Faszination Aquaristik – Harnischwelse der Gattung Ancistrus

Faszination Aquaristik – Harnischwelse der Gattung Ancistrus
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Die Gattung Ancistrus, besser bekannt als Harnischwelse oder Antennenwelse, gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Bewohnern in der Aquaristik. Mit ihren skurrilen Optik und ihrer friedlichen Natur erfreuen sie sich bei Hobbyisten großer Beliebtheit. Obwohl sie oft nur als „Scheibenlutscher“ abgestempelt werden, handelt es sich bei diesen Tieren um vielseitige, interessante und pflegeleichte Aquarienbewohner. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die wichtigsten Arten vor, geben Tipps zur Haltung und Ernährung, und zeigen, warum Ancistrus in jedem Aquarium nicht fehlen sollten.

Man kann bei diesem Pärchen Ancistrus sp. (L 349 / LDA 045) gut sehen, dass auch weibliche Ancistrus Tentakel auf dem Kopf ausbilden können. Foto: Andreas Tanke
Man kann bei diesem Pärchen Ancistrus sp. (L 349 / LDA 045) gut sehen, dass auch weibliche Ancistrus Tentakel auf dem Kopf ausbilden können. Foto: Andreas Tanke

Die Harnischwelse der Gattung Ancistrus sind pflegeleichte und friedliche Gesellen

Wer kennt sie nicht, die zum Teil herrlich skurril anmutenden Antennenwelse der Gattung Ancistrus? Bei mehr als 200 bekannten Arten und Formen, und der Tatsache, dass mit Ancistrus cirrhosus erste Exemplare schon vor mehr als 100 Jahren ihren Weg nach Deutschland fanden, sollte eigentlich fast jeder Aquarianer schon einmal mit Vertretern dieser Harnischwelsgattung in Berührung gekommen sein.

Viele Arten bleiben recht klein (<15cm) und haben auch nicht allzu hohe Pflegeansprüche. So lassen sich die meisten Ancistrus, die wir im Aquarienhandel finden können, hervorragend in mittelgroßen Gesellschaftsbecken pflegen, und oftmals sogar auch vermehren.

Beeindruckende Tentakel bei einem männlichen Ancistrus luzia (L 159). Foto: Andreas Tanke
Beeindruckende Tentakel bei einem männlichen Ancistrus luzia (L 159). Foto: Andreas Tanke

Durch ihr auffälliges Saugmaul werden Ancistrus häufig abschätzig als „Scheibenlutscher“ bezeichnet, also als Funktionsfische zur Reinigung der Aquarienscheiben angesehen, aber damit tut man ihnen unrecht. Zum einen reicht die zumeist doch eher geringe Menge der für diese Welse verwertbaren Algen kaum zur vernünftigen Ernährung aus. Zum anderen gibt es in der Gattung neben den typischen Aufwuchsfressern wie dem beliebten Weißsaum-Antennenwels, Ancistrus dolichopterus (L 183), Allesfresser wie Ancistrus ranunculus (L 034, L 255) oder auch Ancistrus sp. (L 481) die sich vermehrt von tierischen Substanzen ernähren.

Jungfische von Ancistrus sp. (L 309) zählen zu den schönsten Antennenwelsen. Foto: Andreas Tanke
Jungfische von Ancistrus sp. (L 309) zählen zu den schönsten Antennenwelsen. Foto: Andreas Tanke

Im heimischen Aquarium kann man sie problemlos mit einer Auswahl an Futtertabletten und Granulate auf pflanzlicher und/oder tierischer Basis aus dem Fachhandel füttern. Aber man sollte ihnen auch den einen oder anderen „Grünsnack“ zur Verfügung stellen, sonst kann es passieren, dass sie ihren Hunger an den Aquarienpflanzen ausleben.

Gut geeignet sind dafür Salatgurke, Zucchini, Salat oder Spinat (besser blanchiert), Möhren, Kartoffeln und Paprika. Man sollte aber dieses Futter unbedingt im Auge behalten, und falls die Welse es nicht gefressen haben, nach spätestens zwei Tagen wieder aus dem Becken entfernen, da es sonst das Wasser belasten kann.

Ancistrus sp. „Rio Xingu I“ lebt im Rio Xingu in der Cachoeira do Espelho auf stark zerklüftetem Gestein, Pará, Brasilien. Foto: Andreas Tanke
Ancistrus sp. „Rio Xingu I“ lebt im Rio Xingu in der Cachoeira do Espelho auf stark zerklüftetem Gestein, Pará, Brasilien. Foto: Andreas Tanke

Ancistrus leben in der Natur eher bodenorientiert an den Substraten, wie Totholz oder auch Steinen, wo sie sich gerne in Lücken und Spalten verstecken. Eine ähnliche Einrichtung ist dementsprechend im Aquarium auch wichtig. Viele (wenn nicht sogar die meisten) Ancistrus stammen zwar aus Flüssen, aber wirklich angewiesen auf eine stärkere Strömung und eine erhöhte Sauerstoffsättigung sind nur die wenigsten Arten.

Grundsätzlich sind diese Harnischwelse sehr friedliche Gesellen, so dass man sie ideal in einem Gesellschaftsbecken vergesellschaften kann. Gut geeignet sind beispielsweise Salmler und Lebendgebärende, aber auch Panzerwelse oder Zwergcichliden.

Echt skurril: Ancistrus sp. (L 255). Foto: Andreas Tanke
Echt skurril: Ancistrus sp. (L 255). Foto: Andreas Tanke

Im Fachhandel findet man in der Regel verschiedene Zuchtformen des Gemeinen Antennenwelses (Ancistrus sp.), wie etwa rote, gelbe, weiße oder auch schildpattfarbene. Darüber hinaus haben viele Aquaristikfachhändler aber auch noch weitere Arten im Angebot. Häufig anzutreffen sind die folgenden Arten: Ancistrus dolichopterus (L 183), A. ranunculus (L 34, L 255), A. luzia (L 159), A. sp. (L 309) oder auch neuerdings der A. sp. „Rio Itenez“ (L 519).

Ancistrus, die skurril aussehenden Harnischwelse, sind beliebte und pflegeleichte Aquarienbewohner, die sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene eignen. Sie sind vielseitig, friedlich und bieten mit ihren verschiedenen Arten und Zuchtformen ein großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Eine abwechslungsreiche Ernährung, artgerechte Haltung und geeignete Versteckmöglichkeiten sind entscheidend für ihr Wohlbefinden. Diese Welse sind ideale Gesellschaftspartner in Gemeinschaftsbecken und bereichern jede aquaristische Sammlung durch ihre faszinierenden Farbvarianten und natürliche Verhaltensweisen.

Friedliche, pflegeleichte und vielseitige Harnischwelse sind sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene die perfekten Aquarienbewohner. Ihre abwechslungsreiche Ernährung, artgerechte Haltung und die zahlreichen Zuchtformen machen sie zu attraktiven Begleitern im Aquarium. Die vielfältigen Arten bieten eine natürliche Verhaltensweise und sind ideal als sichere Gesellschaftspartner in Gemeinschaftsbecken. Dank ihrer einfachen Pflege, ihrer faszinierenden Farbvarianten und ihrer wissenschaftlich fundierten Haltungstipps tragen sie zur nachhaltigen Aquaristik bei. Insgesamt sind Ancistrus eine wertvolle Ergänzung für jeden Aquarianer, der auf der Suche nach spannenden, friedlichen und pflegeleichten Fischen ist.

Antennenwelse: Die Harnischwelse der Gattung Ancistrus / Bristlenose Catfishes: The Plecos of the Genus Ancistrus

Ingo Seidel, Andreas Tanke

Mehr als 570 Seiten und 600 Abbildungen, Hardcover, hochwertige Fadenheftung

ISBN: 978-3-985750-06-1

€79,95 EUR

Antennenwelse: Die Harnischwelse der Gattung Ancistrus

Über das Magazin: Aquaristik

Aquaristik – Das Magazin für erfolgreiche Süßwasser-Aquarianer
Das Aquaristik Magazin ist das führende Fachmagazin für Liebhaber der Aquaristik. Es begleitet Hobbyisten von den ersten Schritten bis hin zu professionell gestalteten Aquarien. Mit liebevoll gestalteten und gut bebilderten Beiträgen, praxisnahen Tipps und fundiertem Fachwissen ist es sowohl für Einsteiger als auch für Profis geeignet.

Was bietet das Magazin?

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  • Erstaunliche Fachartikel zu Zierfischen, Reptilien, Pflanzen, Meerwasser, Terraristik, Teichkultur und mehr
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  • Jedes Heft widmet sich einem speziellen Titelthema, das in mehreren Beiträgen vertieft wird
  • Erscheinungsweise: 6-mal jährlich

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Über den Dähne Verlag

Der Dähne Verlag wurde im Jahr 1970 von Karl-Heinz Dähne gegründet und wird heute in zweiter Generation von Marc Dähne geführt. Das Familienunternehmen gliedert sich in zwei Bereiche: Als Branchenfachverlag versorgt es die Baumarkt- und Gartencenter-Branche sowie den Zoofachhandel mit Fachinformationen. Für das Hobby Aquaristik veröffentlicht der Verlag erfolgreiche Hobby-Magazine, Fachzeitschriften und ein umfangreiches Buchprogramm.

Verlagsangebot im Überblick:

  • Rund ein Dutzend Fach- und Publikumszeitschriften
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  • Weitere Publikationen wie Einkaufsführer, Adressverzeichnisse und mehr

Der Verlag ist führend in der Veröffentlichung hochwertiger Fach- und Hobbyliteratur und unterstützt den Austausch und die Weiterbildung in der Aquaristik-Community.

Mehr erfahren: Webseite des Dähne Verlags

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Andreas Tanke

Andreas Tanke ist ein erfahrener Aquarianer und Fachautor mit langjähriger Tätigkeit in der Aquaristik. Seine Spezialgebiete sind die Haltung und Zucht von Garnelen, Fischen und Wirbellosen. Er veröffentlicht regelmäßig in bekannten Fachmagazinen wie „Caridina“ und „Aquaristik“ und ist für seine praxisnahen, wissenschaftlich fundierten Beiträge bekannt. Neben der schriftstellerischen Arbeit engagiert er sich aktiv in Foren und Workshops, um Aquaristik-Enthusiasten zu unterstützen.

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