Brachirus panoides

Deutscher Name: Süßwasserflunder

Bild: Ingo Seidel
Herkunft:
Indonesien, Südostasien, Thailand
Farben:
braun, grau, grün
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Brachirus panoides
Gattung: Brachirus
Familie: Soleidae

Beschreibung

Brachirus panoides (Synonym: Euryglossa panoides) ist eine Süßwasserflunder aus der Ordnung Pleuronectiformes und der Familie Soleidae (Zungenfische). Als Zungenfisch zeigt dieser Plattfisch einen abgeflachten, oval-länglichen Körper mit asymmetrischen Augen, die bei Zungenfischen charakteristischerweise auf der rechten Körperseite liegen. Der Fisch hat kleine, weit voneinander entfernte Augen und ein kleines Maul mit deutlich röhrenförmigen Nasenlöchern. Er erreicht durchschnittlich etwa 15 cm Länge, kann aber bis zu 20 cm groß werden – einzelne Exemplare erreichen sogar bis zu 30 cm und machen diese Art damit zur größten Brachirus-Art in Thailand. Die dorsale Oberseite ist dunkelbraun gefärbt mit mehreren großen dunklen Flecken nahe der Rücken- und Afterflosse sowie 6-7 dunklen vertikalen Querbalken, während die ventrale Unterseite weiß ist. Fast alle Flossen sind entlang des Körpers durchgehend miteinander verbunden, mit sehr kleinen Brustflossen. Natürliche Lebensräume sind flache Flussmündungen, Ästuare und die unteren Abschnitte von Flüssen mit sandigem bis schlammigem Boden, wo sich die Tiere gerne eingraben. Der Fisch ist euryhalin, das heißt, er kann sowohl in Süßwasser als auch in Brackwasser leben und wandert zwischen beiden Welten – am liebsten lebt er jedoch in Flussmündungen mit leichtem Salzgehalt. Eine gute Tarnung erreicht er, indem er sich flach am Grund eingräbt und nur die Augen herausschauen lässt. Er ernährt sich von benthischen Wirbellosen wie Würmern, kleinen Krebstieren und Insektenlarven, die er am Bodengrund findet. In Aquarien braucht der Fisch ähnliche Bedingungen wie in der Natur, etwa eine Wassertemperatur von 20-26 °C sowie einen leichten Salzzusatz (Brackwasser wird bevorzugt). Hinweis: In Thailand wurde dieser Fisch früher von Flussbewohnern als Indikator für Wasserqualität genutzt – wenn die Fische an die Oberfläche kamen, signalisierte dies verschmutztes Wasser. Die Art kann auch Geräusche produzieren, die wie „aud aud aud“ klingen. Quellen berichten teils unterschiedliche Messwerte, weshalb weitere Untersuchungen empfohlen werden.

 

Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: neutral
Verträglichkeit mit Wirbellosen: schlecht

Besonderheiten

Brachirus panoides überzeugt mit abgeflachtem, asymmetrischem Körper und filigranen Hautmustern. Der scheue Zierfisch bewegt sich bedächtig am Bodengrund und nutzt geschickt natürliche Verstecke, was ihn in der Aquaristik zu einem unverwechselbaren Highlight macht.

Vergesellschaftungshinweise

Brachirus panoides ist eine einzelgängerisch lebende Plattfischart, die im Aquarium als Süßwasserflunder bekannt ist. Aufgrund ihres territorialen und zurückhaltenden Verhaltens empfiehlt sich die Einzelhaltung oder, bei ausreichend großem Becken (mindestens 120 cm Kantenlänge), die Haltung eines Paares, um Stress und Revierstreitigkeiten zu vermeiden. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, mittelgroße Schwarmfische wie größere Salmler oder Barben sowie friedliche Bodenfische wie Panzerwelse, die nicht in direkter Nahrungskonkurrenz stehen. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Zwergbärblinge oder Jungfische, da diese als Nahrung betrachtet werden können, ebenso wie aggressive oder sehr lebhafte Arten, die die Flunder stressen oder beim Fressen bedrängen könnten. Auch langflossige Fische wie Guppys oder Kampffische sind ungeeignet, da Flossenknabbern und Konkurrenzverhalten auftreten können.

Geschlechtsdimorphismus

Es gibt keine ausgeprägten äußerlichen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Die Geschlechter von Brachirus panoides sind äußerlich nahezu identisch, sodass eine verlässliche Unterscheidung in der Regel erst durch eine Untersuchung der Geschlechtsorgane – beispielsweise während der Laichzeit – möglich ist.

Größe: Männchen: bis zu 20 cm (maximal 30 cm), Weibchen: bis zu 20 cm (maximal 30 cm)

Haltungstipps / Pflege

Brachirus panoides ist ein reizvoller Süßwasserflunder (Zungenfisch), der in einem naturnah gestalteten Aquarium gehalten werden sollte, um seinen Lebensraum bestmöglich nachzubilden; hierfür ist ein Bodengrund aus feinem Sand (mindestens 5-8 cm tief) zwingend erforderlich, da sich die Tiere gerne vollständig eingraben, angereichert mit Rückzugsmöglichkeiten wie flachen Wurzeln, abgerundeten Steinen (keine scharfkantigen Dekorationen!) und lockerer Randbepflanzung, die ihm Schutz und Versteckmöglichkeiten bieten. Wichtig: Diese Art ist euryhalin und benötigt für die langfristige Pflege einen leichten Salzzusatz – das Süßwasser sollte aufgesalzen werden (etwa 2-5 g Meersalz pro Liter), da die Art am liebsten in Brackwasser-Flussmündungen lebt; reines Süßwasser wird zwar toleriert, ist aber nicht optimal. Ein stabiles Wasserklima mit regelmäßigen Teilwasserwechseln von etwa 20 bis 30 Prozent alle zwei Wochen, einer Temperatur zwischen 20 und 26 °C, einem pH-Wert von 7,0 bis 8,5 (leicht alkalisch) sowie mittlerer bis harter Wasserhärte (5-25° dGH) ist essenziell, wobei moderne Filteranlagen und eine sehr schonende Bodengrundreinigung (vorsichtig absaugen, ohne zu tief einzudringen) dazu beitragen, die Wasserqualität konstant hoch zu halten. Die Fütterung sollte abwechslungsreich und artgerecht erfolgen, indem hauptsächlich lebende oder gefrorene Futtermittel wie Tubifex, Mückenlarven (rot und schwarz), Artemia, Mysis und kleine Regenwürmer angeboten werden; nach Eingewöhnung werden teilweise auch hochwertige sinkende Pellets oder Flocken angenommen, aber Lebendfutter wird bevorzugt. Füttern Sie am besten abends, wenn die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere aktiv werden. Regelmäßige Reinigungsmaßnahmen, bei denen Glasscheiben und Filtermedien vorsichtig von organischen Rückständen befreit werden, sind ebenso wichtig wie die kontinuierliche Beobachtung des allgemeinen Gesundheitszustandes, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Wichtig: Aufgrund der Brackwasser-Anforderungen sollte kein empfindliches Equipment verwendet werden, das nicht salzwassertauglich ist.

Wasserhärte:
weich bis hart
PH-wert
7,0-8,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
150 cm Kantenlänge und 400 Liter (für ein Paar; Einzelhaltung ab 300 Liter möglich)

Zucht und Fortpflanzung

Die Art Brachirus panoides erfordert spezielle Bedingungen zur erfolgreichen Zucht, die bereits im heimischen Aquarium geschaffen werden müssen. Ein feiner, tiefer Sandboden (mindestens 8-10 cm) mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten, stabile Wasserparameter bei etwa 20–26 °C, ein pH-Wert zwischen 7,0 und 8,5 sowie ein leichter Salzzusatz (Brackwasser) bilden die Grundlage für ein artgerechtes Umfeld. Während der Paarungszeit zeigen diese Fische ein intensives Balz- und Paarungsverhalten, in dem sich oft monogame Paare bilden. Die Süßwasserflunder legt ihre Eier an ausgewählten, gut strukturierten Substraten oder im Sand ab, um sie vor Fressfeinden zu schützen, wobei die Eier in einem ruhigen Bereich des Beckens gut betreut werden sollten. Nach der Inkubationszeit schlüpfen die Jungtiere als winzige, planktonfressende Larven, die zunächst in einem separaten Aufzuchtbecken mit speziellem Nahrungsangebot, wie Artemia-Nauplien, Rädertierchen und feinem Plankton, versorgt werden müssen. Die besondere Empfindlichkeit der Fortpflanzungsphase und der späteren Aufzucht erfordert eine kontinuierliche Kontrolle der Wasserqualität, insbesondere des Salzgehalts, und eine schonende Integration der Jungfische in das Gemeinschaftsbecken, um langfristig gesunde Bestände zu gewährleisten. Hinweis: Über die Nachzucht von Brachirus panoides im Aquarium liegen bisher nur sehr wenige gesicherte Erfolgsberichte vor.

Ernährung/Futterbedarf

Diese Art ist ein strikter Karnivor (Fleischfresser), da sie sich in der Natur ausschließlich von tierischer Nahrung wie benthischen Wirbellosen, kleinen Krebstieren, Würmern und Insektenlarven ernährt, die sie am Bodengrund findet; eine reine Pflanzenkost würde zu schweren Mangelerscheinungen führen. Im Aquarium sollte das Hauptfutter aus hochwertigem Lebendfutter oder Frostfutter bestehen und etwa 80–90% der täglichen Ration ausmachen – bevorzugt werden Tubifex, rote und schwarze Mückenlarven, Artemia, Mysis und kleine Regenwürmer. Nach Eingewöhnung können auch hochwertige, sinkende fleischhaltige Pellets oder Flocken angeboten werden, diese werden aber oft nicht sofort akzeptiert. Die Fütterung sollte idealerweise abends erfolgen, wenn die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere aktiv werden, in Portionen, die innerhalb von 5 Minuten vollständig aufgenommen werden; alternativ können pro Tier 6-8 Mückenlarven oder entsprechende Mengen anderen Lebendfutters angeboten werden. Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese die Wasserqualität belasten und die Art zu Überfressen neigt, sodass kontrollierte Portionierung für die Gesunderhaltung unerlässlich ist.

Ernährungstyp: Fleischfresser (Carnivore)
Alterserwartung
Zurzeit haben wir keine weiteren Informationen zur Lebenserwartung dieses Tiers.

Natürlicher Lebensraum

Brachirus panoides – Süßwasserflunder lebt vorwiegend in tropischen und subtropischen Gewässern Südostasiens, insbesondere in Thailand (zentrale und nordöstliche Ebenen, Chao Phraya-Becken, Mekong-Region) und Indonesien, wo er am häufigsten in Flussmündungen, Ästuaren und den unteren Abschnitten von Flüssen mit sandigem bis schlammigem Boden anzutreffen ist. Die Art ist euryhalin, das heißt, sie kann sowohl in reinem Süßwasser als auch in Brackwasser leben und wandert zwischen beiden Welten – am liebsten hält sie sich jedoch in Flussmündungen mit leichtem Salzgehalt auf. Er bevorzugt warme, leicht alkalische Gewässer mit Temperaturen zwischen etwa 20 und 26 °C, einem pH-Wert zwischen 7,0 und 8,5 sowie einer moderaten bis hohen Wasserhärte (5-25° dGH), in denen dichte Ufervegetation und Strukturelemente wie Wurzelgeflechte, umgestürzte Äste und sandige Böden reichlich Rückzugsmöglichkeiten bieten. Diese Habitattypen zeichnen sich durch niedrige Strömungsgeschwindigkeit, gelegentlich wechselnde Wasserstände und einen hohen Anteil an benthischen Wirbellosen als Nahrung aus, was eine abwechslungsreiche Umgebung mit genügend Versteckmöglichkeiten für den benthischen Lebensstil dieses Zungenflunders schafft. Die Tiere graben sich tagsüber gerne vollständig im Sand ein und sind dämmerungs- und nachtaktiv bei der Nahrungssuche.

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