Eisbonbons von der Tropeninsel
Die Blaufußgarnele Caridina caerulea „Ice blue“
Die Blaufußgarnele, auch Blaupunktgarnele oder „Blue leg Poso Shrimp“ genannt, ist eine Zwerggarnele, die ausschließlich im Pososee auf der indonesischen Insel Sulawesi vorkommt. Sie lebt dort nur im strömungsarmen Uferbereich und in Stillwasserbereichen des Sees, wo sie Steine, Wurzeln und Pflanzen besiedelt.
Die Blaufußgarnele wird mit 30 bis 35 mm etwas größer als andere Sulawesi Arten. Auch ist sie bei weitem nicht so scheu wie zum Beispiel Caridina dennerli.
Die Grundfärbung des Körpers ist eher transparent, manchmal zeigt sie einen leuchtenden Blauschimmer. Diese eisblauen Garnelen haben wir vor vielen Jahren extra gesetzt und immer weiter vermehrt und selektiert. So entstand unser relativ erbfester „Ice blue“-Stamm.

Verschiedene Farbmorphen
Es gibt von Caridina caerulea aber auch rote, rosa-orangefarbene und gelbe Farbmorphen. Charakteristisch für diese Garnelenart sind vor allem die beiden blauen Punkte auf dem Schwanzfächer. Bei vielen Exemplaren von Caridina caerulea sind auch die Schreitbeine blau gefärbt, daher der Name Blaufußgarnele. Der lateinische Artname caerulea bedeutet „blau“. Fühler und Antennen sind rötlich-orange gefärbt.
Haltung im Aquarium

Wir halten unsere Blaufußgarnelen in einem sogenannten „Doppelkallaxbecken“ mit den Maßen 76 x 38 x 22 cm. Eine Schiebeabdeckung aus Glas verhindert eine übermäßige Verdunstung. Der Bodengrund besteht aus groben Lavasplitt, darauf wurden mehrere große Lavasteine platziert.
Fürs Auge wurden Bucephalandra aufgepflanzt, auch Froschbiss als Schwimmpflanze hält sich bei 29 Grad Celsius Wassertemperatur sehr gut. Gefiltert wird wie bei all unseren Aquarien über einen kleinen Innenfilter mit feinem Schwamm. Ein Mini-Oxydator sorgt für zusätzlichen gelösten Sauerstoff.
Die Einlaufzeit beträgt zwei bis drei Monate, damit sich genügend Aufwuchs bilden kann, den die Tiere bevorzugt abweiden.

Wasser und Futter
Nun zur Wasseraufbereitung – Osmosewasser und Sulawesi-Mineralsalz 8,5 sorgen wunderbar für passende Wasserwerte. Sulawesigarnelen mögen erfahrungsgemäß keine größeren und häufigen Wasserwechsel, daher werden nur alle 14 Tage ca. zehn Liter Wasser ausgetauscht.
Dies bedeutet natürlich auch, dass man die Fütterung auf Sparflamme halten muß. Ein wenig Laub wird nie verschmäht, Aufwuchs ist ebenso genug auf den Steinen vorhanden.
Alles was sich fein verteilt, ist optimal – Garnelenpudding, Blütenpollen, und auch mal etwas Artemiapaste als Proteinbombe. Viele tragende Weibchen mit erstaunlicherweise unterschiedlich gefärbten Eiern sind das Ergebnis hochwertiger Fütterung. Die Anzahl der Eier variiert von nur zwei bis durchschnittlich zehn Stück. Eine so hohe Vermehrungsrate wie bei Neocaridina ist daher nicht zu erwarten.

Warum Sulawesigarnelen?
Aktuell sind wieder zwei gelb gefärbte Garnelen in unserem Stamm aufgetaucht; das hatten wir vor vielen Jahren schon einmal. Eine gezielte Vermehrung hat leider damals nicht geklappt, deshalb dürfen die beiden diesmal im Aquarium bei den anderen Garnelen bleiben.
Es ist eigentlich schade, das sich viele Aquarianer nicht ans Einrichten und Betreiben eines Sulawesi-Aquariums trauen. Gerade Blaufußgarnelen und Kardinalsgarnelen sind recht „anfängerfreundliche“ Kandidaten. Zudem hat man null Arbeit mit Pflanzenpflege und Düngung. Auch muss man im Sommer nicht darauf achten, das die Wassertemperaturen zu hoch gehen könnten.
Und man trägt etwas zur Erhaltung von Garnelenarten bei, die nur in einem begrenzten Habitat unserer Erde vorkommen!




