Microphis leiaspis
Beschreibung
Microphis leiaspis, die Süßwassernadel, gehört zur Ordnung Syngnathiformes und zur Familie der Rohrfische. Der schlanke Körper erreicht im Schnitt eine Länge von 5 cm. Die Haut zeigt einen leichten Schimmer mit feinen Streifen, die als Tarnung in bewachsenem Gewässer dienen. In natürlichen Flussläufen Südostasiens lebt die Art in langsam fließenden Gewässern mit dichter Ufervegetation. Die Art zeigt ein ausgeprägtes Balzverhalten, bei dem die Männchen die befruchteten Eier in speziellen Bauchtaschen tragen. Zudem ist eine starke Anpassungsfähigkeit an wechselnde Wasserbedingungen zu beobachten, was überlebenswichtig ist. Natürliche Lebensräume weisen im Schnitt Temperaturen um 24 °C und einen neutralen pH-Wert von 7 auf, Werte die auch im heimischen Aquarium angestrebt werden sollten. Einige Angaben in den Quellen weichen ab, weshalb weitere Studien zur Art notwendig sind.
Besonderheiten
Microphis leiaspis – Süßwassernadel besticht durch ihre schlanke Körperform und den filigranen Schnabel. Ihr behutsames Schwimmverhalten sowie der enge Artgenossenkontakt unterstreichen ihren Charme. Eine artgerechte Aquariengestaltung ist empfehlenswert. Es sind keine besonderen Merkmale bekannt.
Vergesellschaftungshinweise
Microphis leiaspis ist eine Süßwassernadel, die in ihrem natürlichen Lebensraum meist paarweise oder in kleinen Gruppen lebt, wobei sie ein ruhiges und zurückhaltendes Sozialverhalten zeigt. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Pflege als Paar oder in einer kleinen Gruppe von 3–5 Tieren, um Stress und Konkurrenz zu minimieren. Geeignete Beckenpartner für die Süßwassernadel (deutscher Handelsname) sind ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie kleine Salmler oder Bärblinge sowie sanfte Bodenfische wie Panzerwelse, die nicht zu aufdringlich sind. Ungeeignet sind sehr kleine Beutefische, die als Nahrung betrachtet werden könnten, sowie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die scheuen Nadeln stressen würden. Auch langflossige Fische sollten vermieden werden, da sie entweder durch Flossenzupfen oder Konkurrenzverhalten Probleme verursachen können.
Geschlechtsdimorphismus
Männchen: Entwickeln während der Fortpflanzungszeit einen deutlich ausgebildeten Brutbeutel im Bauchbereich, in dem sie die befruchteten Eier austragen – oft erkennbar auch an einer veränderten Färbung in Kopf- und Bauchregion.
Weibchen: Besitzen keinen ausgebildeten Brutbeutel und zeigen einen rundlicheren Bauch ohne die im Männchen typischen farblichen Veränderungen während der Paarungszeit.
Haltungstipps / Pflege
Microphis leiaspis – Süßwassernadel benötigt ein ruhig gestaltetes Aquarium, das insbesondere mit üppiger Bepflanzung, natürlichen Versteckmöglichkeiten und sanften Strömungsverhältnissen für artgerechte Rückzugsmöglichkeiten sorgt. Das Becken sollte über eine schonend wirkende Filteranlage verfügen, die ohne zu starke Wasserbewegung für eine gute Durchlüftung und stabile Wasserwerte sorgt, wobei eine Wassertemperatur von etwa 24–26 °C und ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 angestrebt werden. Zur Aufrechterhaltung einer optimalen Wasserqualität sind regelmäßige Teilwasserwechsel von ca. 25–30 % im Abstand von ein bis zwei Wochen sowie eine kontinuierliche Kontrolle von chemischen und biologischen Parametern wichtig. Die Fütterung erfolgt vorwiegend mit lebendem Futter, wie Artemia, Daphnia oder Mikrowürmern, das in kleinen Portionen mehrmals täglich angeboten wird, um eine Überfütterung zu vermeiden; gelegentliche Ergänzungen mit fein zermahlenem Flockenfutter können den Speiseplan abrunden. Bei der Reinigung sollten Algen, abgestorbene Pflanzenteile und organische Rückstände regelmäßig entfernt und der Bodengrund sowie Dekorationsgegenstände behutsam gereinigt werden, um die nützliche Mikroflora nicht zu beeinträchtigen. Zudem ist es ratsam, den Allgemeinzustand der Fische und ihre Verhaltensweise kontinuierlich zu beobachten, damit auftretender Stress oder gesundheitliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und behoben werden können.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Microphis zeichnet sich durch ihre speziellen Ansprüche an die Zucht und Fortpflanzung aus, wobei der Süßwassernadel als charakteristisches Beispiel erst im Verlauf näher benannt wird. Für eine erfolgreiche Zucht benötigt man ein sauberes, gut gefiltertes Aquarium mit weichem bis leicht sauerem Wasser und stabilen Temperaturen um die 24–26°C, ergänzt durch reichlich Unterstände und Pflanzen, die als Rückzugsmöglichkeiten und Balzplätze dienen. Das Paarungsverhalten ist von einem intensiven Ritual geprägt, bei dem sich die Partner in einem balztanzähnlichen Schauspiel annähern, woraufhin das Weibchen ihre befruchteten Eier in einen Bruttasche- oder -beutel des Männchens überträgt – ein besonderes Merkmal dieser Gruppe. Die anschließende Inkubation findet im schützenden Areal des Männchens statt, wobei er die Eier sorgfältig versorgt, bis die Jungtiere schlüpfen. Für eine erfolgreiche Aufzucht ist es wichtig, den Nachwuchs mit feinem, leicht verdaulichem Futter zu versorgen und eine ruhige Umgebung ohne aggressive Artgenossen zu gewährleisten, um die empfindlichen Jungfische optimal zu schützen.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist strikt karnivor, da sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum überwiegend von kleinen Krebstieren wie Cyclops und Insektenlarven ernährt; eine reine Pflanzenkost wäre ungeeignet, da sie die benötigten tierischen Proteine und Nährstoffe nicht liefert, während eine ausschließliche Fleischkost ohne geeignete Futterstruktur zu Verdauungsproblemen führen kann. Im Aquarium sollte ein hochwertiges, fleischhaltiges Trockenfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiches Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und rote Mückenlarven, die 2- bis 3-mal pro Woche angeboten werden können. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in Portionen, die innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Tiere zu Überfressen neigen und daher eine kontrollierte Portionierung unerlässlich ist.
Natürlicher Lebensraum
Microphis leiaspis – Süßwassernadel ist in tropischen bis subtropischen Binnengewässern beheimatet, die durch eine ruhige Strömung und eine dichte, vielfältige Wasserpflanzenwelt gekennzeichnet sind. In ihrem natürlichen Lebensraum finden sich häufig langsam fließende Flüsse, kleine Bäche und Sümpfe mit flachen, seichten Uferbereichen, in denen die Wassertemperatur etwa zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegt und ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert vorherrscht. Die weiche bis mittlere Wasserhärte und die oft trüben, nährstoffreichen Gewässer begünstigen das Wachstum von dichten, verflochtenen Vegetationsbeständen, die als ideale Versteck- und Laichplätze dienen. Diese natürlichen, lichtdurchfluteten und naturnah gestalteten Ökosysteme ermöglichen es der Süßwassernadel, ihre hervorragende Tarnung optimal zu nutzen und sich an die spezifischen Umweltbedingungen ihres Lebensraums anzupassen.