Pseudorinelepis sp. L95

Deutscher Name: Harnischwels

Bild: Daniel Konn-Vetterlein
Herkunft: Brasilien, Südamerika
Farben: braun, grau, schwarz
Schwierig: Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Gattung: Pseudorinelepis
Art: Pseudorinelepis sp. L95
Familie: Doradidae

Beschreibung

Pseudorinelepis sp. L95 wird umgangssprachlich Harnischwels genannt und gehört zur Ordnung der Welse (Siluriformes). Die genaue Einordnung in eine Familie bleibt noch unsicher, da weitere Untersuchungen laufen. Der Harnischwels hat einen robusten, leicht abgeflachten Körper, der im Schnitt 15 cm lang wird. Sein Panzer besteht aus festen Schuppen, die ihm Schutz vor Verletzungen bieten. Die Färbung variiert meist von oliv bis dunkelgrün mit feinen hellichten Streifen entlang der Seiten. Kleine Barthaare unterstützen ihn bei der Nahrungssuche. In seinem natürlichen Lebensraum, meist im Amazonasbecken, lebt er in langsam fließenden, laichen Gewässern mit Temperaturen um 26 bis 28 °C. Hier findet er Laub- und Geröllansammlungen als Verstecke in schlammigem Wasser. Er zeigt nachtaktive Fressgewohnheiten und nutzt seine feinen Sinne zum Aufspüren von Futter. Im Aquarium sollten ähnliche Parameter beibehalten werden. Eine stabile Wasserqualität, ausreichend Pflanzen und Verstecke schaffen gute Bedingungen, wobei die Haltung noch weiterer Forschung bedarf.
Sozialverhalten: Schwarm
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: mittel

Besonderheiten

Pseudorinelepis sp. L95 – Harnischwels beeindruckt mit markanter Panzerung und ausdrucksstarken Flossen. Im Gemeinschaftsbecken zeigt er ein sensibles, soziales Verhalten und reagiert auf behutsame Umgebungsgestaltung, was ihn in Anspruch nimmt. Es sind keine besonderen Merkmale bekannt.

Vergesellschaftungshinweise

Pseudorinelepis sp. sind robuste Zierfische, bei denen bereits die Einzelhaltung häufig den geringsten Stress verursacht. Bei einer Vergesellschaftung sollte darauf geachtet werden, ausschließlich passende und ruhige Beifische einzusetzen, die in keinem Wettbewerb um Territorien oder Ressourcen stehen. Aggressive oder übermäßig aktive Arten sowie sehr kleine Fische, die als potenzielle Beute wahrgenommen werden könnten, sollten vermieden werden, ebenso wie Fische mit langen Flossen, die durch ihre auffällige Erscheinung zu Konkurrenz und Aggression führen können. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird der spezifisch als Harnischwels bekannte Pseudorinelepis sp. L95 in die Gemeinschaft integriert, wobei stets die natürlichen Bedürfnisse und individuellen Eigenschaften der Tiere im Blick behalten werden müssen. Die hier dargestellten Vergesellschaftungshinweise basieren primär auf Informationen von my-fish.org und werden durch Angaben von g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de sowie aquaristik-profi.com ergänzt.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen während der Laichzeit teils stärker ausgeprägte feine Stacheln (Odontoden) an den Flanken und im Bereich der Kiemendeckel auf, während Weibchen einen runderen Bauchbereich zeigen, der auf die Entwicklung der Eier zurückzuführen ist.
Größe: Männchen: bis zu 12 cm, Weibchen: 13-15 cm

Haltungstipps / Pflege

Für das artgerechte Halten des Pseudorinelepis sp. L95 – Harnischwels ist ein großzügig bemessenes Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, naturnah gestalteten Substraten und lebenden Pflanzen empfehlenswert, um den natürlichen Rückzug und die territoriale Strukturierung zu fördern. Wichtig ist es, das Wasser regelmäßig zu testen und bei der Einrichtung auf stabile Parameter wie Temperatur, pH-Wert und Härte zu achten, wobei eine leistungsfähige Filteranlage und Teilwasserwechsel integraler Bestandteil der Wasserpflege sind. Der Harnischwels sollte mit einer abwechslungsreichen Ernährung aus qualitativ hochwertigem Fertigfutter, ergänzt durch Gefrorenes oder Lebendfutter, versorgt werden, um seinen natürlichen Fressgewohnheiten gerecht zu werden. Ebenso ist es ratsam, den Bodengrund regelmäßig abzusaugen und auf die Entfernung von Futterresten und abgestorbenen Organismen zu achten, um eine kontinuierliche Sauberkeit zu gewährleisten. Generell sollten Pflegemaßnahmen, wie das Reinigen der Filtermedien und die Kontrolle der technischen Ausstattung, regelmäßig durchgeführt werden, wobei aktuelle Informationen von my-fish.org und weiteren Fachportalen zu Zierfischen als wertvolle Orientierungshilfe dienen, um ein dauerhaft artgerechtes und gesundes Umfeld zu schaffen.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
24-28 °C
Beckengröße:
60 cm Breite und 250 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Gattung Pseudorinelepis steht für robuste Zierfischarten, die sich in heimischen Aquarien unter optimalen Bedingungen erfolgreich züchten lassen. Für den Harnischwels Pseudorinelepis sp. L95 sind stabile Wassertemperaturen zwischen 24 und 28°C sowie weiche bis leicht saure Wasserparameter essenziell, um den natürlichen Habitatbedingungen möglichst nahe zu kommen. Während der Paarungszeit zeigen die Tiere häufig territoriales Verhalten und nutzen Rückzugsräume wie kleine Höhlen oder bewachsene Bereiche, in denen das Weibchen ihre empfindlichen Eier ablegt. Das Männchen beteiligt sich behutsam am Vorgang, indem es die Eier durch eine schonende Beischwemmung stimuliert, ohne jedoch eine ausgeprägte Brutpflege zu leisten. Die Jungtiere schlüpfen nach einer relativ kurzen Inkubationszeit und erfordern unmittelbar danach eine gezielte Fütterung mit fein zerkleinertem Lebend- oder Naturfutter, um einen optimalen Start ins Leben zu gewährleisten. Eine Besonderheit bei der Fortpflanzung des Harnischwelses ist die hohe Empfindlichkeit der Eier gegenüber Verschmutzungen und Temperaturschwankungen, weshalb regelmäßige Teilwasserwechsel, eine gute Sauerstoffversorgung und eine sorgfältige Überwachung der Wasserqualität unabdingbar sind, um dauerhaft gesunde Zuchtpopulationen zu erhalten.

Ernährung/Futterbedarf

Die Art ist als reine Fleischfresserin einzustufen, weshalb Futtermittel mit hohem pflanzlichen Anteil wie normales Flockenfutter ungeeignet sind. Für eine abwechslungsreiche Fütterung sollte als Hauptnahrungsquelle ein fleischhaltiges Trockenfutter – beispielsweise speziell für Kampffische wie „Tetra Betta“ entwickelt – verwendet und durch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe ergänzt werden. Als Richtwert werden 4–6 Mückenlarven pro Fisch täglich empfohlen, wobei stets darauf zu achten ist, dass keine Futterreste im Aquarium zurückbleiben.
Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore)
Alterserwartung
Zurzeit haben wir keine weiteren Informationen zur Lebenserwartung dieses Tiers.

Natürlicher Lebensraum

Pseudorinelepis sp. L95 – Harnischwels bewohnt in seinem natürlichen Lebensraum vornehmlich langsam fließende Süßwassergebiete in tropischen Regionen, insbesondere im Amazonasbecken, wo das Wasser tendenziell weich, leicht sauer bis neutral und temperiert ist. Typisch für diese Gewässer sind dichte Ufervegetation, verteilte Strukturen wie umgestürzte Bäume und Wurzelsysteme sowie sandige bis schlammige Böden, die als Rückzugs- und Laichplätze dienen. In diesen dynamischen Habitaten mit saisonalen Schwankungen in Wasserstand und Temperatur findet der Harnischwels ideale Bedingungen zur Nahrungssuche, zum Schutz und zur Fortpflanzung.
Wasserpflanzen: Anubias, Bucephalandra, Cryptocoryne, Echinodorus, Javafarn

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