Myleus tiete
Beschreibung
Myleus cf. tiete gehört zur Ordnung der Characiformes und zur Familie der Characidae. Sein wissenschaftlicher Name lautet Myleus cf. tiete. Der Fisch zeigt einen schlanken Körper, der im Schnitt 25 cm lang wird. Er besitzt eine silber-blaue Färbung und leichte Markierungen im Flossenbereich. Die Flossen wirken weich und gleichmäßig, der durchschnittliche Flossenstrahl erreicht 10 bis 12 Prozent der Körperlänge. In der Natur lebt er in den Flüssen des Amazonasbeckens. Dort herrschen mäßig fließende Strömungen, die Wassertemperatur liegt etwa bei 26 Grad. Im natürlichen Habitat liefert üppige Vegetation Schutz und Nahrungsquellen. Der Art liegen ausgeprägte Schwarmverhalten und wechselseitige Signale zugrunde. Diese Verhaltensweisen helfen, Raubtiere zu verwirren. Im Aquarium wird ein mittlerer Schwarm empfohlen, das Wasser sollte stabil bei rund 26 Grad liegen und leicht kalkhaltig sein. Unsicherheiten gibt es bei einigen Messwerten, weshalb Durchschnittswerte zur Anwendung kommen.
Besonderheiten
Myleus cf. tiete beeindruckt durch schillernde Schuppen, markante Flossen und ein ausgeprägtes Schwarmverhalten. Sein aktives Erkunden und soziale Interaktion verleihen ihm eine besondere Ausstrahlung. Er benötigt eine behutsame, artgerechte Haltung.
Vergesellschaftungshinweise
Myleus cf. tiete ist ein ausgeprägter Schwarmfisch, der in der Natur in großen Gruppen lebt und auch im Aquarium mindestens in einer Gruppe von 6–8 Tieren, besser mehr, gehalten werden sollte, um Stress und innerartliche Aggressionen zu vermeiden. Der im Handel als Tieté-Scheibensalmler bekannte Fisch benötigt ausreichend Schwimmraum und sollte mit anderen friedlichen, robusten Schwarmfischen ähnlicher Größe wie größeren Salmlern oder friedlichen Buntbarschen sowie mit ruhigen Bodenfischen wie Panzerwelsen oder größeren Harnischwelsen vergesellschaftet werden. Sehr kleine Beutefische wie Neonsalmler oder Guppys sind ungeeignet, da sie als Nahrung angesehen werden können; ebenso sollten aggressive oder sehr lebhafte Arten sowie langflossige Fische wie Skalare oder Fadenfische vermieden werden, da Myleus cf. tiete zu Flossenzupfen neigt und sich durch hektische Mitbewohner gestresst fühlen kann.
Geschlechtsdimorphismus
Bei Myleus cf. tiete sind die Geschlechtsunterschiede kaum ausgeprägt. Oft lässt sich lediglich beobachten, dass Weibchen tendenziell einen rundlicheren, weicheren Körperbau aufweisen, während Männchen subtil schlankere Konturen zeigen. Eine klare, äußerlich eindeutige Zuordnung der Geschlechter ist jedoch in der Praxis oft schwierig.
Haltungstipps / Pflege
Myleus cf. tiete benötigt ein großzügiges, naturnah eingerichtetes Aquarium mit ausreichend Schwimmraum, dichten Pflanzen und Rückzugsmöglichkeiten, um seinen natürlichen Lebensbedingungen gerecht zu werden; als Grundvoraussetzung wird ein gut durchdachtes Substrat und ein artgerechter Wasserkreislauf empfohlen, wobei regelmäßige Wasserwechsel von rund 20 bis 30 Prozent und kontinuierliche Tests der Wasserparameter essenziell sind, um ein stabiles Habitat zu garantieren. Die Fütterung sollte abwechslungsreich und eiweißreich erfolgen, indem hochwertiges Trockenfutter mit lebenden oder gefrorenen Futtermitteln kombiniert wird, was den Nährstoffbedarf optimal abdeckt. Bei der Reinigung des Aquariums ist es wichtig, den Bodengrund, Dekorationsobjekte und Filtermaterialien in sinnvollen Intervallen von Algen- und Schlammablagerungen zu befreien, um die Wasserqualität zu erhalten. Insgesamt empfiehlt es sich, auf aktuelle Experteninformationen von my-fish.org sowie zusätzliche Ratschläge aus g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de und aquaristik-profi.com zu setzen, um eine kontinuierliche Pflege und Wartung zu gewährleisten, die den langfristigen Erhalt und das Wohlbefinden von Myleus cf. tiete sicherstellt.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Myleus zeichnet sich durch anspruchsvolle Anforderungen in der Zucht und Fortpflanzung aus, die ein artgerechtes, großzügig bemessenes Aquarium mit stabilisierten Wasserparametern, strukturierten Rückzugsbereichen und reichlich Vegetation voraussetzen. Im Vorfeld der Laichperiode sorgt eine gezielte Anpassung von Temperatur und Wasserhärte in Verbindung mit einer naturnah gestalteten Aquarienlandschaft für die Förderung des natürlichen Balzverhaltens, bei dem sich die Tiere in intensiven Annäherungsritualen begegnen. Die externe Befruchtung erfolgt meist auf angelegten Laichsubstraten, sodass eine ruhige Umgebung und die Vermeidung von Störungen essenziell sind, um eine optimale Eiablage zu erreichen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern die Aufzucht der Jungtiere, die in separaten Aufzuchtbecken mit fein abgestimmter Fütterung und regelmäßiger Wasserpflege erfolgen muss, um den fragilen Entwicklungsstadien gerecht zu werden. Spezifische Besonderheiten hinsichtlich der Fortpflanzung zeigen sich beim Myleus cf. tiete, der individuelle Verhaltensanpassungen und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Umweltveränderungen aufweist, was erfahrenen Züchtern die sorgfältige Kontrolle und Optimierung sämtlicher Zuchtparameter abverlangt.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein ausgeprägter Omnivor, der sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen führen und eine ausschließliche Fleischkost Verdauungsprobleme verursachen würde; in der Natur werden beispielsweise Früchte und Wasserpflanzen ebenso gefressen wie Insektenlarven oder kleine Krebstiere. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiche Gaben von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, zwei- bis dreimal pro Woche. Die Fütterung erfolgt idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher eine kontrollierte Futtermenge unerlässlich ist.
Natürlicher Lebensraum
Myleus cf. tiete lebt in warmen, fließenden Gewässern tropischer Regionen Südamerikas, wo er typischerweise in mittelfließenden Flüssen und kleinen Bächen anzutreffen ist. Das natürliche Habitat ist geprägt von relativ klaren bis leicht trüben Gewässern mit Temperaturen zwischen 24 und 30 °C, einem pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich und einer moderaten Wasserhärte. Die Uferzonen sind oft dicht bewachsen, wobei überhängende Vegetation, Schilf und Wurzeln reichlich Rückzugsmöglichkeiten und Nährstoffquellen bieten. Zusätzlich sorgen wechselnde Wasserstände und saisonale Überschwemmungen für ein dynamisches Habitat, in dem verschiedene ökologische Nischen entstehen und die Vielfalt des Nahrungsangebotes begünstigen.