Hypancistrus contradens
Beschreibung
Der Weißgoldpunkt Hypancistrus, wissenschaftlich Hypancistrus contradens, gehört zur Familie der Panzerwelse. Er zeigt eine schlanke, leicht robuste Gestalt und erreicht im Schnitt 10 cm Länge. Der Körper besitzt glatte, kurze Platten, die ihm Schutz bieten. Die leuchtenden, goldenen Flecken fallen sofort ins Auge. Im natürlichen Flusslauf des Amazonas zeigt sich das Artgebiet als sumpfige, pflanzenreiche Auenlandschaft mit weichem, leicht saurem Wasser. Hier helfen dichte Vegetation und verborgene Spalten den Fischen, sich vor Feinden zu verstecken. Beobachtungen deuten darauf hin, dass sie in kleinen Gruppen leben und ein ausgeprägtes Paarungsverhalten zeigen. Die Eier werden in schützende Ritzen abgelegt, wo auch die Jungtiere sicher wachsen können. Im Aquarium benötigt man im Schnitt 26 °C warme, leicht sauer-pH-lastige Wasserbedingungen. Aquarianer sollten auf stabile Wasserwerte und ausreichende Verstecke achten, um den natürlichen Lebensraum gut nachzubilden. Hinweise zu unsicheren Angaben finden sich gelegentlich, weswegen kontinuierliche Forschung wichtig ist.
Besonderheiten
Der Hypancistrus contradens besticht durch ein schimmerndes, gesprenkeltes Schuppenmuster mit weiß-goldenen Akzenten. Sein ruhiges, zurückhaltendes Verhalten und die Liebe zu dichten Verstecken machen ihn zu einem idealen Zierfisch. Er entfaltet eine markante, individuelle Ausstrahlung.
Vergesellschaftungshinweise
Hypancistrus contradens ist ein überwiegend dämmerungs- und nachtaktiver Wels, der in seinem natürlichen Lebensraum in lockeren Gruppen, aber ohne ausgeprägtes Schwarmverhalten lebt; er zeigt innerartlich ein gewisses Territorialverhalten, weshalb eine Haltung in kleinen Gruppen von mindestens 4–5 Tieren empfohlen wird, wobei ausreichend Verstecke und Sichtschutz im Aquarium vorhanden sein sollten, um Stress und Revierstreitigkeiten zu minimieren. Der Weißgoldpunkt Hypancistrus kann gut mit ruhigen, friedlichen Schwarmfischen ähnlicher Größe wie Salmlern, kleinen Barben oder Zwergbuntbarschen sowie anderen friedlichen Bodenfischen wie Panzerwelsen oder kleinen Harnischwelsen vergesellschaftet werden. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie junge Garnelen oder winzige Salmler, da sie als Nahrung angesehen werden könnten, ebenso wie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die den ruhigen Wels stressen, sowie langflossige Fische, da es gelegentlich zu Flossenzupfen kommen kann.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen weisen bei Hypancistrus contradens—dem Weißgoldpunkt-Hypancistrus—im Vergleich zu den Weibchen häufig längere, ausgeprägtere Odontoden (stachelartige Vorsprüngen) an Kiefer- und Flankenbereich auf, die während der Paarungszeit intensiver hervortreten. Gleichzeitig zeichnen sich die Weibchen durch einen rundlicheren Körperbau aus, insbesondere im Bauchbereich, was bei laichbereiten Exemplar besonders deutlich wird.
Haltungstipps / Pflege
Für die artgerechte Haltung von Hypancistrus contradens – Weißgoldpunkt Hypancistrus wird ein Aquarium von mindestens 250 Litern empfohlen, das mit versteinerten Bereichen, Wurzeln und dichten Pflanzenarrangements ausgestattet ist, um natürliche Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Eine sorgfältige Wasserpflege mit regelmäßigen Teilwasserwechseln von 20–30 % sichert stabile Parameter; ideal sind ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5, Temperaturen von 24–28°C und eine mittlere Wasserhärte, die den natürlichen Lebensbedingungen entspricht. Die Fütterung sollte abwechslungsreich sein und hochwertige Futtergranulate sowie gelegentlich Lebend- oder Frostfutter umfassen, um den Nährstoffbedarf optimal zu decken, wobei Überfütterung und uneingeschränkte Futterreste vermieden werden sollten, um eine Wasserbelastung zu verhindern. Regelmäßige Reinigungsmaßnahmen, darunter das Absaugen des Bodengrunds, die Reinigung der Aquarienwände und die Wartung der Filteranlage, tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und gesundheitsfördernde Bedingungen zu schaffen. Diese Hinweise basieren auf aktuellen Empfehlungen von my-fish.org und ergänzenden Informationen aus etablierten deutschsprachigen Quellen und sichern so eine nachhaltige Pflege und optimale Entwicklung der Fische.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Hypancistrus erfordert für eine erfolgreiche Zucht stabile, tropische Wasserbedingungen, wobei Temperaturen von etwa 26–28°C, ein pH-Wert im Bereich von 6,0–6,5 sowie weiches Wasser empfehlenswert sind, um ein artgerechtes Umfeld zu schaffen. Für die Fortpflanzung sind ein gut bepflanztes Aquarium und zahlreiche Versteckmöglichkeiten in Form von Höhlen und Steinformation essenziell, da diese Fische als Höhlenbrüter agieren und das Paarungsverhalten eng mit der Qualität ihrer Rückzugsorte verknüpft ist. Während der Paarung übernimmt häufig das Männchen den Schutz der Niststelle, indem es die Eier bewacht und vor möglichen Eindringlingen schützt, während ein behutsamer Wasseraustausch sowie eine konstante Wasserqualität zur Stressreduktion beitragen. Die Aufzucht der Jungtiere verlangt eine gezielte Fütterung mit hochwertigem, feinkörnigem Futter und eine genaue Überwachung aller Wasserparameter, um den empfindlichen Larven eine optimale Umgebung zu bieten und Infektionen vorzubeugen. Der Weißgoldpunkt Hypancistrus, der im Handel aufgrund seiner auffälligen Farbgebung und seines speziellen Zuchtverhaltens sehr beliebt ist, stellt somit ein interessantes Zierfischexemplar dar, dessen erfolgreiche Reproduktion stark von den genannten Haltungs- und Zuchtbedingungen abhängt.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein klarer Karnivor, da sie sich in der Natur überwiegend von tierischer Nahrung wie kleinen Krebstieren und Insektenlarven ernährt; eine reine Pflanzenkost würde zu Mangelerscheinungen führen, während eine ausschließliche Fleischkost ohne Ballaststoffe die Verdauung belasten kann. Im Aquarium sollte das Hauptfutter zu etwa 70–80 % aus hochwertigem, fleischhaltigem Trockenfutter wie speziellem Granulat oder Flocken für carnivore Welse bestehen. Ergänzend empfiehlt sich 2- bis 3-mal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und roten Mückenlarven sowie gelegentlich blanchiertem Gemüse wie Zucchini oder Spinat, um die Ernährung abwechslungsreich zu gestalten. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden; alternativ können pro Fisch 4–6 Mückenlarven gereicht werden. Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Portionen für die Gesunderhaltung unerlässlich sind.
Natürlicher Lebensraum
Hypancistrus contradens – Weißgoldpunkt Hypancistrus ist in den klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern des Amazonasbeckens, insbesondere im Rio Xingu in Brasilien, beheimatet. In seinem natürlichen Lebensraum finden sich schnell fließende Abschnitte mit felsigem Untergrund, der zahlreiche Spalten und Versteckmöglichkeiten bietet, sowie stark durchströmte Bereiche, in denen das Wasser eine leicht saure bis neutrale Reaktion (pH ca. 6,5–7,5), niedrige Mineralisierung und Temperaturen zwischen 24 und 28 °C aufweist. Die umgebende tropische Regenwaldlandschaft mit dichter Vegetation und natürlichen Baumstämmen trägt zusätzlich zu einer abwechslungsreichen Struktur des Aquatiksystems bei und bietet wichtige Rückzugsmöglichkeiten und Nahrungsquellen.
He,
L 201 ist nicht identisch mit H. contradens.
Letztere Art hat größere Punkte, im Adultstadium einen bulliger wirkenden Körper und die Art wird auch etwas größer. Jungtiere sind manchmal nicht einfach zu unterscheiden, Adulti hingegen schon, da bei L 201 das Punktmuster immer unscheinbarer wird.
lg Daniel
Danke für den Hinweis Daniel!
Die Richtigstellung findet ihr nun im Text unter „Synonyme“