Baryancistrus beggini

Deutscher Name: Blaue Panaque

Bild: Ingo Seidel
Herkunft: Brasilien, Südamerika
Farben: blau, gelb, schwarz
Schwierig: Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Gattung: Baryancistrus
Art: Baryancistrus beggini
Familie: Loricariidae

Beschreibung

Baryancistrus beggini ist ein Lippfisch aus der Familie der Loricariidae in der Ordnung der Siluriformes und wird im Handel Blaue Panaque genannt. Der Körper ist robust, misst etwa 15 bis 20 cm und zeigt ein blau-schwarzes Muster. Die Flossen sind gut entwickelt und tragen zu einer markanten Silhouette bei. Der Fisch lebt in Flüssen des Amazonasgebiets, wo klares Wasser, eisenhaltige Felsen und eine deutliche Strömung vorherrschen. Dort nutzt er enge Felsspalten als Rückzugsorte und kratzt mit speziellem Maulsystem Algen von den Steinen ab. Er ist vorwiegend nachtaktiv und agiert in der Dämmerung, um Futterreste und kleine Wirbellose zu erbeuten. Im Aquarium benötigt man verhältnismäßig stabile Wasserwerte, idealerweise 26 °C und einen pH-Wert von ca. 7, sowie reichlich Struktur durch Felsen und Versteckmöglichkeiten. Einige Angaben schwanken in den Quellen, weshalb Werte immer als Durchschnitt zu verstehen sind.
Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: neutral
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Baryancistrus beggini besticht durch strahlend blaue Akzente, feine Musterungen und markante Flossen. Der scheue Fisch zeigt ein zurückhaltendes Verhalten und bevorzugt großzügige Verstecke. Damit ist er ein besonderes Highlight in artgerecht gestalteten Aquarien.

Vergesellschaftungshinweise

Die Gattung Baryancistrus zählt zu den anspruchsvollen Aquarienfischen, bei denen die Einzelhaltung oft den geringsten Stress verursacht; in Gemeinschaftsaquarien ist daher besonders darauf zu achten, ruhige, gut verträgliche Beifische auszuwählen, um unnötige Reibereien und Aggressionen zu vermeiden. Speziell der als Blaue Panaque bekannte Baryancistrus beggini (L 239) sollte mit Arten vergesellschaftet werden, die weder zu aktiv noch aggressiv sind, wobei besonders darauf geachtet werden muss, dass weder sehr kleine Fische, die als potenzielle Beute angesehen werden könnten, noch Fische mit langen Flossen, die zu Konkurrenzkämpfen führen können, eingesetzt werden. Dabei bieten die umfassenden Informationen von my-fish.org in Kombination mit den ergänzenden Hinweisen der Fachquellen G’Höner, Aquariumglaser, Aqua Global, einrichtungsbeispiele.de und aquaristik-profi.com eine verlässliche Grundlage zur Entscheidung für ein möglichst harmonisches Zusammenleben im Aquarium.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen bei Baryancistrus beggini im Vergleich zu Weibchen stärker ausgeprägte, robuste Kiefer- und Kopfpartien auf. So sind bei den Männchen die Odontoden (kleine Stachel bzw. hervorstehende Hautwülste) unterhalb des Kiemendeckels und um den Mundbereich während der Geschlechtsreife deutlich ausgeprägt, während Weibchen in diesen Merkmalen weniger ausgeprägt sind.
Größe: Männchen: bis zu 16 cm, Weibchen: 14-16 cm

Haltungstipps / Pflege

Baryancistrus beggini sollte in einem geräumigen, gut strukturierten Aquarium mit stabilem, leicht sauer bis neutralem Wasser (pH 6,5–7,5) gehalten werden, wobei Temperaturen zwischen 24 und 28 °C optimal sind. Ein Biotop mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten aus Natursteinen, Wurzeln und lebenden Pflanzen schafft Rückzug und Nachahmung der natürlichen Umgebung, außerdem sollte auf eine moderate Strömung geachtet werden. Regelmäßige Wasserwechsel von etwa 25–30 % pro Woche sowie eine passende Filteranlage sind essenziell, um Schadstoffe und Feststoffe zu entfernen. Die Ernährung erfolgt überwiegend mit qualitativ hochwertigem Futter für herbivore bis omnivore Fische – hier empfiehlt sich die Kombination aus speziellen Algen- oder Blattfuttertabletten, ergänzt durch blanchiertes Gemüse wie Zucchini, Gurke oder Spinat –, wobei gelegentliche Ergänzungen tierischer Proteine nicht schaden. Bei der Reinigung des Aquariums sind nicht nur der regelmäßige Wasserwechsel, sondern auch die Pflege des Filters und das Absaugen des Bodengrundes wichtig, um ein gesundes Milieu zu erhalten. Insgesamt ist auf eine schonende, aber gründliche Pflege zu achten, indem man alle Maßnahmen (Einrichtung, Wasserqualität, Fütterungsplan und Reinigung) kontinuierlich kontrolliert und anpasst, um den speziellen Bedürfnissen dieses anspruchsvollen Zierfischs gerecht zu werden.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
80 cm Breite und 300 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Baryancistrus zählt zu den anspruchsvoll zu züchtenden Zierfischen, die in einem gut strukturierten Aquarium mit zahlreichen Versteck- und Klettermöglichkeiten am besten gehalten werden. Für eine erfolgreiche Zucht sollten stabile Wasserwerte (pH 6,5–7,5, Temperatur 24–28 °C) sowie eine saubere, möglichst weiche und leicht sauer eingestellte Umgebung gewährleistet sein, um den natürlichen Lebensbedingungen möglichst nahe zu kommen. Die Anlage von Höhlen und Rückzugsmöglichkeiten fördert das Paarungsverhalten, da sich die Tiere in geschützten Bereichen treffen, wo sich oft ein ausgeprägtes Ritual zeigt und das Paar in ausgewählten Verstecken die Eiablage vollzieht, bei der häufig das Männchen eine wichtige Rolle in der Brutpflege übernimmt. Baryancistrus beggini, auch als „Blaue Panaque“ bekannt, legt seine Eier in vorbereiteten Nischen ab, und nach dem Schlüpfen der Jungtiere ist es essenziell, ihnen zunächst fein zerkleinertes, leicht verdauliches Futter anzubieten sowie auf eine konstante Wasserqualität zu achten, um die langsame Entwicklung und Aufzucht der Larven optimal zu unterstützen. Besonderheiten der Fortpflanzung zeigen sich in der engen Paarbindung und der intensiven Brutpflege, wodurch ein artgerechtes Zuchtmanagement sowie eine präzise Abstimmung der Haltungsbedingungen unabdingbar sind.

Ernährung/Futterbedarf

Die artgerechte Fütterung erfolgt als reine fleischfressende Diät, weshalb Futtermittel mit hohem pflanzlichen Anteil, wie normales Flockenfutter, strikt zu vermeiden sind. Zur abwechslungsreichen Ernährung sollte primär ein fleischhaltiges Trockenfutter – beispielsweise speziell für Kampffische wie „Tetra Betta“ – angeboten werden, ergänzt durch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe. Es wird empfohlen, täglich etwa 4–6 Mückenlarven pro Individuum zu verfüttern und darauf zu achten, dass keine Futterreste im Aquarium zurückbleiben, um die Wasserqualität zu sichern.
Ernährungstyp: Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
10–15 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Baryancistrus beggini, auch bekannt als Blaue Panaque, ist in den klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern des Amazonasbeckens, insbesondere in felsigen Abschnitten des Rio Xingu in Brasilien, beheimatet. In seinem natürlichen Lebensraum finden sich überwiegend schnell fließende, gut durchlüftete Gewässer mit Temperaturen zwischen etwa 24 und 28 Grad Celsius und einem pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich. Der Untergrund besteht meist aus schroffen Felsen, Kies und Steinen, in denen sich oft auch umgestürzte Baumstämme und Wurzeln befinden, die als Versteck- und Nahrungsquelle dienen. Diese dynamische, von Stromschnellen und rapiden Strömungsverhältnissen geprägte Umgebung bietet ideale Voraussetzungen für die Tiere, indem sie ausreichend Sauerstoff und vielfältige Rückzugsmöglichkeiten gewährleistet, was auch in der aquaristischen Haltung positiv berücksichtigt wird.
Wasserpflanzen: Anubias, Bucephalandra, Cryptocoryne, Echinodorus, Javafarn

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