Boraras naevus

Deutscher Name: Erdbeer-Zwergbärbling

Bild: Ingo Seidel
Herkunft:
Thailand
Farben:
orange, rot, schwarz
Schwierigkeit:
Einfach (Fortgeschrittene Anfänger)
Art: Boraras naevus
Gattung: Boraras
Familie: Cyprinidae

Beschreibung

Der Erdbeer-Zwergbärbling (Boraras naevus) gehört zur Familie der Cyprinidae. Er zeigt eine schlanke Körperform mit leuchtend roter Färbung bei Männchen, die an reife Erdbeeren erinnert. Im Schnitt erreicht er eine Körperlänge von 2–2,5 cm. Seine feinen Flossen und relativ großen Augen unterstützen schnelle Bewegungen in dicht bewachsenen Gewässern. Das Markenzeichen sind die schwarzen Flecke – ein großer dorso-ventral ausgerichteter Schulterfleck (bei Männchen deutlich größer als das Auge, bei Weibchen kleiner) und ein Fleck an der Schwanzwurzelbasis, beide hellrot umrandet. Die Flossen der Männchen sind orange-rötlich gefärbt mit schwarzem Vorderrand. Weibchen sind deutlich blasser gefärbt und wirken fülliger. Natürliche Lebensräume sind langsam fließende, kleine Bäche und Sümpfe in sumpfigen Regionen mit weichem, saurerem Schwarzwasser. Dort bietet eine üppige Vegetation Schutz und reichlich Nahrung wie kleine Insektenlarven und Zooplankton. Der Fisch zeigt ein ausgeprägtes Schwarmverhalten, das Fressfeinde verwirrt. Im Aquarium gedeiht er bei stabilen Temperaturen zwischen 26 und 28 °C und sollte in Gruppen gehalten werden, um sein natürliches Verhalten zu zeigen.

Sozialverhalten: Schwarm
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: gut

Besonderheiten

Boraras naevus – Erdbeer-Zwergbärbling besticht durch seine zierliche Silhouette, leuchtend rote Töne und dezente Sprenkel, die an frische Erdbeeren erinnern. Der friedliche Schwarmfisch zeigt rege soziale Interaktionen in dicht bepflanzten Aquarien. Es sind keine besonderen Merkmale bekannt.

Vergesellschaftungshinweise

Boraras naevus ist ein ausgeprägter Schwarmfisch, der in der Natur in lockeren Gruppen lebt und auch im Aquarium in einer Gruppe von mindestens 10 Tieren gehalten werden sollte, um sein natürliches Verhalten und Wohlbefinden zu fördern. Der Erdbeer-Zwergbärbling zeigt sich in der Gruppe lebhaft, friedlich und wenig scheu, während Einzelhaltung oder zu kleine Gruppen zu Stress und blasser Färbung führen. Als Beckenpartner eignen sich ausschließlich ruhige, kleinbleibende Schwarmfische wie andere Boraras-Arten, Dornaugen oder sehr kleine Salmlinge sowie kleine Garnelenarten (Zwerggarnelen). Zu vermeiden sind größere, aggressive oder sehr lebhafte Fische, die Boraras naevus bedrängen oder als Beute betrachten könnten, ebenso wie langflossige Arten, da Flossenzupfen möglich ist, sowie größere Garnelen oder empfindliche Beutetiere, die von den Erdbeer-Zwergbärblingen als Nahrung angesehen werden könnten.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen von Boraras naevus wirken im Vergleich zu den Weibchen etwas schlanker, zeigen häufig eine intensivere, rötliche Färbung und haben tendenziell länger ausgeprägte Flossen, während Weibchen insbesondere im Bauchbereich runder erscheinen – dieser Unterschied wird bei laichenden Exemplaren besonders deutlich.

Größe: Männchen: bis zu 2 cm, Weibchen: 2–2,5 cm (durchschnittlich 2–2,5 cm)

Haltungstipps / Pflege

Der Erdbeer-Zwergbärbling Boraras naevus ist ein lebhafter, sehr kleiner Fisch, der in einem gut bepflanzten Aquarium mit weichem, leicht bis stark saurem Schwarzwasser am besten gedeiht; empfohlen wird ein Becken mit dichter Bepflanzung (Javamoos, Javafarn), Laub, Zweigen oder Steinen ab 54 Litern (mindestens 60 cm Kantenlänge), um natürliche Verstecke und ein harmonisches Schwarmverhalten zu fördern. Der pH-Wert sollte idealerweise zwischen 5,5 und 6,5 liegen (maximal 7,0), die Karbonathärte möglichst unter 3 °dKH, die Gesamthärte 3–10 °dGH nicht übersteigen. Für die Wasserpflege sind regelmäßige Teilwasserwechsel von etwa 20–30% im wöchentlichen Rhythmus sowie die Kontrolle und Wartung der Filtermedien wichtig, um stabile Wasserparameter zu gewährleisten. Reines Osmosewasser mit Erlenzapfen, Torf oder Laub zur Einfärbung unterstützt optimale Bedingungen. Die Fütterung sollte abwechslungsreich erfolgen und hochwertiges Flocken- oder Micropelletfutter sowie regelmäßig Lebend- oder Frostfutter (Artemia, Daphnien, Mikrowürmer) umfassen – die Fische bevorzugen feines Futter. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2–3-mal täglich in sehr kleinen Portionen. Ergänzend ist darauf zu achten, dass das Aquarium nicht überbesetzt wird, um Stress zu vermeiden, und dass während der Reinigung behutsam vorgegangen wird. Insgesamt profitieren die Erdbeer-Zwergbärblinge von einem artgerecht eingerichteten und gepflegten Lebensraum, der sowohl optisch ansprechend als auch gesundheitlich förderlich ist.

Wasserhärte:
weich bis hart
PH-wert
5,0-6,5
Temperatur:
26-28 °C (tolerieren 22–28 °C)
Beckengröße:
ab 54 Litern (mindestens 60 cm Kantenlänge) für eine Schwarmgruppe von mindestens 10 Tieren

Zucht und Fortpflanzung

Die Zucht von Boraras naevus ist möglich, aber anspruchsvoll und kompliziert. Ein separates Zuchtbecken von etwa 10–15 Litern wird empfohlen, das dicht mit feinfiedrigen Pflanzen wie Javamoos bewachsen sein sollte, um ideale Ablageflächen zu bieten. Das Zuchtwasser sollte sehr weich (GH unter 3–5 °dH), sehr sauer (pH 5,0–6,0) und warm (26–28 °C) sein. Für die Konditionierung sollten die Elterntiere regelmäßig qualitativ hochwertiges Lebenfutter erhalten. Beim Balzverhalten führen Männchen unter intensiver Färbung (besonders türkisener Brustschimmer) lebhafte Balzrituale durch. Die Fortpflanzung erfolgt als äußere Eiablage zwischen den Pflanzen, wobei die winzigen Eier vom Männchen befruchtet werden. Die größte Herausforderung besteht darin, dass die Elterntiere große Laichräuber sind und ihre eigenen Eier und Jungtiere fressen – deshalb müssen Eier und Larven sofort in ein separates Aufzuchtbecken überführt werden. Die Aufzucht der Jungtiere ist extrem anspruchsvoll, da die Larven winzig sind und anfangs nur Infusorien, Paramecien oder Süßwasser-Brachionus annehmen können, bevor ein Übergang zu Artemia und feinerem Futter möglich wird. Ein stabiles Schwarzwasser, regelmäßige kleine Wasserwechsel und konstante Parameter sind für den Zuchterfolg unerlässlich.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden vor allem kleine Krebstiere wie Cyclops und Insektenlarven gefressen, gelegentlich auch pflanzliche Bestandteile wie feine Algen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, um eine ausgewogene Grundversorgung sicherzustellen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Daphnien sowie, zur Förderung der Verdauung, kleine Mengen blanchierter Gemüsestücke wie Zucchini oder Spinat. Die Fütterung erfolgt idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden; Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Mengen für die Gesunderhaltung unerlässlich sind.

Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
7–10 Jahre (durchschnittlich bis zu 9 Jahren)

Natürlicher Lebensraum

Boraras naevus – Erdbeer-Zwergbärbling bewohnt in seinem natürlichen Lebensraum kleine, fließende oder stehende Schwarzwassergewässer in Südostasien, insbesondere in Thailand, Malaysia, Borneo, Sumatra und Kambodscha. Die typischen Habitate sind sumpfige Gebiete, Reisfelder, Überschwemmungsflächen, Tümpel und Wassergräben nördlich von Surat Thani sowie das Tapi-Flussgebiet in Südthailand. Diese Schwarzwasserbereiche werden durch dichte Vegetation, reichlich Laub auf dem Grund, Wurzeln und Äste geprägt. Die Wasserparameter sind charakterisiert durch weiche bis sehr weiche Werte (Gesamthärte oft nicht vorhanden), sehr saure pH-Werte zwischen 5,0 und 6,5, minimale bis keine Karbonathärte und moderate bis warme Temperaturen zwischen 24 und 28 °C (optimal 26–28 °C). Der hohe Humusanteil durch Laubeinträge und organische Rückstände färbt das Wasser braun. Diese Schwarzwasserbedingungen bieten durch reichlich vorhandene Wasserpflanzen und organische Strukturen zahlreiche Versteck- und Laichplätze sowie ein stabiles Mikroklima zur Nahrungsaufnahme (Zooplankton, kleine Insektenlarven, Cyclops) und Fortpflanzung. Diese Umweltbedingungen sind die Grundlage für die artgerechte Haltung im Aquarium.

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