Faszination Aquaristik: Gestachelte und Genoppte Turmdeckelschnecken sicher erkennen

Faszination Aquaristik: Gestachelte und Genoppte Turmdeckelschnecken sicher erkennen
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Turmdeckelschnecken gehören für viele Aquarianer zur Standard-Besatzliste, doch bei der genauen Bestimmung wird es schnell knifflig: Gestachelte Turmdeckelschnecken (Mieniplotia scabra) und Genoppte Turmdeckelschnecken (Tarebia granifera, „Nöppi“) sehen sich auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Im Handel werden sie deshalb häufig durcheinandergebracht – selbst von gut sortierten Fachhändlern. Der folgende Beitrag von Ulli Bauer zeigt, warum die korrekte Bestimmung für viele Aquarianer trotzdem wichtig ist und erklärt, wie man beide Arten anhand der Gehäuse-Struktur sicher auseinanderhält.

Die in der Gehäuseöffnung dieser Mieniplotia scabra sichtbaren Mantelfortsätze dienen der erhöhten Sauerstoffaufnahme. Foto: Chris Lukhaup
Die in der Gehäuseöffnung dieser Mieniplotia scabra sichtbaren Mantelfortsätze dienen der erhöhten Sauerstoffaufnahme. Foto: Chris Lukhaup

Verwirrung – welche Schnecke habe ich denn nun?

Gestachelte und Genoppte Turmdeckelschnecken unterscheiden

Die Genoppte Turmdeckelschnecke, liebevoll Nöppi genannt, (Tarebia granifera) und die ebenso nützliche wie hübsche Gestachelte Turmdeckelschnecke (Mieniplotia scabra, früher fälschlicherweise als Thiara winteri geführt) werden gerne verwechselt – sogar von renommierten Shops. Sehr häufig werden Gestachelte Turmdeckelschnecken als Nöppis angeboten; die echte Nöppi ist in der Aquaristik deutlich seltener anzutreffen, als man denken sollte. 

Tarebia granifera hat ihren Beinamen „Nöppi“ von den Noppen, die in mehreren Reihen auf ihrem Gehäuse sitzen. Foto: Chris Lukhaup
Tarebia granifera hat ihren Beinamen „Nöppi“ von den Noppen, die in mehreren Reihen auf ihrem Gehäuse sitzen. Foto: Chris Lukhaup


Grundsatzfragen

Ist die Unterscheidung wirklich wichtig? Beide Turmdeckelschneckenarten haben ein recht variables, aber durchaus ähnliches Erscheinungsbild, verhalten sich gleich, erfüllen denselben Zweck im Aquarium (nämlich Resteverwertung und Bodenlockerung), vermehren sich beide durch Jungfernzeugung und sind vergleichbar robust und anpassungsfähig. Dennoch soll es ja durchaus Aquarianer und Aquarianerinnen geben, die ihre Tiere gerne korrekt benennen!

Klarer Unterschied: die einreihigen Stacheln oder Noppen von Mieniplotia scabra verleihen dem Gehäuse Stufen. Foto: Chris Lukhaup
Klarer Unterschied: die einreihigen Stacheln oder Noppen von Mieniplotia scabra verleihen dem Gehäuse Stufen. Foto: Chris Lukhaup


Stachel-TDS erkennen

Das Gehäuse der Genoppten Turmdeckelschnecke hat in der Regel mehrere spiralige Reihen von noppenähnlichen Höckern auf seinen Windungen, während bei der Gestachelten Turmdeckelschnecke die Höcker eher in nur einer einzigen Reihe an der nach hinten gerichteten Seite der Windungen sitzen. Wildfänge zeigen eine deutliche Stachelung, die Aquarien-Nachzuchten meist fehlt. Die markanten Gehäusefortsätze verschleifen hier ebenfalls zu Noppen, die jedoch eher einreihig angeordnet sind und dem Gehäuse die typische gestufte Form geben. 

Im Handel werden Gestachelte Turmdeckelschnecken (Mieniplotia scabra) häufig fälschlich als „Nöppis“ angeboten, obwohl dieser Name eigentlich der Genoppten Turmdeckelschnecke (Tarebia granifera) zusteht. Auch wenn sich beide Arten im Aquarium sehr ähnlich verhalten, denselben Zweck (Resteverwertung und Bodenlockerung) erfüllen und ähnlich robust sind, gibt es klare Merkmale zur Unterscheidung: Tarebia granifera besitzt mehrere spiralige Reihen von Noppen auf dem Gehäuse, während Mieniplotia scabra meist nur eine einreihige Reihe von Stacheln bzw. Noppen auf der rückseitigen Gehäuseseite zeigt, die das Gehäuse deutlich gestuft erscheinen lässt. Der Originalbeitrag von Ulli Bauer erklärt diese Unterschiede Schritt für Schritt und hilft dabei, die eigenen Turmdeckelschnecken korrekt zu bestimmen.

Auch wenn Gestachelte und Genoppte Turmdeckelschnecken im Aquarium dieselben Aufgaben übernehmen, ist ihre korrekte Bestimmung für viele Aquarianer wichtig. Mehrreihige, spiralige Noppen sprechen für Tarebia granifera („Nöppi“), während eine einreihige, stufenbildende Reihe von Stacheln bzw. Noppen auf Mieniplotia scabra hinweist. Mit diesem Wissen lassen sich Verwechslungen im Handel und im eigenen Aquarium deutlich reduzieren.

Über das Magazin: Caridina

Caridina – Das Magazin für Wirbellose im Süßwasseraquarium
Das Magazin Caridina ist das führende Fachmagazin für Aquarianer, die sich auf die Haltung, Zucht und Pflege von Garnelen, Krebsen, Schnecken und anderen Wirbellosen spezialisiert haben. Es begleitet Hobbyisten von den ersten Schritten bis hin zu professionell gepflegten und zuchtfähigen Linien. Mit liebevoll gestalteten, gut bebilderten Beiträgen, praxisnahen Tipps und fundiertem Fachwissen ist es sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Züchter ideal.

Was bietet das Magazin?

  • Fachkundige, didaktische Berichte und brillante Fotos von renommierten Autoren
  • Spannende Fachartikel zu Garnelen, Krebse, Schnecken, Wasserpflanzen, Aquarientechnik und mehr
  • Praxisnahe Anleitungen, Tipps, Tricks sowie Kleinanzeigen und Produktneuheiten
  • Jedes Heft widmet sich einem speziellen Themenbereich, der in mehreren Beiträgen vertieft wird
  • Erscheinungsweise: 4-mal jährlich (quartalsweise)

Zielgruppe:
Alle, die sich für die Pflege, Zucht und Haltung wirbelloser Süßwasserbewohner interessieren – von begeisterten Einsteigern bis zu professionellen Züchtern.

Weitere Infos:
Mehr zur Zeitschrift und Abonnements finden Sie hier: Caridina – Zeitschrift für Wirbellose

Über den Dähne Verlag

Der Dähne Verlag wurde im Jahr 1970 von Karl-Heinz Dähne gegründet und wird heute in zweiter Generation von Marc Dähne geführt. Das Familienunternehmen gliedert sich in zwei Bereiche: Als Branchenfachverlag versorgt es die Baumarkt- und Gartencenter-Branche sowie den Zoofachhandel mit Fachinformationen. Für das Hobby Aquaristik veröffentlicht der Verlag erfolgreiche Hobby-Magazine, Fachzeitschriften und ein umfangreiches Buchprogramm.

Verlagsangebot im Überblick:

  • Rund ein Dutzend Fach- und Publikumszeitschriften
  • Internet-Portale und Online-News-Dienste
  • Umfassende Statistiken, Studien und Handelsdaten
  • Eine große Auswahl an Büchern (über 90 Titel) zu Aquaristik, Garten, Teich- und Terraristik
  • Weitere Publikationen wie Einkaufsführer, Adressverzeichnisse und mehr

Der Verlag ist führend in der Veröffentlichung hochwertiger Fach- und Hobbyliteratur und unterstützt den Austausch und die Weiterbildung in der Aquaristik-Community.

Mehr erfahren: Webseite des Dähne Verlags

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Ulli Bauer

Ulli Bauer ist eine renommierte Aquarianerin und Fachautorin, die sich seit vielen Jahren intensiv mit der Pflege und Zucht von Süßwasserarten beschäftigt. Sie verfügt über umfangreiche praktische Erfahrung im Bereich der Aquaristik und ist bekannt für ihre fundierten Fachbeiträge in verschiedenen Fachmagazinen wie „Caridina“ und „Aquaristik“. Ulli engagiert sich zudem in der Aquaristik-Community, hält Vorträge und Workshops, um ihr Wissen weiterzugeben, und ist stets bestrebt, neue Arten und Zuchtmethoden zu erforschen und zu dokumentieren. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch fundierte Recherche, praktische Anleitungen und eine große Leidenschaft für die Aquaristik aus.

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