Boraras maculatus gehört zur Familie der Cyprinidae und wird umgangssprachlich Zwergbärbling genannt. Er besitzt einen schlanken, sehr kleinen Körper, der im Schnitt etwa 2–2,5 cm lang ist. Die Farbe ist bei Männchen intensiv rot bis rostrot mit charakteristischen dunklen Flecken: ein mittiger Schulterfleck (deutlich größer als das Auge) mit breitem orangeroten Saum, sowie je ein schwarzer Fleck am Ansatz der After- und Schwanzflosse. Weibchen sind meist gelblich-rot bis orange gefärbt. Feine, schmale Flossen und ein kompakter Kopf prägen sein zierliches Aussehen. Er lebt in Südostasien in langsam fließenden, pflanzenreichen, huminstoffreichen Schwarzwassern (sogenannte Peat-Swamps und Nebelwälder). Kleine Bäche und sumpfige Flächen bieten Schutz und ausreichend Sauerstoff. Dieser Fisch bildet Gruppen, was ihm hilft, sich vor Feinden zu schützen. Im Aquarium sollte man mit weichem, leicht saurem Wasser rechnen und dicht bepflanzte Bereiche mit gedämpftem Licht schaffen. Gute Filtration und regelmäßiger Wasserwechsel unterstützen seine Gesundheit.
Boraras maculatus – Zwergbärbling besticht durch sein zierliches, funkelndes Erscheinungsbild und filigrane Punktmuster. Sein ruhiges Schwarmverhalten und anmutige Flossenschläge verleihen ihm einen charmanten Charakter. Der Behälter sollte behutsam gestaltet werden.
Boraras maculatus ist ein ausgeprägter Schwarmfisch, der in der Natur in Gruppen von mehreren Dutzend Individuen lebt und sich nur in der Gemeinschaft sicher fühlt; für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher eine Mindestgruppengröße von 10–15 Tieren, um arttypisches Verhalten und Wohlbefinden zu gewährleisten. Der Zwergbärbling sollte ausschließlich mit anderen sehr kleinen, ruhigen und friedlichen Schwarmfischen wie anderen Boraras-Arten, Dornaugen oder winzigen Salmlern sowie sanften, bodenbewohnenden Arten wie kleinen Corydoras, Otocinclus oder Zwerggarnelen vergesellschaftet werden. Ungeeignet sind größere, aggressive oder sehr lebhafte Fische, die Boraras maculatus stressen oder als Beute betrachten könnten, ebenso wie langflossige Arten, da Zwergbärblinge gelegentlich zu Flossenzupfen neigen; auch größere Garnelen oder Fische sollten vermieden werden, da die winzigen Zwergbärblinge als Nahrung angesehen werden könnten.
Männchen weisen tendenziell einen schlankeren, länglicheren Körperbau auf und können während der Laichzeit dezent intensivere Farbakzente, vor allem im Kopf- und Flankenbereich, zeigen. Weibchen hingegen sind meist rundlicher mit einem deutlicher ausgeprägten Bauch, der während der Laichphase durch die Eibildung weiter hervorsticht.
Boraras maculatus – Zwergbärbling eignet sich für ein dicht bepflanztes Aquarium mit vielen Rückzugsmöglichkeiten und gedämpftem Licht, idealerweise ab 50–60 Litern (mindestens 60 cm Kantenlänge), in dem sanfte Strömungen und zahlreiche Verstecke geschaffen werden. Wichtig ist die Stabilität der Wasserparameter: Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,0 liegen, die Temperatur zwischen 22 und 28 °C, wobei optimale Bedingungen bei 24–26 °C erreicht werden. Weiches Wasser ist essentiell – die Gesamthärte sollte 3–10 °dGH nicht übersteigen, die Karbonathärte idealerweise unter 3 °dKH liegen. Regelmäßige Teilwasserwechsel von ca. 20–30% wöchentlich und eine konstante, nicht zu starke Filterung sorgen für optimale Wasserqualität. Die artgerechte Fütterung umfasst fein zerkleinerte Flockenfutter, Mikropellets und fein zerkleinertes Frost- oder Lebendfutter (Artemia, Daphnien, kleine Mückenlarven), wobei Abwechslung essenziell ist. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2–3-mal täglich in sehr kleinen Portionen. Regelmäßiges Reinigen des Bodengrundes, das Entfernen von organischen Rückständen und abgestorbenen Pflanzenteilen trägt zur langfristigen Gesundheit der Fische bei. Diese Maßnahmen ermöglichen eine artgerechte Haltung und fördern das Wohlbefinden des Zwergbärblings.
Boraras maculatus ist ein eierstreuender Dauerlaicher, der in gut konditionierten Aquarien mit idealen Lebensbedingungen spontan ablaichen kann. Eine gezielte Zucht ist möglich und wurde von Aquarianern erfolgreich durchgeführt. Für die Fortpflanzung wird ein separates Zuchtbecken mit etwa 10–12 Litern empfohlen, das schwach beleuchtet und dicht mit Javamoos oder feinfiedrigen Pflanzen bewachsen sein sollte, um Ablagemöglichkeiten zu bieten. Das Zuchtwasser sollte einen pH-Wert zwischen 5,0 und 6,5, eine Gesamthärte zwischen 1 und 5 °H sowie eine Temperatur von etwa 26–28 °C aufweisen. Ein Bodengrund ist nicht notwendig, allerdings sollte der Boden gut mit Javamoos bedeckt sein, damit die Eier im Moos abgelegt werden können. Beim Balzverhalten wird ein Gruppenspawning beobachtet, bei dem die Männchen mit intensiver Farbgebung auf die Weibchen einwirken. Die Eier haften nicht an Substraten und schweben frei, weshalb eine ruhige Wasserführung und sanfte Filterung (optional mit luftbetriebener Schaumstofffilter) wichtig sind. Die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich anspruchsvoll, da sie anfangs nur sehr fein aufgelöste Nahrung wie Infusorien oder Mikrofutter zu sich nehmen können, bevor ein Übergang zu lebenden Artemia oder handelsüblichen Frittierfutterprodukten möglich wird. Der Zuchterfolg wird durch gute Konditionierung der Elterntiere, stabile Wasserparameter und sorgfältige Beobachtung erheblich gesteigert.
Diese Art ist ein typischer Omnivor, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung benötigt, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen und eine ausschließliche Fleischkost zu Verdauungsproblemen führen würde; in der Natur werden vor allem kleine Krebstiere wie Cyclops und Insektenlarven gefressen, gelegentlich auch pflanzliche Bestandteile wie feine Algen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiches Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Daphnien sowie 2- bis 3-mal pro Woche kleine Mengen blanchierter Zucchini oder Spinat, um die Ernährung zu bereichern. Die Fütterung erfolgt idealerweise 2- bis 3-mal täglich in so kleinen Portionen, dass sie innerhalb von 3 Minuten vollständig aufgenommen werden, alternativ können pro Fisch 4–6 Mückenlarven gereicht werden; Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Art zu Überfressen neigt und kontrollierte Portionen für die Gesundheit unerlässlich sind.
Boraras maculatus – Zwergbärbling bewohnt in seinem natürlichen Lebensraum vorwiegend kleine, langsam fließende und stehende Schwarzwassergewässer der tropischen Regenwaldregionen Südostasiens, zu denen Bachsysteme, Peat-Swamps (Moorsümpfe), Nebelwälder und Feuchtgebiete zählen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Malaysia (Malacca-Halbinsel), Singapur, östliches Sumatra und Bintan Island (Riau, Indonesien) sowie Thailand. In diesen Ökosystemen sind die Wasserparameter durch weiche, humusreiche und gerbstoffreiche Substrate, sehr saure pH-Werte zwischen etwa 5,5 und 7,0 sowie moderate bis warme Temperaturen von ca. 22–28 °C gekennzeichnet. Die natürlichen Lebensräume zeichnen sich zudem durch eine ausgeprägte strukturelle Komplexität aus – dichte Wasserpflanzenbewüchse, Laub auf dem Bodengrund, Wurzeln und Äste – die zahlreichen Versteckmöglichkeiten und reichhaltige Nahrungsquellen (kleine Krebstiere, Insektenlarven, Algen) für den winzigen Fisch bieten. Diese Umweltbedingungen, wie sie auch von spezialisierten Zierfischquellen und Fachbereichen beschrieben werden, bilden die Grundlage für die artgerechte Haltung in Aquarien, in denen versucht wird, das naturnahe Milieu des Zwergbärblings – insbesondere das weiche, saure Schwarzwasser – möglichst detailgetreu nachzubilden.
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