und Fortpflanzung essenziell sind. Dabei sollten stabile, leicht saure bis neutrale Wasserwerte (pH ca. 6,5–7,5) und Temperaturen zwischen 26 und 28 °C gewährleistet sein, während ein behutsam strukturierter Lebensraum mit zahlreichen Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten ideale Bedingungen für das natürliche Paarungsverhalten bietet. In der Laichphase bereiten sich die Tiere aktiv vor, indem sie geeignete Höhlen oder künstliche Unterschlüpfe auswählen, da hier die Eier abgelegt und vom Männchen oftmals bewacht werden, um sie vor Fressfeinden zu schützen. Die anschließende Aufzucht der Jungtiere erfordert eine sorgfältige Fütterung mit fein abgestimmtem, zunächst mikroskopisch kleinem Futter (z. B. Infusorien), das schrittweise auf größere Partikel umgestellt wird, um den Nachwuchs bestmöglich zu unterstützen. Hypancistrus sp. (L 66) gilt daher als ein faszinierender, aber anspruchsvoller Zierfisch, dessen erfolgreiche Reproduktion vor allem durch präzise Kontrolle der Wasserwerte, artgerechte Einrichtung und ein behutsames Management der Laich- und Aufzuchtsituationen erreicht wird.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein klarer Karnivor, da sie sich in der Natur überwiegend von tierischer Nahrung wie kleinen Krebstieren und Insektenlarven ernährt; eine reine Pflanzenkost würde zu Mangelerscheinungen führen, während eine ausschließliche Fleischkost ohne Ballaststoffe die Verdauung belasten kann. Als Hauptfutter empfiehlt sich ein hochwertiges, fleischhaltiges Trockenfutter, das etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen sollte. Ergänzend sollte 2- bis 3-mal pro Woche abwechslungsreiches Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und rote Mückenlarven angeboten werden, wobei gelegentlich auch blanchiertes Gemüse wie Zucchini oder Spinat gereicht werden kann, um die Verdauung zu unterstützen. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, alternativ können pro Fisch 4–6 Mückenlarven verfüttert werden; Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Portionen unerlässlich sind.
Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
10–15 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Hypancistrus sp. (L 66) kommt in den tropischen Regenwaldgebieten Südamerikas vor, wo er in klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern anzutreffen ist, die oft in schroffen, felsigen Regionen mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten verlaufen. In seinem natürlichen Lebensraum finden sich Wasserparameter mit einem pH-Wert von etwa 6,0 bis 7,5, weichen bis mittelharten Wasserbedingungen sowie Temperaturen, die gewöhnlich zwischen 24 und 28 °C liegen. Außerdem zeichnen sich die Gewässer durch eine abwechslungsreiche Umgebung mit viel Unterwasserstruktur, wie Steinen, Wurzeln und umgestürzten Baumstämmen, aus, was ideale Rückzugsorte und Nahrungsquellen bietet und den Tieren ein naturnahes Habitat garantiert.

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