Ancistrus sp.

Deutscher Name: Antennenwels

Herkunft: Brasilien, Südamerika
Farben: braun, gelb, schwarz
Schwierig: Einfach (Fortgeschrittene Anfänger)
Gattung: Ancistrus
Art: Ancistrus dolichopterus
Familie: Loricariidae

Beschreibung

Ancistrus sp. – L 107/L184 gehört zur Familie der Loricariidae. Der wissenschaftliche Name lautet Ancistrus sp. Sein Körper ist abgeflacht und mit kleinen Knochenplatten bedeckt. Die Art erreicht im Schnitt eine Länge von ca. 11 cm. Das Maul ist saugfähig und ideal für das Abkratzen von Algen. Die Färbung ist meist dunkel mit hellen Flecken, die im Laufe des Lebens an Intensität zunehmen. In seinem natürlichen Lebensraum, meist in den Flüssen und Bächen Südamerikas, spielt Sauerstoffgehalt eine große Rolle. Er sucht in natürlichen Ritzen und Höhlen Schutz und Nahrung. Ancistrus sp. zeigt ein ausgeprägtes Territorium und greift Eindringlinge an. Im Aquarium wird ein ähnliches Klima empfohlen, mit Temperaturen um die 25 °C und viel Versteckmöglichkeit, um Stress zu vermeiden. Einige Verhaltensweisen deuten auf soziale Kontakte hin, wobei individuelle Unterschiede auftreten können.
Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: neutral
Verträglichkeit mit Wirbellosen: gut

Besonderheiten

Ancistrus sp. – L 107/L184 besticht durch sein markantes Bartgesicht sowie eine variantenreiche Körperfärbung und -musterung. Der Fisch zeigt ein ruhiges, nachtaktives Verhalten und überzeugt als effektiver Algenreiniger. Mit moderatem Pflegeaufwand und hoher Anpassungsfähigkeit hebt er sich von anderen Zierfischen ab.

Vergesellschaftungshinweise

Ancistrus sp. zählt zu den in der Aquaristik beliebten Gattungen, deren Einzelhaltung häufig den geringsten Stress verursacht und somit zur Gesundheit der Tiere beiträgt. Bei einer Vergesellschaftung sollte daher besonders darauf geachtet werden, ruhige und friedliche Beifische auszuwählen, die den zurückhaltenden Charakter unterstützen, während aggressive oder zu aktive Arten ebenso wie sehr kleine Fische, die als potenzielle Beute wahrgenommen werden könnten, vermieden werden müssen. Ebenso sollten Arten mit langen Flossen zurückhaltend eingesetzt werden, da diese oft zu erhöhter Konkurrenz und Aggression führen können. Ancistrus sp. – L 107/L184 lässt sich optimal in ein solches Konzept integrieren, wobei die Empfehlungen primär auf Informationen von my-fish.org sowie ergänzend auf Quellen wie g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de und aquaristik-profi.com basieren.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen einen deutlich ausgeprägteren Bartelwuchs am Schnauzenbereich auf, während diese bei Weibchen schwach ausgeprägt oder ganz fehlend sind. Zudem wirkt der Kopf der Männchen schmaler und mit prominenteren Fortsätzen, während Weibchen einen rundlicheren Kopf und einen stämmigeren Körperbau besitzen.
Größe: Männchen: bis zu 10.7 cm, Weibchen: 10.7-18.4 cm

Haltungstipps / Pflege

Ancistrus sp. – L 107/L184 benötigt ein artgerechtes Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, vorzugsweise durch Wurzeln, Felsen oder spezielle Höhlen, die ihm Rückzugsmöglichkeiten bieten. Eine Einrichtung mit viel lebender Bepflanzung und weichem, sandigem oder feinkörnigem Substrat fördert sein Wohlbefinden, während natürliche Dekorelemente und ein mäßig strömendes, gut durchlüftetes Wasser einen naturnahen Lebensraum schaffen. Die Wasserwerte sollten konstant gehalten werden, bevorzugt ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5, eine Temperatur von etwa 24 bis 27 °C und geringe Härte; regelmäßige Teilwasserwechsel von ca. 25 bis 30 Prozent und eine effektive Filterung sind essenziell, um Schadstoffkonzentrationen zu vermeiden. Bei der Fütterung kommt es auf eine abwechslungsreiche Ernährung an: Neben handelsüblichen Aufsaukorpulen oder Tabletten, die reich an pflanzlichen Bestandteilen sind, profitieren Ancistrus von frischen Gemüsesorten wie Zucchini oder Gurke, die als Ergänzung dienen – gelegentliches Füttern von kleinen tierischen Proteinen kann ebenfalls angeboten werden. Die regelmäßige Reinigung des Beckens, inklusive Entfernen von Algenresten und Abbau von Futterresten, sowie eine sorgfältige Wartung der Technik sichern nicht nur eine optimale Wasserqualität, sondern auch die langfristige Gesundheit dieses friedlichen und nützlichen Algenfressers.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,5-7,5
Temperatur:
22-26 °C
Beckengröße:
107 cm Breite und 184 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Ancistrus zählt zu den robusten und pflegeleichten Zierfischen, die sich in einem gut bepflanzten Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, stabilen Temperaturen von 24 bis 28 °C und einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert besonders gut vermehren lassen; die optimalen Zuchtbedingungen umfassen zudem sauberes Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt sowie regelmäßige, ausgewogene Ernährung, um die Konditionen zur Paarung zu fördern. Während der Fortpflanzungsphase baut das Männchen ein Revier auf, reinigt eine geeignete Höhle oder Bunker, an denen sich Weibchen orientieren, um ihre Eier abzulegen, wobei die befruchteten Eier an den inneren Wänden der Höhle haften und durch das anhängende Männchen bewacht und gepflegt werden. Die im geschützten Raum entworfenen Larven ernähren sich zunächst von Mikroorganismen wie Infusorien, bis sie selbstständig größere Futtermittel aufnehmen können. Ancistrus sp. – L 107/L184, dessen charakteristische Barteln und besondere Anpassungsfähigkeit diesen Artwert auszeichnen, erfreut sich daher großer Beliebtheit unter Aquarianern, da er neben einfachen Haltungsbedingungen auch ein interessantes und fürsorglich betreutes Fortpflanzungsverhalten bietet.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist als reiner Fleischfresser einzustufen, weshalb Futtermittel mit hohem pflanzlichen Anteil, wie herkömmliches Flockenfutter, ungeeignet sind. Es wird eine abwechslungsreiche Fütterung empfohlen, bei der als Hauptfutter ein fleischhaltiges Trockenfutter eingesetzt wird – ähnlich den speziellen Produkten für Kampffische wie „Tetra Betta“ – und zusätzlich Lebend- oder Frostfutter, beispielsweise Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe, gereicht wird. Eine täglich verabreichte Menge von etwa 4–6 Mückenlarven pro Fisch ist ideal, wobei darauf zu achten ist, dass keine Futterreste im Aquarium verbleiben, um eine Wasserbelastung zu vermeiden.
Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
8–15 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Ancistrus sp. – L 107/L184 bewohnt in der Natur vorwiegend die klaren, sauerstoffreichen Fließgewässer und Nebenflüsse des Amazonasbeckens, die von dichten Regenwäldern und üppiger Vegetation umrahmt sind. In seinem typischen Lebensraum finden sich mäßig bis schnell fließende Gewässer mit stabilen Wassertemperaturen zwischen 24 und 28 °C, einem pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich und weichen bis mittelharten Wasserparametern. Die Uferzonen sind geprägt von Laubstreu, umgestürzten Baumstämmen und dichten Wasserpflanzen, die zahlreiche Versteck- und Laichmöglichkeiten bieten. Diese natürlichen Gegebenheiten gewährleisten nicht nur eine reiche Versorgung mit Algen, Biofilm und kleinen Wirbellosen als Nahrungsquelle, sondern fördern auch ein ökologisch ausgewogenes Umfeld, das den natürlichen Verhaltensweisen und der Fortpflanzung dieser Art förderlich ist.
Wasserpflanzen: Anubias, Bucephalandra, Cryptocoryne, Echinodorus, Javafarn

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Hallo Karl,
meine Erfahrungen sind einwenig konträr zu Deinen.

Ich habe zwei Gruppen angesetzt.

Die eine hat einen niedrigen Leitwert, abgesenkten PH und recht viel Strömung. Die andere sitzt auf Leitungswasser (500my) und HMF, sonst nichts. Ca 26C bei beiden Gruppen.

Die zweite Gruppe hat zweimal abgelaicht, die erste noch nicht.

Die Jungfische gekommen bei mir fast nur Spirulinatabs, alle paar Tage etwas fischgeschlüpfte Artemia und auch mal etwas Cyclos. Die ersten Tiere sind so verlustfrei ca. 4cm groß geworden und auch der zweite Wurf ist bisher verlustfrei.

Gruß,
Arnold Feldhues

Hallo Arnold, danke für Dein feedback. Solche Angaben zur Zucht sind meiner Meinung nach immer nur ein grober Anhaltspunkt, in der Praxis laufen die Dinge oft anders. So spielen meiner Auffassung nach noch andere Faktoren eine Rolle bei der Vermehrung von Welsen, so zum Beispiel die Verfassung der Tiere, Stress (Beibesatz –> Konkurrenz) etc. Vielleicht unterscheiden sich diese Faktoren bei Deinen zwei Gruppen auch nicht (zumindest augenscheinlich). Dann kann es zum Beispiel noch daran liegen, wie die zwei Gruppen untereinander harmonieren, dass sich die eine schon zwei mal fortgepflanzt hat. Dass es bisher keine Ausfälle gab, ist klasse, Du machst… Weiterlesen »

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