Gastromyzon ctenocephalus
Beschreibung
Gastromyzon ctenocephalus gehört zur Familie der Balitoridae. Der Borneo-Flossensauger zeigt einen flachen, langgestreckten Körper und breite Flossen. Der Fisch erreicht im Schnitt etwa fünf Zentimeter und weist eine variabel gespaltene Färbung auf. Seine speziellen Flossen helfen ihm, an Felsen festzuhalten, um der starken Strömung in seinen natürlichen Borneo-Flusslebensräumen zu trotzen. Diese Gewässer sind klar und gut belüftet, was ihm ausreichend Sauerstoff bietet. Er passt sich gut an wechselnde Wasserbedingungen an und zeigt dabei eine ausgeprägte Tarnung. Im Aquarium benötigt er fließendes Wasser mit einer Durchschnittstemperatur von rund 24 Grad Celsius. Dabei schätzt er einen weichen Substratboden und eine gute Filterung. Wissenschaftliche Angaben schwanken teils, weswegen weitere Studien nötig sind. Die Besonderheit des Verhaltens und die Anpassungsfähigkeit machen ihn zu einem interessanten Studienobjekt.
Besonderheiten
Gastromyzon ctenocephalus besticht durch seinen abgeflachten Körper und spezielle Saugnapfflossen, die ihm das kluge Festhalten an Felsen ermöglichen. Er reagiert agil auf starke Strömungen und präsentiert ein individuelles, lebhaftes Verhalten im Aquarium.
Vergesellschaftungshinweise
Gastromyzon ctenocephalus zeigt in seinem natürlichen Lebensraum ein ausgeprägtes Sozialverhalten und lebt in lockeren Gruppen, weshalb für die Aquarienhaltung des Borneo-Flossensaugers eine Mindestgruppengröße von 6–8 Tieren empfohlen wird, um Stress und innerartliche Aggressionen zu vermeiden. Als Beckenpartner eignen sich ruhige, friedliche Schwarmfische ähnlicher Größe wie kleine Bärblinge (z. B. Boraras-Arten) oder andere strömungsliebende Bodenfische wie Sewellia oder kleinere Schmerlenarten, die ähnliche Wasserparameter und Verhaltensweisen aufweisen. Ungeeignet sind sehr kleine Beutefische, da sie als Nahrung angesehen werden könnten, sowie aggressive oder hyperaktive Arten, die die ruhigen Borneo-Flossensauger stressen würden; auch langflossige Fische sollten vermieden werden, da es zu Flossenzupfen oder Konkurrenz um Ruheplätze kommen kann.
Geschlechtsdimorphismus
Weibchen von Gastromyzon ctenocephalus wirken in der Regel rundlicher mit einem etwas ausgeprägteren Bauch, während Männchen – insbesondere in der Laichzeit – tendenziell einen schlankeren Körper und feine, teilweise farbliche Absetzungen an den Flanken oder Flossen aufweisen, die als Paarungsmerkmal dienen.
Haltungstipps / Pflege
Gastromyzon ctenocephalus benötigt ein naturnah gestaltetes Aquarium, das an den Lebensraum rasch fließender Gebirgsbäche erinnert und daher mit zahlreichen glatten Steinen, Wurzeln und feinem Sand oder Kies als Bodengrund ausgestattet sein sollte, um sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch den Aufbau einer natürlichen Biofilmschicht zu fördern. Eine starke, aber behutsam dosierte Wasserumwälzung ist essenziell, um ausreichend Sauerstoff anzureichern und die Wasserqualität stabil zu halten, während regelmäßige Teilwasserwechsel und eine kontinuierliche Kontrolle der Parameter – idealerweise ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sowie eine Temperatur von etwa 24 bis 26 Grad Celsius – für ein stressfreies Umfeld sorgen. Bei der Fütterung sollten eher kleine Mengen an speziell abgestimmten Futtermitteln, wie proteinreduzierte Flocken, frische Algen oder Biofilmpräparate, angeboten werden, da diese den natürlichen Ernährungsgewohnheiten des Borneo-Flossensaugers entsprechen. Zudem ist es wichtig, während der regelmäßigen Reinigung des Aquariums Detritus und Ablagerungen sorgfältig zu entfernen, die Scheiben zu säubern und den Bodengrund abzusaugen, um eine optimale Wasserfiltration zu unterstützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die artgerechte Haltung schließt auch die Auswahl kompatibler, friedlicher Mitbewohner ein, wobei alle Pflegemaßnahmen stets unter Berücksichtigung aktueller Hinweise von Portalen wie my-fish.org sowie den ergänzenden deutschsprachigen Fachinformationen umgesetzt werden sollten.
Zucht und Fortpflanzung
Die Gattung Gastromyzon erfordert für eine erfolgreiche Zucht und Fortpflanzung naturnahe Bedingungen, die insbesondere fließendes, sauerstoffreiches Wasser mit einer konstanten Temperatur und einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 beinhalten. Im Zuchtbecken sollten Strukturen wie Steine und Wurzeln integriert werden, um natürliche Rückzugsmöglichkeiten und Laichplätze zu bieten. In der Vorbereitungsphase werden sowohl Männchen als auch Weibchen durch angepasste Fütterungspläne und regelmäßige Wasserwechsel gestärkt, sodass sie in der laichbereiten Phase ein ausgeprägtes Balzverhalten zeigen. Dabei lockt das Männchen durch intensive Flossen- und Körperbewegungen das Weibchen, das anschließend die Eier in kleinen Spalten oder an Substraten ablegt, wobei die Eier oft in klebrigen Klumpen miteinander verbunden sind. Die Jungtiere schlüpfen nach kurzer Inkubationszeit und sollten in einem separaten Aufzuchtbecken mit feiner Partikelfütterung und sehr behutsamen Wasserbewegungen weiterentwickelt werden, um ihre empfindlichen Körper nicht zu überfordern. Gastromyzon ctenocephalus – der Borneo-Flossensauger – besticht dabei nicht nur durch sein interessantes Fortpflanzungsverhalten, sondern auch durch seine spezielle Anpassungsfähigkeit an aquatische Lebensräume, was ihn zu einer attraktiven und anspruchsvollen Wahl für den erfahrenen Zierfischhalt im heimischen Aquarium macht.
Ernährung/Futterbedarf
Diese Art ist ein Omnivor mit starker Tendenz zur Aufnahme von Aufwuchs, weshalb sowohl eine reine Pflanzen- als auch eine reine Fleischkost ungeeignet wäre: Pflanzliche Nahrung allein würde wichtige tierische Proteine und Nährstoffe vermissen lassen, während reine Fleischkost zu Verdauungsproblemen und Mangelerscheinungen führen kann. In der Natur werden vor allem Algenbeläge sowie kleine Wirbellose wie Insektenlarven und Krebstiere gefressen. Im Aquarium sollte das Hauptfutter etwa 70–80 % der Ration ausmachen und aus hochwertigem Flocken- oder Granulatfutter für Aufwuchsfresser bestehen. Ergänzend empfiehlt sich zwei- bis dreimal pro Woche die Gabe von Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder rote Mückenlarven sowie blanchiertem Gemüse, beispielsweise Zucchini oder Spinat, oder Algenwaffeln. Die Fütterung sollte idealerweise zwei- bis dreimal täglich in Portionen erfolgen, die innerhalb von drei Minuten vollständig aufgenommen werden; alternativ können pro Fisch vier bis sechs Mückenlarven gereicht werden. Futterreste sind stets zeitnah zu entfernen, da diese Tiere zu Überfressen neigen und kontrollierte Portionierung für ihre Gesundheit unerlässlich ist.
Natürlicher Lebensraum
Gastromyzon ctenocephalus – Borneo-Flossensauger lebt in den natürlichen, klaren und sauerstoffreichen Fließgewässern der Regenwälder Borneos, wo er in schnell fließenden, felsigen Gebirgsbächen beheimatet ist. Die Gewässer weisen meist eine leicht saure bis neutrale pH-Wert-Einstellung, relativ kühle Temperaturen und eine niedrige bis mittlere Wasserhärte auf, was zusammen ein stabiles, dynamisches Lebensumfeld schafft. Die steinigen und kiesigen Bodenschichten ermöglichen dem Tier, sich mit seinen spezialisierten Flossen auch in stark strömenden Passagen sicher festzuhalten, während die umliegende dichte Vegetation und die natürlichen Uferzonen zur Nährstoffversorgung und Wasserfiltration beitragen.
Aber auch das dürfte wieder ein G. scitilus sein, Unterscheidung zu G. ctenocephalus wäre eine m.E. kürzere Kopfform, auch hat dieser hier eine relativ klar abgetrennte Kopfzeichnung, außerdem wären die Flecken zw. Rücken- und Schwanzflosse so groß wie die restlichen Punkte.
Gruß Rüdiger
Natürlich meinte ich Gastromyzon scitulus… *sorry*
Ich prüfe das mal!
Hier mal eine Antwort von Ingo Seidel zum Thema:
„ich bin bei der Bestimmung der Tiere auf den Bildern der bei http://www.loaches.com angegebenen Unterscheidung von scitulus und ctenocephalus gefolgt.
Siehe: http://www.loaches.com/species-index/gastromyzon-scitulus
Und die Zeichnung der Rücken- und Schwanzflosse sprach meiner Ansicht nach für ctenocephalus. Aber diese beiden Arten sind so dicht beieinander“
„Sprach“ und nicht „spricht“ für G. ctenocephalus! 🙂
Und eigentlich freue ich mich ja , dass auch mal andere wiss. Namen in Umlauf kommen… sodass nicht fast jeder Flossensauger mit Punkten im Handel als G. punctatus oder B. leveretti verkauft wird.
Gruß Rüdiger
Und ich freue mich, dass wir beide was lernen konnten. Musste ja auch nachfragen. So ist moderne Aquaristik. Gemeinsam zum Wissen beitragen!
und ich auch 😀