Beaufortia kweichowensis

Deutscher Name: Feinpunktflossensauger, Chinesischer Flossensauger

Feinpunkt-Flossensauger
Herkunft:
China, Ostasien
Farben:
braun, gelb, grün
Schwierigkeit:
Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Art: Beaufortia kweichowensis
Gattung: Beaufortia
Familie: Gastromyzontidae

Beschreibung

Beaufortia kweichowensis, auch Feinpunktflossensauger genannt, gehört zur Familie der Gastromyzontidae (Flossensauger) in der Ordnung der Cypriniformes. Sein abgeflachter, stromlinienförmiger Körper weist feine Punktmuster an den Flossen auf, die als charakteristisches Merkmal gelten. Die Art erreicht eine Maximallänge von etwa 6,5-7,5 cm. Die paarigen Flossen sind zu einer Art Saugscheibe umgebildet, die ihm erlaubt, sich auch bei stärkster Strömung an Steinen festzusaugen. Natürliche Lebensräume findet er in schnell fließenden Bergbächen und Flüssen mit starker Strömung in den Gebirgsregionen Chinas, besonders im Westfluss (Xi Jiang), wo das Wasser kühl ist mit Temperaturen zwischen 16 und 24 °C. Er nutzt sein spezialisiertes Saugmaul, um Nahrung wie Algen, Biofilm und kleine Wirbellose von Steinen und Felsen abzuweiden. Beaufortia kweichowensis hält sich eng an Felsen und große, glatte Steine, um nicht mit der Strömung davongetrieben zu werden. Im Aquarium benötigt er unbedingt starke Strömung, sehr sauberes, sauerstoffreiches Wasser, kühle Temperaturen und große, glatte Flusskiesel. Wichtig: Die Art darf nicht dauerhaft über 24 °C gehalten werden, da dies langfristig ihr Todesurteil bedeutet. Ideal sind Temperaturen zwischen 12 °C im Winter und 21 °C im Sommer.

Sozialverhalten: Schwarm
Temperament: friedlich
Verträglichkeit mit Wirbellosen: gut

Besonderheiten

Beaufortia kweichowensis besticht durch seine zu Saugscheiben umgebildeten paarigen Flossen und den stark abgeflachten Körperbau, der eine perfekte Anpassung an schnell fließende Gewässer darstellt. Die Art zeigt ruhiges, friedliches Verhalten und ist ausgesprochen gesellig. Besonders wichtig: Diese Art stammt aus gemäßigten Breiten und ist KEIN Tropenbewohner – dauerhafte Haltung über 24 °C führt zum Tod der Tiere. Sie eignet sich ideal für ungeheizte Aquarien.

Vergesellschaftungshinweise

Beaufortia kweichowensis zeigt in seinem natürlichen Habitat ein geselliges Sozialverhalten und lebt in Gruppen. Für die Aquarienhaltung wird eine Gruppenhaltung von mindestens 6 Tieren empfohlen, um innerartlichen Stress zu vermeiden und arttypisches Verhalten zu fördern. Einzeln oder in zu kleinen Gruppen gehaltene Tiere neigen dazu, sich dauerhaft zu verstecken. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe, die kühle Temperaturen und starke Strömung bevorzugen, wie kleine Bärblinge (z.B. Danio margaritatus), Zwergbarben oder Bachschmerlen der Gattung Schistura. Auch friedliche Bodenfische, die ähnliche Wasserwerte und Strömungsbedingungen bevorzugen, sind geeignet. Zu vermeiden sind aggressive oder hyperaktive Arten, die den ruhigen Flossensauger stressen würden. Auch sehr langflossige Fische sind ungeeignet. Wichtig: Nur mit Fischen vergesellschaften, die ebenfalls kühlere Wassertemperaturen (18-24 °C) benötigen.

Geschlechtsdimorphismus

Es wurde bisher kein eindeutig ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus beschrieben. Männchen und Weibchen sind äußerlich nahezu identisch. Nur in der Laichzeit können bei manchen Exemplaren subtile Unterschiede auftreten, wie eine dezent intensivere Färbung bei Männchen oder ein leicht runderer Bauch bei laichbereiten Weibchen. Männchen können während der Paarungszeit territoriale Kämpfe austragen.

Größe: Männchen und Weibchen: bis zu 8 cm

Haltungstipps / Pflege

Beaufortia kweichowensis benötigt ein geräumiges Aquarium ab 100 cm Kantenlänge (mindestens 160 Liter) mit naturnaher Gestaltung. Das Becken sollte mit einem Sandsubstrat sowie kleineren und größeren runden, glatten Flusskieseln und Steinen eingerichtet werden, auf denen sich Biofilm bilden kann. Versteckmöglichkeiten zwischen den Steinen sind wichtig, aber das Becken sollte auch offene Flächen mit glatten Steinen bieten, auf denen sich die Tiere ausruhen können. Eine starke Strömung ist essentiell für das Wohlbefinden dieser Art. Eine separate Strömungspumpe, die zusätzlich Sauerstoff ins Wasser leitet, ist sehr empfehlenswert. Das Wasser muss sehr sauber und sauerstoffreich sein. Die Wasserparameter sind konstant zu überwachen: Temperatur von 18 bis 24 °C (ideal 18-21 °C, NIEMALS dauerhaft über 24 °C!), pH-Wert zwischen 6,5 und 8,0 sowie Gesamthärte von 2-12 °dGH. Großzügige wöchentliche Wasserwechsel von 30-50 % und eine sorgfältig gewartete, leistungsfähige Filteranlage sind erforderlich. Bepflanzung ist möglich, aber nicht zwingend notwendig, da die Art in ihrem natürlichen Lebensraum kaum Wasserpflanzen findet. Geeignet sind robuste, breitblättrige Arten wie Anubias und Cryptocoryne, auf denen sich die Flossensauger gerne ausruhen. Diese sollten auf Steinen oder Wurzeln aufgebunden werden. Die Fütterung sollte abwechslungsreich erfolgen: In einem gut eingefahrenen Aquarium finden die Tiere Mikroorganismen und Biofilm auf Steinen. Zusätzlich sollten Spirulina-Tabletten, abgekochtes Gemüse, hochwertiges Flockenfutter mit pflanzlichen Bestandteilen, Frostfutter und feines Lebendfutter gefüttert werden. Der Schwerpunkt sollte auf pflanzlicher Nahrung liegen, da zu viel fleischige Proteine zu Verdauungsproblemen führen. Diese Art eignet sich ideal für ungeheizte Aquarien und passt in moderne Energiesparkonzepte.

Wasserhärte:
weich bis mittelhart
PH-wert
6,5-8,0
Temperatur:
18-24 °C (ideal 18-21 °C, NICHT dauerhaft über 24 °C!)
Beckengröße:
100 cm Kantenlänge und mindestens 160 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Über die genaue Fortpflanzung von Beaufortia kweichowensis ist bisher nur wenig bekannt. Im Aquarium sind bisher keine dokumentierten Nachzuchten gelungen, eine gezielte Nachzucht gilt als sehr schwierig. Für Zuchtversuche sind großräumige, gut strukturierte Aquarien mit stabilen Wasserwerten erforderlich, die den natürlichen Lebensraum in schnell fließenden Gewässern imitieren. Eine hohe Sauerstoffzufuhr, stabile Temperatur- und pH-Werte sowie ein strukturierter Bodengrund mit Versteckmöglichkeiten sind von zentraler Bedeutung. Männchen konkurrieren aktiv um geeignete Brutplätze, die meist in kleinen Hohlräumen oder unter Steinen angelegt werden. Die erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere würde eine fein abgestimmte Fütterung mit mikroskopisch kleinem, nährstoffreichem Futter erfordern, da die frisch geschlüpften Fische sehr empfindlich sind. Eine Simulation der dynamischen Wasserverhältnisse und Strömungen ist erforderlich. Bei verwandten Arten der Gattung Gastromyzon sind Nachzuchten deutlich häufiger dokumentiert worden.

Ernährung/Futterbedarf

Beaufortia kweichowensis ist ein Aufwuchsfresser (limnivor) und Allesfresser (omnivor) mit überwiegend pflanzlichem Schwerpunkt. In der Natur ernährt er sich hauptsächlich von Aufwuchs – also Algen, Biofilm und Mikroorganismen, die auf der Oberfläche von Steinen, Wurzeln und Pflanzen leben – sowie von kleinen Wirbellosen wie Insektenlarven und Krebstieren, die im Algenaufwuchs leben. Im Aquarium finden die Tiere in einem gut eingefahrenen Becken bereits natürlichen Biofilm und Mikroorganismen auf Steinen und Dekoration. Zusätzlich sollte gefüttert werden: hochwertiges Flockenfutter mit pflanzlichen Bestandteilen (etwa 70-80 % der Ration), Spirulina-Tabletten, abgekochtes Gemüse wie Zucchini, Spinat oder Gurke, Algenwaffeln. Ergänzend sollte 2- bis 3-mal pro Woche proteinreiches Futter gegeben werden: Frostfutter und feines Lebendfutter wie Artemia, Daphnien oder Mückenlarven. Wichtig: Da die Art überwiegend pflanzenfressend ist, führen zu viele fleischige Proteine zu Problemen mit dem Verdauungssystem. Die Fütterung sollte 2- bis 3-mal täglich in kleinen Portionen erfolgen, die innerhalb von 3 Minuten aufgenommen werden. Futterreste sind zeitnah zu entfernen.

Ernährungstyp: Allesfresser (Omnivore), Aufwuchsfresser (Limnivore)
Alterserwartung
7-10 Jahre bei optimaler Haltung

Natürlicher Lebensraum

Beaufortia kweichowensis lebt in schnell fließenden, klaren Bergbächen und Flussläufen in den kühlen, sauerstoffreichen Gebirgsregionen Chinas, vor allem im Westfluss (Xi Jiang, früher Sikiang). Das Wasser ist dort kristallklar und weist eine sehr starke Strömung sowie einen hohen Sauerstoffgehalt auf. Der pH-Wert bewegt sich im Bereich von 6,5 bis 8,0 (neutral bis leicht alkalisch), die Gesamthärte liegt bei 2-12 °dGH. Die Wassertemperaturen sind kühl und bewegen sich zwischen 18 und 24 °C mit saisonalen Schwankungen. In seinem natürlichen Lebensraum finden sich steinige und felsige Strukturen mit großen, glatten Flusskieseln und strömungsintensiven Partien, die ideale Bedingungen für diesen hochspezialisierten Fisch bieten. Auf den Steinen bildet sich reichlich Aufwuchs aus Algen und Mikroorganismen, der die Hauptnahrungsquelle darstellt. Die umgebenden, oft bewaldeten Uferzonen sorgen für herabfallendes organisches Material und bieten Versteckmöglichkeiten. Wasserpflanzen sind in diesem strömungsreichen Habitat kaum vorhanden. Die Kombination aus starker Strömung, hohem Sauerstoffgehalt, kühlen Temperaturen und strukturreichem Steinbett macht diesen Lebensraum zu einem anspruchsvollen, aber für diese Art optimal gestalteten Umfeld.

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