Faszination Aquaristik: Parasiten und Details sichtbar machen – Der Praxis Guide zur Mikroskopie im Garnelen Aquarium

Faszination Aquaristik: Parasiten und Details sichtbar machen – Der Praxis Guide zur Mikroskopie im Garnelen Aquarium
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Die Faszination der Aquaristik liegt oft im Detail. Doch manchmal reichen unsere Augen einfach nicht aus, um zu verstehen, was im Aquarium vor sich geht. Sei es ein unbekannter Parasit, eine genaue Artbestimmung bei Garnelen oder einfach die reine Neugier auf den Mikrokosmos. Früher war Mikroskopie ein teures und kompliziertes Unterfangen, doch die Technik hat sich weiterentwickelt. In diesem Beitrag aus der Caridina nimmt uns Christian Splettstößer mit auf seinen Weg zur perfekten Vergrößerung und erklärt, worauf es bei der Geräteauswahl wirklich ankommt.

Kopfstudie einer lebenden Black-Rose-Garnele. Foto: Christian Splettstößer
Kopfstudie einer lebenden Black-Rose-Garnele. Foto: Christian Splettstößer

Mikroskopie und Wirbellose – Der einfache Einstieg in die Welt der Vergrößerung

Wer die Aquaristik intensiv betreibt, der beschäftigt sich früher oder später auch mit den Möglichkeiten, größere Einblicke in die kleinsten Details der Tiere zu bekommen. Sei es, um Krankheiten besser diagnostizieren, plötzlich auftauchende unerwartete Bewohner identifizieren zu können oder auch einfach nur aus Interesse. Bei den Wirbellosen kommt noch die Artenzuordnung hinzu. Gerade bei den Garnelen unterscheiden sich die Arten oft nur in Details, die man mit dem Auge kaum sieht.

Irgendwann merkt man jedenfalls, dass die Lupe nicht mehr ausreicht. In den meisten Fällen fällt einem dann das alte „Spielzeug“-Mikroskop ein, was man mal geschenkt bekommen hat oder den Kindern geschenkt hatte. Diese sind oft nahezu neuwertig, weil das Interesse zu Kinderzeiten schnell nachließ.

So war es zumindest bei mir. Ich fand im Keller ein etwas in die Jahre gekommenes, aber unbenutztes Mikroskop aus irgendeinem Supermarktangebot. Ganz klassisch mit einem „Rohr“ zum Reinschauen. Die Ergebnisse waren aber für mich enttäuschend. Alles wackelte, und die Vergrößerung war kaum richtig scharf zu stellen.

Also ab auf die Suche nach Infos. Auch das ist gar nicht so einfach. Sowohl im Netz als auch in der Bibliothek sind gute Informationen so schwer zu finden wie die Nadel im Heuhaufen. Aber ich kam schnell drauf, dass diese Supermarkt-Mikroskope häufig eher Spielzeuge als echte Hilfsmittel sind. Die Qualität hängt hier eng mit dem Preis zusammen. Gute Laborgeräte kosten auch schnell ein paar tausend Euro. Das wollte ich dann für mein Hobby aber nicht ausgeben.

Mit der Fernbedienung kann ein Foto der aktuellen Beobachtung ohne Verwackler gemacht werden. Foto: Christian Splettstößer
Mit der Fernbedienung kann ein Foto der aktuellen Beobachtung ohne Verwackler gemacht werden. Foto: Christian Splettstößer

Die Auswahl

Welches Gerät für einen selbst geeignet ist, hängt stark von einigen Umständen ab. Als erstes sollte man wissen, welcher Vergrößerungsbereich benötigt wird. Denn egal wie gut das Gerät ist, das man kauft: Wenn es zu stark oder zu gering vergrößert, nützt es wenig. Für die Betrachtung von Wirbellosen ist ein übliches Standard-Mikroskop mit einer minimalen Vergrößerung von 40x meist überdimensioniert. Eine Vergrößerung von 2x bis 40x ist hier viel besser geeignet.

Als Nächstes ist zu überlegen, ob man nur betrachten oder auch Fotos oder Videos machen möchte. Für mich war diese Frage entscheidend. Das Nachrüsten von Kameraelementen ist recht teuer und oft mit Nachteilen bei der Bedienbarkeit verbunden.

Auch das verfügbare Budget muss immer berücksichtigt werden. Zusammenfassend wollte ich ein Mikroskop, das sich vernünftig bedienen lässt, brauchbare Foto-Ergebnisse erzielt und beim Budget die 300€ nicht wesentlich überschreitet. Preiswertere Geräte sind meiner Ansicht nach eher ungeeignet.

Welcher Marke man dann das Vertrauen schenkt, ist wohl eine individuelle Entscheidung. Ich bin bei meiner Suche auf die Firma Bresser gestoßen. Diese kommt aus Rhede und somit meiner Region. Damit war meine Entscheidung für die Marke schon mal gefallen. Fehlte nur noch das Modell.

Mikroskop 1

Das erste Mikroskop, dass ich kaufte, war das LCD-Schülermikroskop. Da ich bei der ersten Frage zur Entscheidungsfindung noch keine Erfahrung hatte, versuchte ich es erst mit der üblichen Vergrößerung von 50x bis 500x und einer maximalen digitalen Vergrößerung von 2000x. Obwohl ich damit zu hoch gegriffen hatte, waren die Ergebnisse wunderbar.

Die Betrachtung am Bildschirm machte das Beobachten recht einfach. Auch das Scharfstellen funktionierte gut. Für manche Untersuchungen habe ich eine weitere Lichtquelle benutzt. Aufgrund der hohen Vergrößerung kann man ein solches Mikroskop ideal für die Beobachtung und Bestimmung von Kleinstlebewesen verwenden. Pantoffel- und Wimperntierchen oder auch Bakterien in Abstrichen lassen sich damit sehr gut erkennen.

Für meinen eigentlichen Zweck, die Details von Wirbellosen zu erkennen und festzuhalten, war das Mikroskop allerdings nicht ganz ideal. Mir wurde schnell klar, dass mir eine geringere Vergrößerung dort mehr nützen würde.

Mikroskop 2

Die Nutzbarkeit des ersten Mikroskops hatte mich aber grundsätzlich überzeugt, so dass auch das zweite Mikroskop von Bresser stammen sollte. Es wurde das Bresser Wlan 1.080P Digital-Mikroskop 2L. Dieses Modell hat keinen Kreuztisch, sondern nur eine Auflageplatte. Da die Vergrößerung nicht so hoch ist, ist das absolut ausreichend: Feinste Positionierungen sind hier schlicht nicht notwendig.

An der intuitiven Bedienbarkeit könnte man ganz leise Kritik üben, aber im Grunde ist nach kurzer Einarbeitung alles gut händelbar. Vorteilhaft ist hier die Bedienbarkeit per Maus oder sogar per Fernbedienung, womit Wackelaufnahmen der Vergangenheit angehören.

Mit beiden Mikroskopen zusammen bin ich für meine Zwecke ideal aufgestellt. Wenn ich mich nur für in Gerät entscheiden müsste, würde ich das Wlan 1.080P 2L wählen. Damit sind gute Aufnahmen auch für Ungeübte schnell gemacht und die maximale Vergrößerung reicht oft auch noch für kleine Organismen wie Bakterien.

Wer in der Aquaristik Krankheiten diagnostizieren oder Garnelenarten genau bestimmen will, stößt mit dem bloßen Auge schnell an Grenzen. Der Autor Christian Splettstößer teilt seine Erfahrungen auf der Suche nach dem richtigen Mikroskop. Seine wichtigste Erkenntnis: Alte „Spielzeug-Mik

Für die Bestimmung und Untersuchung von Wirbellosen ist ein digitales Mikroskop mit moderater Vergrößerung (2x-40x) und Bildschirm oft hilfreicher als ein klassisches Laborgerät mit Okular. Diese Geräte ermöglichen eine einfache Diagnose und Dokumentation im mittleren Preissegment, ohne dass teure Profi-Ausrüstung notwendig ist. Die Investition lohnt sich für jeden, der über die bloße Betrachtung mit der Lupe hinausgehen möchte.

 

Über das Magazin: Caridina

Caridina – Das Magazin für Wirbellose im Süßwasseraquarium
Das Magazin Caridina ist das führende Fachmagazin für Aquarianer, die sich auf die Haltung, Zucht und Pflege von Garnelen, Krebsen, Schnecken und anderen Wirbellosen spezialisiert haben. Es begleitet Hobbyisten von den ersten Schritten bis hin zu professionell gepflegten und zuchtfähigen Linien. Mit liebevoll gestalteten, gut bebilderten Beiträgen, praxisnahen Tipps und fundiertem Fachwissen ist es sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Züchter ideal.

Was bietet das Magazin?

  • Fachkundige, didaktische Berichte und brillante Fotos von renommierten Autoren
  • Spannende Fachartikel zu Garnelen, Krebse, Schnecken, Wasserpflanzen, Aquarientechnik und mehr
  • Praxisnahe Anleitungen, Tipps, Tricks sowie Kleinanzeigen und Produktneuheiten
  • Jedes Heft widmet sich einem speziellen Themenbereich, der in mehreren Beiträgen vertieft wird
  • Erscheinungsweise: 4-mal jährlich (quartalsweise)

Zielgruppe:
Alle, die sich für die Pflege, Zucht und Haltung wirbelloser Süßwasserbewohner interessieren – von begeisterten Einsteigern bis zu professionellen Züchtern.

Weitere Infos:
Mehr zur Zeitschrift und Abonnements finden Sie hier: Caridina – Zeitschrift für Wirbellose

Über den Dähne Verlag

Der Dähne Verlag wurde im Jahr 1970 von Karl-Heinz Dähne gegründet und wird heute in zweiter Generation von Marc Dähne geführt. Das Familienunternehmen gliedert sich in zwei Bereiche: Als Branchenfachverlag versorgt es die Baumarkt- und Gartencenter-Branche sowie den Zoofachhandel mit Fachinformationen. Für das Hobby Aquaristik veröffentlicht der Verlag erfolgreiche Hobby-Magazine, Fachzeitschriften und ein umfangreiches Buchprogramm.

Verlagsangebot im Überblick:

  • Rund ein Dutzend Fach- und Publikumszeitschriften
  • Internet-Portale und Online-News-Dienste
  • Umfassende Statistiken, Studien und Handelsdaten
  • Eine große Auswahl an Büchern (über 90 Titel) zu Aquaristik, Garten, Teich- und Terraristik
  • Weitere Publikationen wie Einkaufsführer, Adressverzeichnisse und mehr

Der Verlag ist führend in der Veröffentlichung hochwertiger Fach- und Hobbyliteratur und unterstützt den Austausch und die Weiterbildung in der Aquaristik-Community.

Mehr erfahren: Webseite des Dähne Verlags

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Christian Splettstößer ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Aquaristik-Szene, insbesondere wenn es um die Welt der Wirbellosen geht. Er ist nicht nur als erfahrener Halter und Züchter von Garnelen und Krebsen bekannt, sondern hat sich vor allem auch durch seine exzellente Aquarien- und Makrofotografie einen Namen gemacht.

Seine Bilder zieren regelmäßig Fachmagazine und Kalender und fangen die faszinierenden Details der Aquarienbewohner ein. Neben seiner fotografischen Arbeit teilt er sein fundiertes Praxiswissen regelmäßig in Fachartikeln (u.a. für die Magazine des Dähne Verlags) sowie als Referent auf Messen und Veranstaltungen. Christian verbindet dabei tiefes biologisches Verständnis mit dem ästhetischen Blick für das Detail.

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