Du hast dich dazu entschlossen, Garnelen in deinem Aquarium zu pflegen? (Infos zu diesen Wasserbewohnern findest du hier) Eine bunte und spannende Aufgabe! Nun geht es an die Planung und Einrichtung deines Beckens. Beachte: So verschieden die unterschiedlichen kleinen Krustentiere sind, so ist es auch mit ihren Ansprüchen und Verhaltensweisen.
Sind alle Fragen geklärt, ist die Einrichtung danach ein Kinderspiel.
Garnelen halten sich besonders gerne am Boden auf, deswegen sollte die Grundfläche des Beckens möglichst groß sein. Auch auf der Dekoration lassen sie sich gerne nieder. Steine, Wurzeln, Wohnhöhlen und Wasserpflanzen gehören daher unbedingt in das Zuhause der Garnelen.
Du kannst bereits in einem kleinen Becken, ein sogenanntes Nano-Aquarium (mit 10 bis 30 Litern), einige Zwerggarnelen halten. Da die Tiere in einer Gruppe leben, solltest du mindestens zehn Garnelen zusammen halten. Einfacher und mehr Freude hast du allerdings bei Aquarien mit mehr als 54 Liter, in dem natürlich auch mehr Garnelen leben können.
Bei der Einrichtung beginnst du mit dem Bodengrund. Alles Wichtige zum Bodengrund liest du hier nach. Am besten verwendest du bei Garnelen einen feinen Untergrund, der nicht zu durchlässig ist und auf dem die Tiere das Futter leicht finden. Ein feiner Untergrund sorgt dafür, dass nicht so viel Futter zwischen den Steinen versinkt. Bei gröberem Kies könnten die Zwerggarnelen das Futter zwischen den Kieskörnchen nicht erreichen und er würde die Wasserqualität belasten. Übrigens: Die Bodengrundfarbe beeinflusst die Färbung der Zwerggarnelen. Während viele Arten auf hellem Sand farbloser erscheinen, zeigen sie auf dunklem Boden intensivere Farben.
Kräftiger Pflanzenwuchs sorgt für gesundes Wasser, denn die Pflanzen entziehen dem Wasser Nährstoffe. Diese Nährstoffe entstehen beispielsweise durch Futter, die Fische (die müssen nämlich auch mal aufs Klo) und das Zersetzen von Pflanzenresten.
Eine Bepflanzung des Garnelenbeckens mit Moos und feinblättrigen Pflanzen, (ihr Aussehen erinnert an Zweige eines Tannenbaums) ist sinnvoll und unbedingt notwendig. Diese Pflanzen haben Namen wie Grüne Haarnixe, Grobblättriger Hornfarn oder Kleinblättriger Rotala.
Gut beobachten kannst du die Garnelen übrigens auch, wenn sie die Moospolster abweiden. Damit die Pflanzen im Garnelenaquarium gut gedeihen, verwendest du am besten aktiven Bodengrund. Mehr dazu erfährst du unter „Bodengrund und Nährboden“. Wichtig ist natürlich, dass die Bepflanzung immer zur Größe des Aquariums passt. Ist das Becken zu dicht bepflanzt, kannst du möglicherweise deine Garnelen gar nicht mehr beobachten.
Auf Dünger solltest du im Garnelenaquarium allerdings verzichten, denn es könnten Stoffe wie Kupfer darin sein, die gefährlich sind für deine Tierchen. Moose und die entsprechenden Wasserpflanzen sollten auch ohne Dünger problemlos in deinem Aquarium gedeihen.
Ganz wichtig für ein gut funktionierendes Aquarium ist ein technisches Helferlein: die Filterung. Die sorgt dafür, dass deine Wasserbewohner genügend Sauerstoff bekommen. In der Natur bekommen die Tiere durch Strömung und Wasserschlag Sauerstoff. Im Aquarium übernimmt diese Aufgabe der Filter.
Bei der Wahl des Filters musst du vor allem darauf achten, dass die Garnelen und insbesondere die noch kleineren Jungtiere nicht vom Filter eingesogen werden können. Die Turbine im motorbetriebenen Innenfilter können deine Schützlinge nämlich schwer verletzen. Um das zu vermeiden, kannst du das Einsaugrohr mit einem Schwamm oder einem feinen Netz sichern. Kleiner Trick: Bei Innenfiltern hat es sich als guter Schutz erwiesen, einen Damen-Nylonstrumpf (ein Stück Seidenstrumpfhose) über den Innenfilter zu ziehen, sollte dieser nicht garnelensicher sein. Die Filterung über Luft mittels Schwammfilter und Luftheber ist für die Garnelen ungefährlich.
Garnelen fühlen sich im Süßwasser wohl und bevorzugen eine Wassertemperatur zwischen 19 und 25 Grad. Ein so genannter Regelheizer hilft dir, die gewünschte Temperatur einfach und sicher einzustellen.
Du hast einen Bodengrund eingefüllt, den richtigen Filter eingesetzt und für eine schöne Bepflanzung gesorgt? Jetzt ist ein wenig Geduld gefragt – denn deine Garnelen dürfen noch nicht sofort einziehen! Zunächst musst du die sogenannte Einlaufphase abwarten. In dieser Zeit muss sich das Wasser samt Pflanzen und den wichtigen Bakterien, die erst entstehen, auf die Garnelen vorbereiten. Das dauert mindestens zwei Wochen, besser sind drei bis vier Wochen. Startzeitpunkt ist, wenn das Wasser eingefüllt und der Filter rund um die Uhr läuft. Einziehen können deine Tiere, wenn folgende Bedingungen erreicht sind (eine genauer Erklärung zu diesen wichtigen Bedingungen und wie du sie überprüfen kannst, liest du hier:
Einst steht fest: Am besten ist es für Garnelen, wenn sie unter sich bleiben, also das Becken nur mit Artgenossen teilen. Dort zeigen sich die Garnelen dann auch häufig. Aber du kannst sie auch mit bestimmten Fischarten halten. Dabei musst du sehr genau darauf achten, mit welchen Fischen sich deine Garnelen verstehen.
Beachte auch: Setzt du kleine Fische hinzu, leben die Garnelen etwas versteckter. Dennoch
Verstecke sind auch noch aus einem anderen Grund wichtig: Garnelen wachsen nicht wie Fische, sie häuten sich. Dabei können sie ganz schön an Größe zulegen. Die Häutung ist für die Garnelen ein gefährliches Ereignis. Denn für Stunden bis Tage ist ihr sonst schützender Panzer weich, was sie gegenüber Fressfeinden und manchmal auch gegenüber den eignen Artgenossen hilflos macht. Deshalb sind Höhlen und Spalten wichtig, damit sie sich vor Angreifern verstecken können.
Wie ein Garnelenaquarium eingerichtet wird, kannst du anhand unserer Bildanleitung nachvollziehen und einfach zu Hause nachmachen.
Und wenn du doch mal nicht weiter kommst mit deinem Aquarium, eine Frage oder Anregungen hast: Schreib‘ Mr. Fishy!
Wir haben Ende 2018 dieses neue Format gestartet und werden in Zukunft auf diesem Kanal alles abdecken, was dich als Aquarianer unterstützt und dir hilft, dein Aquarium besser und gesünder zu betreiben.
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