Piaractus brachypomus
Beschreibung
Piaractus brachypomus ist ein Vertreter der Ordnung der Characiformes und der Familie Serrasalmidae. Der rote Pacu besitzt einen robusten, kompakten Körper und erreicht im Schnitt rund 40 cm. Sein Schuppenkleid zeigt meist eine silbergoldene Farbe mit einem dezenten roten Schimmer an den Seiten, was ihm seinen gebräuchlichen Namen gab. Die Art lebt in tropischen Flüssen und Seen in Südamerika, wo das Wasser im Schnitt 26 Grad warm ist. Sie passt ihr Fressverhalten je nach Saison an und zeigt damit eine Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen. Der rote Pacu schwimmt häufig in Gruppen und knackt mit starken Zähnen harte Samen und Früchte. Im Aquarium benötigt er ein warmes, sauerstoffreiches Wasser mit stabilen Parametern. Da die Größenangaben in verschiedenen Quellen schwanken, werden hier Durchschnittswerte verwendet.
Besonderheiten
Piaractus brachypomus – Roter Pacu besticht durch lebhafte Schwarmdynamik, einen markanten Körperbau und rot schimmernde Schuppen. Der Fisch zeigt freundliche Interaktion mit Artgenossen und erfordert eine behutsame, artgerechte Haltung in großzügigen Aquarien.
Vergesellschaftungshinweise
Piaractus brachypomus ist ein friedlicher Schwarmfisch, der in seinem natürlichen Lebensraum in Gruppen von mindestens sechs bis acht Individuen lebt, weshalb auch im Aquarium eine Haltung in einer Gruppe dieser Größe empfohlen wird, um Stress und Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden. Der als Roter Pacu bekannte Fisch kann mit anderen großwüchsigen, ruhigen Schwarmfischen wie Silberdollars oder friedlichen Welsen, etwa aus der Gattung Synodontis, vergesellschaftet werden. Geeignet sind zudem robuste, nicht zu kleine Bodenfische, die keine Konkurrenz um das Futter darstellen. Ungeeignet sind sehr kleine Beutefische wie Neonsalmler, da sie gefressen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten, die den Roten Pacu stressen würden. Auch langflossige Fische wie Skalare oder Guppys sollten vermieden werden, da es zu Flossenzupfen kommen kann.
Geschlechtsdimorphismus
Weibchen von Piaractus brachypomus erkennt man daran, dass sie in der Laichzeit einen deutlich runderen, pralleren Bauch aufweisen, da sich ihre Eier im Bauchraum entwickeln. Männchen hingegen besitzen einen schlankeren Körperbau und – sofern überhaupt vorhanden – nur minimale, wenig ausgeprägte Unterschiede an den Flossen.
Haltungstipps / Pflege
Für die artgerechte Haltung des Piaractus brachypomus – Roter Pacu sollten Aquarianer ein geräumiges Becken mit ausreichend Schwimmraum und stabiler Filteranlage einrichten, die für eine gute Durchwässerung und Sauerstoffzufuhr sorgt; als Bodengrund eignet sich feiner Kies oder Sand, ergänzt durch größere Steine, Wurzeln und lebende sowie künstliche Pflanzen, um natürliche Versteckmöglichkeiten zu schaffen. Die regelmäßige Wasserpflege ist essenziell: Kontrollieren Sie Temperatur (idealerweise 26–30 °C), pH-Wert (zwischen 6,5 und 7,5) sowie Nitrat- und Ammoniakwerte und führen Sie wöchentliche Teilwasserwechsel in Höhe von etwa 20–30 % durch. Füttern Sie abwechslungsreich mit hochwertigen Futtermischungen aus Lebend-, Frost- und Trockenfutter, wobei auch pflanzliche Bestandteile für eine ausgewogene Ernährung zu berücksichtigen sind. Neben der Filterreinigung und dem regelmäßigen Entfernen von Algen sowie organischen Rückständen im Aquarium sollte auch darauf geachtet werden, dass die Einrichtung stabil und unverändert bleibt, um Stress zu vermeiden und die natürlichen Ansprüche dieses Fisches zu berücksichtigen. Insgesamt ist eine kontinuierliche Beobachtung und Pflege notwendig, um ein artgerechtes, langfristig stabiles und gesundes Lebensumfeld für den Piaractus brachypomus zu gewährleisten.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Piaractus stellt hohe Ansprüche an die Haltungs- und Zuchtbedingungen, da artgerechte Wasserparameter (ideal sind Temperaturen um 26–28 °C, ein pH-Wert von 6,5–7,5 und ein gut durchlüftetes, gereinigtes Wasser) sowie ausreichend Platz und Struktur im Aquarium oder Teich essenziell sind. Bei der Zucht, wie sie auch für den Roten Pacu (Piaractus brachypomus) erforderlich ist, werden natürliche Laichreize nachgeahmt, um das ausgeprägte Balz- und Paarungsverhalten zu fördern, bei dem insbesondere die Männchen aktiv um die Weibchen werben. Die Fortpflanzung zeichnet sich darüber hinaus durch eine späte Geschlechtsreife und einen langen Vorbereitungszeitraum aus, sodass die Zucht in großräumigen Anlagen besser gelingt als in klassischen Hausaquarien. Bei der Aufzucht der Jungtiere ist es wichtig, sie mit feinkörnigem, proteinreichem Futter zu versorgen und in einer möglichst naturnahen Umgebung zu halten, um ihre empfindlichen Entwicklungsphasen optimal zu unterstützen. Eine sorgfältige Nachzucht, die den individuellen Bedürfnissen dieser Art gerecht wird, bildet somit die Grundlage für erfolgreiche Zuchtprogramme im Bereich der Zierfischhaltung.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein ausgeprägter Omnivor, der sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur frisst sie unter anderem Früchte und Samen sowie Insektenlarven und kleine Krebstiere. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Tagesration ausmachen und aus hochwertigem Flocken- oder Granulatfutter für Omnivoren bestehen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse wie Zucchini oder Spinat, um eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten. Die Fütterung sollte idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen erfolgen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden; Futterreste sind zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Portionen unerlässlich sind.
Natürlicher Lebensraum
Piaractus brachypomus – Roter Pacu bewohnt in der Natur vor allem die warmen, sauerstoffreichen Flussläufe und Überschwemmungsgebiete der Amazonas- und Orinokoregion, in denen das Wasser meist weich bis mittelhart, leicht sauer bis neutral und bei konstant hohen Temperaturen zwischen etwa 26 und 30 °C liegt. In diesen dynamischen Lebensräumen, die von dicht bewachsener tropischer Vegetation und reichlich biologischer Vielfalt geprägt sind, spielen saisonale Überschwemmungen eine zentrale Rolle, indem sie weitläufige, nährstoffreiche Flächen freilegen, auf denen der Rote Pacu in unterschiedlichen Strömungsverhältnissen und in Wasser mit moderater Bewegung anzutreffen ist.
ausgewachsene Pacus sind Einzelgänger!
Danke für den Hinweis.