Chaetostoma sp.

Deutscher Name: Gebirgsharnischwels

Chaetostoma sp.
Herkunft:
Südamerika
Farben:
braun, gelb, schwarz
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Chaetostoma spp.
Gattung: Chaetostoma
Familie: Loricariidae

Beschreibung

Chaetostoma sp. ist ein Harnischwels aus der Familie Loricariidae innerhalb der Ordnung Siluriformes. Der Gebirgsharnischwels erreicht im Aquarium in der Regel eine Länge von etwa 10–12 cm. Der Körper ist breit, abgeflacht und mit robusten Knochenplatten bedeckt, die kleinen Schuppen ähneln. Die Färbung ist überwiegend dunkelbraun bis grau mit variablen, helleren Flecken oder Musterungen, die je nach Herkunft und Art unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Im natürlichen Lebensraum, kühlen, sauerstoffreichen Fließgewässern der Anden, bewohnt Chaetostoma sp. vorwiegend schnell strömende Bäche und Flüsse mit felsigem Untergrund. Dort liegen die Wassertemperaturen meist zwischen etwa 18 °C und 24 °C. Der Fisch ist durch seinen kräftigen Körperbau, den breiten Kopf und den ausgeprägten Saugmaulapparat an starke Strömung angepasst und hält sich bevorzugt bodennah auf, wo er Algenaufwuchs und Biofilm von Steinen abschabt.

Im Aquarium gedeiht er unter ähnlichen Bedingungen: kühleres, gut durchlüftetes Wasser, eine deutliche bis starke Strömung und strukturierte, felsige Bereiche sind von Vorteil. Angaben zur Endgröße und zur optimalen Temperaturspanne können je nach Quelle leicht variieren, da unter „Chaetostoma sp.“ unterschiedliche, teils noch nicht exakt bestimmte Arten zusammengefasst werden.

Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Chaetostoma sp. – der Gebirgsharnischwels – fällt durch seinen robusten, „panzerartigen“ Körperbau und das kräftige Saugmaul auf, mit dem er sich an Steinen, Wurzeln und anderen Oberflächen festhält. In naturnah eingerichteten Becken zeigt er ein eher zurückhaltendes, ruhiges Verhalten, kann jedoch innerartlich deutlich territoriale Tendenzen zeigen. Ausreichende Verstecke und strukturierte Reviere sind deshalb wichtig, um Stress und Rangordnungskämpfe zu minimieren.

Vergesellschaftungshinweise

Chaetostoma sp. lebt in der Natur überwiegend einzeln oder paarweise und besetzt kleine Reviere. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Einzelhaltung oder die Haltung eines harmonierenden Paares in ausreichend großen, gut strukturierten Becken. Mehrere Tiere sollten nur in sehr großen Aquarien mit vielen Sichtbarrieren und Verstecken gepflegt werden, um Revierkämpfe zu begrenzen.

Geeignete Beckenpartner sind ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe, etwa robuste Salmler oder kleinere Barben, sowie andere friedliche Bodenfische wie Panzerwelse (Corydoras). Wichtig sind zahlreiche Rückzugsorte, Höhlen und Strukturen, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können.

Ungeeignet sind sehr kleine Beutefische, die als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder stark aktive Arten, die den Gebirgsharnischwels dauerhaft stressen. Auch langflossige, empfindliche Fische sollten möglichst gemieden werden, da es bei beengten Verhältnissen vereinzelt zu Flossenzupfen oder Konkurrenz um Ruheplätze kommen kann.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen von Chaetostoma sp. zeigen in der Regel eine etwas verlängerte, deutlicher ausgeprägte Urogenitalpapille und oft stärker entwickelte, feine Odontoden (Hornzähnchen) im Kopf- und Kinnbereich. Männchen haben außerdem einen größeren, kantigeren Kopf und einen schlankeren Körper. Weibchen wirken meist etwas kräftiger und rundlicher, insbesondere im Bauchbereich, und besitzen in der Regel weniger ausgeprägte Odontoden.

Größe: bis etwa 12–13 cm

Haltungstipps / Pflege

Chaetostoma sp. benötigt ein kühleres, gut durchströmtes und sauerstoffreiches Aquarium mit vielen strukturierten Rückzugsmöglichkeiten. Ein fester, möglichst sandiger oder feiner Kiesboden mit zahlreichen größeren Steinen, Felsplatten, Wurzeln und Höhlen hilft, natürliche Strömungen zu simulieren und Reviere anzubieten. Ein mittlerer bis starker Wasserdurchfluss, idealerweise mit zusätzlicher Strömungspumpe, ist empfehlenswert.

Als Bewohner kühlerer Flüsse bevorzugt der Gebirgsharnischwels im Aquarium je nach Art Temperaturen von etwa 18–24 °C, für bestimmte Hochlandformen eher 18–22 °C. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Bereich (ca. 6,0–7,5) sowie weiches bis mittelhartes Wasser sind in der Regel gut geeignet. Regelmäßige, größere Wasserwechsel und eine stabile Wasserchemie sind aufgrund des hohen Sauerstoffbedarfs und der Strömungsanpassung besonders wichtig.

Bei der Einrichtung sollte auf robuste, naturgetreue Dekoration geachtet werden, die Schattenzonen und Verstecke schafft und Reviere gliedert. Regelmäßige Pflegemaßnahmen wie das Absaugen von Mulm aus Spalten und Totzonen, das Reinigen von Filter und Strömungspumpen sowie eine Kontrolle der Sauerstoffversorgung tragen wesentlich zum langfristigen Wohlbefinden bei.

Die Fütterung sollte sich an der natürlichen Ernährungsweise als Aufwuchs- und Algenfresser orientieren: Hochwertiges, pflanzlich betontes Futter (Tabletten, Wafers, Flocken, Granulat mit hohem Pflanzenanteil) wird durch frische Gemüsezugaben wie blanchierte Zucchini, Gurke oder Spinat ergänzt. Gelegentliche, sparsame Gaben tierischer Proteine in Form von Frost- oder Lebendfutter (z. B. Artemia, Cyclops, Mückenlarven) runden den Speiseplan ab, sollten aber nicht überwiegen. Eine ausgewogene, nicht zu eiweißreiche Kost beugt Verdauungsproblemen vor.

Wasserhärte:
weich bis hart
PH-wert
6,0–7,5
Temperatur:
18–24 °C,
Beckengröße:
Ab ca. 100 cm Kantenlänge; mindestens etwa 200 Liter für ein Einzeltier oder Paar.

Zucht und Fortpflanzung

Die Zucht von Chaetostoma sp. im Aquarium gilt als anspruchsvoll und gelingt eher erfahrenen Aquarianern. Viele Arten der Gattung benötigen dafür kühlere, sehr sauerstoffreiche Wasserbedingungen mit kräftiger Strömung, Temperaturen meist im Bereich von etwa 20–24 °C (je nach Art), einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert und weicherem Wasser.

Für die Fortpflanzung ist ein Aquascaping mit vielen Höhlen, Spalten, Steinen und Felsaufbauten wichtig, das den natürlichen Lebensraum schnell fließender Bergbäche nachbildet. Während der Paarungszeit bilden die Tiere kleine Reviere; das Verhältnis von Männchen zu Weibchen sollte so gewählt sein, dass es nicht zu übermäßigem Konkurrenzdruck kommt.

Chaetostoma sp. gilt als Höhlenbrüter: Das Weibchen legt eine relativ kleine Anzahl größerer Eier in Spalten, Röhren oder Höhlen ab. In der Regel übernimmt das Männchen die Brutpflege, bewacht und befächelt die Eier mit Frischwasser, bis die Larven schlüpfen. Für die Aufzucht der Jungtiere sind fein zerkleinertes, nährstoffreiches Staub- oder Aufzuchtfutter, feine Frostfuttersorten und sehr sauberes, sauerstoffreiches Wasser entscheidend. Häufig fördern regelmäßige, leicht kühlere Wasserwechsel und eine Simulation saisonaler Temperaturschwankungen den Laichansatz.

Ernährung/Futterbedarf

Chaetostoma sp. ist überwiegend herbivor und als Aufwuchs- bzw. Biofilmfresser (Limnivore) zu betrachten. In der Natur werden hauptsächlich Algenbewuchs, Mikroorganismen und feine organische Partikel von Steinoberflächen abgeschabt, ergänzt durch kleine Wirbellose wie Insektenlarven.

Im Aquarium sollte ein hochwertiges, pflanzenbetontes Futter den Hauptanteil der Ernährung ausmachen (ca. 70–80% der Gesamtration): Algenwaffeln, pflanzliche Tabletten, Flocken oder Granulat mit hohem Pflanzenanteil sowie frisches, blanchiertes Gemüse (z. B. Zucchini, Gurke, Spinat). Ergänzend können 1–2-mal pro Woche kleine Mengen Frost- oder Lebendfutter (z. B. Artemia, Cyclops, Mückenlarven) als Proteinquelle angeboten werden.

Die Fütterung erfolgt idealerweise 2–3-mal täglich in kleinen Portionen, die innerhalb weniger Minuten vollständig aufgenommen werden. Futterreste sollten zeitnah entfernt werden, um Wasserbelastung und Fäulnis zu vermeiden. Chaetostoma sp. neigt bei ständigem Futterangebot zum Überfressen; eine kontrollierte, maßvolle Fütterung ist daher wichtig.

Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
etwa 8–12 Jahre alt werden.

Natürlicher Lebensraum

Chaetostoma sp. bewohnt in der Natur vor allem schnell fließende, kühle Bergbäche und Flüsse der Andenregion. Diese Gewässer sind häufig leicht sauer bis neutral, sehr sauerstoffreich und durch starke Strömung gekennzeichnet. Der Untergrund besteht überwiegend aus Felsen, Geröll und Steinen, zwischen denen sich zahlreiche Spalten, Nischen und Verstecke bilden.

Auf den Oberflächen von Steinen, Wurzeln und Wasserpflanzen wächst ein dichter Aufwuchs aus Algen, Biofilm und Mikroorganismen, der die Nahrungsgrundlage für diese Harnischwelse bildet. Die Kombination aus konstanter, eher niedriger Temperatur, hoher Strömung und reichlich Sauerstoff schafft ein spezialisiertes, aber stabiles Ökosystem, an das Chaetostoma sp. mit seinem Körperbau und Verhalten hervorragend angepasst ist.

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