Pelvicachromis humilis

Deutscher Name: Sierra-Leonischer Buntbarsch

Quelle: Aquarium Glaser
Herkunft:
Westafrika
Farben:
blau, gelb, grün
Schwierigkeit:
Einfach (Fortgeschrittene Anfänger)
Art: Pelvicachromis humilis
Gattung: Pelvicachromis
Familie: Cichlidae

Beschreibung

Pelvicachromis humilis ist ein kleiner Cichlide, der in Sierra Leone vorkommt. Die Art gehört zur Familie Cichlidae, Ordnung Perciformes, und wird oft einfach als Pelvicachromis humilis bezeichnet. Er erreicht durchschnittlich eine Körperlänge von rund 6 cm. Männchen zeigen meist ein leuchtendes Silber mit feinen roten Akzenten, während Weibchen in gedeckteren Farben erscheinen. Der schlanke Körper und das spitze Maul helfen bei der Nahrungsaufnahme. In seinem natürlichen Lebensraum, flachen, langsam fließenden Gewässern mit dichter Vegetation und Schilf, herrschen Temperaturen von etwa 24 bis 26 Grad Celsius und ein pH-Wert von rund 7 bis 7,5. Der Fisch zeigt ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Er verteidigt sein Revier und führt dabei klare Balzrituale durch. Zudem ist die intensive Laichpflege, verbunden mit einem einfachen Nestbau, charakteristisch. Für die Haltung im Aquarium sind naturnahe Bedingungen mit stabiler Temperatur, moderaten pH-Werten und ausreichend Versteckmöglichkeiten wichtig. Angaben variieren teils in den Quellen, weshalb hier Durchschnittswerte genannt werden.
Sozialverhalten: Paarweise
Temperament: territorial
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Pelvicachromis humilis SIERRA LEONE besticht durch ausgeprägtes Sozialverhalten und farbenfrohe Akzente. Der Zierfisch zeigt lebhaftes Balzverhalten sowie fürsorgliche Brutpflege. Dank vielseitiger Versteckmöglichkeiten und robuster Haltung ist er ein Highlight in artgerechten Aquarien.

Vergesellschaftungshinweise

Pelvicachromis humilis, auch als Sierra-Leone-Kongobuntbarsch im Handel bekannt, zeigt im natürlichen Habitat ein ausgeprägtes Paarverhalten und bildet zur Fortpflanzung stabile Paare, während außerhalb der Brutzeit eine lockere Gruppenstruktur mit gelegentlichen Revierstreitigkeiten beobachtet werden kann. Für die Aquarienhaltung empfiehlt sich daher die Pflege als harmonisierendes Paar, wobei in ausreichend großen Becken (ab 120 cm Kantenlänge) auch mehrere Paare mit klar strukturierten Reviergrenzen möglich sind, sofern genügend Verstecke und Sichtbarrieren vorhanden sind. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie Kongosalmler (Phenacogrammus interruptus) oder kleinere Barbenarten sowie robuste, friedliche Bodenfische wie Panzerwelse (Corydoras spp.), die nicht in direkte Konkurrenz um Reviere treten. Zu vermeiden sind sehr kleine Beutefische wie Zwergbärblinge, da sie als Nahrung angesehen werden könnten, ebenso wie aggressive oder hyperaktive Arten (z. B. größere Buntbarsche, Malawisee- oder Tanganjikasee-Cichliden) sowie langflossige Fische wie Guppys oder Kampffische, da Flossenzupfen und Stress durch Konkurrenzverhalten auftreten können.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen sind insgesamt schlanker gebaut und zeichnen sich durch länger zugespitzte Flossen sowie intensivere, kontrastreichere Farbnuancen, insbesondere im Stirn- und Flankenbereich, aus. Weibchen wirken runder mit einem pralleren Bauch, der vor allem während des Laichverhaltens ausgeprägt ist, und präsentieren eine insgesamt dezentere, sanftere Färbung.
Größe: Männchen: bis zu 6 cm, Weibchen: 6-8 cm

Haltungstipps / Pflege

Pelvicachromis humilis SIERRA LEONE benötigt ein geräumiges Aquarium von mindestens 80 Litern, in dem natürliche Einrichtungselemente wie Steine, Wurzeln und lebende Pflanzen für Rückzugsmöglichkeiten und Reviere integriert sind, um dem artgerechten Verhalten gerecht zu werden; ideal ist ein leichter Strömungsfilter und ein Bodengrund aus feinem Kies oder Sand, der sich gut reinigen lässt. Das Wasser sollte einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 haben, eine mittlere Wasserhärte aufweisen und bei einer Temperatur von etwa 24 bis 26 Grad Celsius gehalten werden, wobei regelmäßige Teilwasserwechsel von 20 bis 30 Prozent pro Woche und die Nutzung entsprechender Wasseraufbereitungsmittel für konstante Qualitätswerte unabdingbar sind. Die Fütterung erfolgt idealerweise mit einer Kombination aus hochwertigem Flockenfutter, Lebendigfutter sowie Frostfutter, wobei eine abwechslungsreiche Diät den natürlichen Ernährungsbedürfnissen dieses Fisches entspricht; es ist darauf zu achten, den Fisch nicht zu überfüttern, um eine Verschlechterung der Wasserqualität zu vermeiden. Regelmäßige Reinigungsmaßnahmen umfassen das Absaugen des Bodengrundes, das Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen sowie die Reinigung des Aquarienglases und Überprüfungen der technischen Anlagen, um eine langfristig stabile und gesunde Umgebung zu gewährleisten, während eine kontinuierliche Beobachtung des Verhaltens und der allgemeinen Gesundheit dem frühzeitigen Erkennen von Stress- oder Krankheitsanzeichen dient.
Wasserhärte:
weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 120 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Pelvicachromis humilis gehört zu den kleineren Cichliden, die für ihre robuste Zuchtfähigkeit sowie ihr ausgeprägtes Sozial- und Balzverhalten bekannt sind. Optimale Zuchtbedingungen lassen sich in einem gut bepflanzten Aquarium mit zahlreichen Versteck- und Laichmöglichkeiten erzielen, wobei Wassertemperaturen von 24 bis 28 °C, ein pH-Wert von etwa 6,5 bis 7,5 und eine moderate Wasserhärte anzustreben sind. Während der Balzphase präsentieren die Tiere komplexe Tanzrituale und Farbwechsel, um einen geeigneten Partner zu finden und das Revier abzustecken; im Anschluss bereiten sie durch gezielte Auswahl und Vorbereitung von Laichplätzen die Bedingungen für das Ablegen der klebrigen Eier vor, die in speziell eingerichteten Brutkammern abgelegt werden. Beide Elternteile beteiligen sich aktiv an der Brutpflege, indem sie die Eier und nach dem Schlüpfen die Jungtiere bewachen, reinigen und vor potenziellen Gefahren schützen. Kurze Zeit nach der Eiablage schlüpfen die Jungfische, die zunächst mit fein aufgelöster Nahrung wie Infusorien und später mit Babyrieseln gefüttert werden. Besonders hervorzuheben ist die Variante Pelvicachromis humilis SIERRA LEONE, die durch regionale Anpassungen und markante Farbvariationen zusätzlich in der heimischen Aquaristik geschätzt wird.

Ernährung/Futterbedarf

Als typischer Omnivor benötigt dieses Tier eine ausgewogene Ernährung aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen, da eine reine Pflanzenkost zu Mangelerscheinungen bei wichtigen Proteinen führen würde, während eine ausschließliche Fleischkost Verdauungsprobleme und Nährstoffungleichgewichte verursachen kann; in der Natur werden unter anderem kleine Krebstiere und Insektenlarven gefressen, gelegentlich auch pflanzliche Bestandteile wie Algen. Im Aquarium sollte hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter etwa 70–80 % der täglichen Ration ausmachen, ergänzt durch abwechslungsreiches Lebend- oder Frostfutter wie Artemia und Mückenlarven sowie blanchiertes Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, zwei- bis dreimal pro Woche. Die Fütterung erfolgt idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden, wobei Futterreste stets zeitnah zu entfernen sind, da diese Art zu Überfressen neigt und daher kontrollierte Portionierung unerlässlich ist.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
6–8 Jahre

Natürlicher Lebensraum

Pelvicachromis humilis SIERRA LEONE lebt in langsam fließenden, flachen Süßwasserläufen und Bächen, die von dichter Ufervegetation, Laubstreu und überhängenden Ästen geprägt sind. Die natürlichen Gewässer sind typisch für tropische Regionen und zeichnen sich durch leicht saure bis neutrale pH-Werte (etwa 6,5 bis 7,5), moderate Temperaturen zwischen 24 und 28 °C sowie weiches bis mittelhartes Wasser aus, oft mit einer leichten Braunfärbung infolge gelöster Huminstoffe. Diese Umgebung, in der saisonale Regenzeiten sowohl den Wasserstand als auch die Strömungsverhältnisse dynamisch verändern, bietet zahlreiche Versteck- und Laichplätze und schafft ideale Bedingungen für Nahrungssuche, Fortpflanzung und Schutz vor Fressfeinden.

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