Geophagus brasiliensis

Deutscher Name: Brasilianischer Erdfresser

Bild: Daniel Konn-Vetterlein
Herkunft: Brasilien, Südamerika
Farben: blau, gelb, grün
Schwierig: Einfach (Fortgeschrittene Anfänger)
Gattung: Geophagus
Art: Geophagus brasiliensis
Familie: Cichlidae

Beschreibung

Geophagus brasiliensis gehört zur Familie der Cichliden und ist in Südamerika heimisch. Der populäre Name Brasilianischer Geophagus stammt aus dem Lateinischen und weist auf sein erdfressendes Verhalten hin. Der Fisch zeigt einen schlanken Körper mit braun-roten Schraffuren und feinen, dunklen Streifen an den Flanken. Im Durchschnitt erreicht er eine Länge von etwa 12 cm und gedeiht bei einer Wassertemperatur von ca. 26 Grad. Sein natürlicher Lebensraum umfasst sumpfige Flüsse und kleine Seen, die von dichter Vegetation umrahmt werden. Er gräbt in Sandböden, um seine Eier vor Fressfeinden zu verstecken, was eine klare Anpassung an Raubtiere darstellt. Dieses grabende Verhalten fördert zudem die Belüftung des Bodens und das Wachstum von Wasserpflanzen. Im Aquarium benötigt er einen sandigen Bodengrund, zahlreiche Versteckmöglichkeiten und stabile Wasserwerte, um sich gut zu entwickeln. Da die Quellen teilweise uneinheitliche Angaben liefern, beruhen die genannten Werte auf Durchschnittszahlen.
Sozialverhalten: Paarweise
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: schlecht

Besonderheiten

Geophagus brasiliensis zeichnet sich durch sein ausgeprägtes Futtersuchverhalten im Bodengrund aus, bei dem er geschickt Substrat aufwühlt. Sein eleganter Körperbau und die dezente Farbgebung verleihen ihm eine besondere Ausstrahlung, die durch eine abwechslungsreiche Aquariengestaltung optimal unterstützt wird.

Vergesellschaftungshinweise

Geophagus – diese Gattung steht exemplarisch für eine Art, bei der eine stressarme Haltung höchste Priorität besitzt. In der Regel verursacht die Einzelhaltung den geringsten Stress, weshalb ein behutsamer Umgang bei der Zusammenstellung von Aquarienbewohnern wichtig ist. Bei der Vergesellschaftung sollte auf passende, ruhige Beifische geachtet werden, um Konflikte und Überforderung zu vermeiden. Aggressive oder zu aktive Arten sowie sehr kleine Fische, die als Beute wahrgenommen werden könnten, sollten ausdrücklich ausgespart werden, ebenso wie Tiere mit auffallend langen Flossen, die das Risiko von Konkurrenz und Aggression erhöhen. Diese Hinweise gelten unter anderem auch für Exemplare wie Geophagus brasiliensis und beruhen auf umfangreichen Informationen von my-fish.org sowie ergänzenden Beiträgen von g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de und aquaristik-profi.com.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen einen insgesamt schlankeren Körperbau und oft etwas längere Flossen auf, während Weibchen – besonders während der Laichzeit – durch einen rundlicheren, pralleren Bauch auffallen.
Größe: Männchen: bis zu 15 cm, Weibchen: 10-15 cm

Haltungstipps / Pflege

Geophagus brasiliensis benötigt ein geräumiges, gut strukturiertes Aquarium mit weichem Sand- oder feinem Kiesboden, der das natürliche Suchverhalten unterstützt, sowie zahlreiche Versteckmöglichkeiten und Pflanzenarrangements, die sowohl Rückzug als auch Orientierung bieten. Eine stabile Wasserqualität ist essenziell: Es sollten regelmäßig, etwa wöchentlich 15 bis 20 Prozent des Wassers ausgetauscht werden, um Schadstoffe zu reduzieren und Parameter wie pH-Wert (idealerweise zwischen 6,0 und 7,5), Temperatur (etwa 24 bis 28 °C) und Härte konstant zu halten. Die Fütterung erfolgt vorwiegend mit hochwertigem Trockenfutter, das durch frische, tiefgekühlte oder lebende Futtermittel wie Mückenlarven, Artemia und pflanzliche Bestandteile ergänzt wird, um den Nährstoffbedarf optimal zu decken. Zur Reinigung gehört neben dem regelmäßigen Absaugen des Bodengrundes auch die Überprüfung und Wartung der Filteranlage, um biologische Stabilität zu gewährleisten, dabei sollten aggressive Chemikalien stets vermieden werden. Zudem ist es ratsam, neue Fische vor dem Hinzufügen in einem Quarantänebecken zu beobachten, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen, und bei der Zusammenstellung der Gemeinschaftsbewohner auf ein harmonisches Miteinander zu achten, sodass territoriales Verhalten des Geophagus brasiliensis nicht zu Verletzungen oder Stress führt.
Wasserhärte: weich bis hart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
26-30 °C
Beckengröße:
80 cm Breite und 200 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Geophagus umfasst friedliche, bodenorientierte Fische, die im Aquarium ein artgerechtes Umfeld mit sandigem oder feinem Kies, zahlreichen Versteckmöglichkeiten und einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert bevorzugen. Für die Zucht ist ein großzügiges Becken mit stabilem Wasserparameter-Management entscheidend, wobei eine ausgewogene Fütterung und regelmäßiger Wasserwechsel den Gesundheitszustand fördern. Im Fortpflanzungsprozess wählen die Tiere Paarungspartner aus, wobei ein ausgeprägtes Ritual mit gegenseitiger Annäherung und Revierverhalten beobachtet wird; hierbei suchen sie gezielt sichere, gut strukturierte Stellen zur Eiablage auf, wo beide Elternteile oftmals an der Pflege des Laichs beteiligt sind. Die Aufzucht der Jungtiere erfordert neben einer feinen Nahrungszugabe wie Infusorien oder Mikrogranulaten ein stressarmes Umfeld und eine behutsame Kontrolle der Wasserwerte, um das natürliche Verhalten optimal zu unterstützen. Geophagus brasiliensis zeigt dabei besondere Fortpflanzungsstrategien, die speziell auf seine natürlichen Lebensbedingungen abgestimmt sind und in der Aquaristik besondere Beachtung finden.

Ernährung/Futterbedarf

Dieses Tier gehört zur Gruppe der reinen Fleischfresser, weshalb Futtermittel mit hohem pflanzlichen Anteil, wie etwa normales Flockenfutter, nicht geeignet sind. Zur abwechslungsreichen Ernährung sollte als Hauptfutter ein fleischhaltiges Trockenfutter eingesetzt werden – beispielhaft etwa ein Produkt, das ursprünglich für Kampffische wie „Tetra Betta“ entwickelt wurde –, ergänzt durch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe. Eine tägliche Fütterung von 4–6 Mückenlarven pro Fisch sowie das konsequente Entfernen von Futterresten im Aquarium helfen dabei, die Wasserqualität zu erhalten und die Gesundheit der Tiere zu fördern.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
8–10 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Geophagus brasiliensis ist in den langsam fließenden, oft flachen Gewässern Südamerikas zu Hause, wobei es vorwiegend in Überschwemmungsgebieten, Flussarmen und Nebenflüssen anzutreffen ist, wo das Wasser typischerweise leicht sauer bis neutral und weich bis mittelhart ist. Die natürlichen Lebensräume dieses Fisches sind von warmen Temperaturen um 24 bis 28 Grad Celsius, einer geringen Strömung und einem sandigen bis schlammigen Bodengrund geprägt, der reich an organischem Material ist. Dichte Ufervegetation und Wasserpflanzen bieten nicht nur zahlreiche Versteckmöglichkeiten, sondern tragen auch zur Nahrungssuche durch das Aufwühlen des Bodens bei, was eine charakteristische Ernährungsweise von Geophagus brasiliensis darstellt.
Wasserpflanzen: Anubias, Bucephalandra, Cryptocoryne, Echinodorus, Javafarn

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